The Stand. Das letze Gefecht
The Stand. Das letze Gefecht читать книгу онлайн
Kurzbeschreibung
In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!
Autorenportrait
Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.
Внимание! Книга может содержать контент только для совершеннолетних. Для несовершеннолетних чтение данного контента СТРОГО ЗАПРЕЩЕНО! Если в книге присутствует наличие пропаганды ЛГБТ и другого, запрещенного контента - просьба написать на почту [email protected] для удаления материала
»Ich hab' ihn erwischt, Poke«, tröstete Lloyd ihn, aber Poke schien es nicht zu hören. Er sah fürchterlich aus. Das rechte Auge glühte wie ein unheilvoller Saphir. Das linke war weg. Die linke Wange war verdampft; wenn er sprach, konnte man die Kiefermuskeln arbeiten sehen. Auf der Seite waren auch fast alle Zähne weg. Sein Hemd war blutgetränkt. Alles in allem war Poke ziemlich im Arsch.
» Der Dummfick hat mich angeschossen!« kreischte Poke. Er bückte sich und hob die .357er Magnum auf. » Ich werd' dir beibringen, auf mich zu schießen, Dummfick!«
Er ging auf den Cowboy zu, ein Dr. Sardonicus vom Lande. Er stellte einen Fuß auf die Hüfte des Cowboys, wie ein Jäger, der sich mit dem Bären fotografieren läßt, dessen Kopf demnächst sein Wohnzimmer schmücken soll, und traf Anstalten, die 3.57er Magnum in den Kopf des Mannes zu entleeren. Lloyd sah mit weit aufgerissenem Mund zu, hielt immer noch die rauchende Maschinenpistole in der Hand und überlegte krampfhaft, wie das alles hatte geschehen können.
In diesem Augenblick sprang der Mann mit der SHELL-Mütze hinter dem Ladentisch hoch wie Jack aus seiner Box, sein Gesicht zeigte verzweifelte Entschlossenheit, beide Hände hielten eine doppelläufige Schrotflinte.
»Ha?« sagte Poke, sah hoch und bekam beide Läufe ab. Lloyd entschied, daß es Zeit wurde zu gehen. Scheiß auf das Geld. Geld gab es überall. Es wurde entschieden Zeit, wieder ein paar Verfolger abzuschütteln. Er warf sich herum und verließ den Laden mit Riesenschritten, wobei seine Füße kaum die Bodenbretter berührten.
Er war die Treppe halb herunter, als ein Wagen der Arizona State Police auf den Hof fuhr. Ein Beamter sprang aus der Beifahrertür und zog die Pistole. »Bleiben Sie stehen! Was geht da drinnen vor?«
»Drei Tote«, schrie Lloyd. »Verdammte Schweinerei! Der Kerl ist hinten raus. Ich hau' ab.«
Er lief zum Connie, war gerade im Begriff, sich hinter das Steuer zu klemmen, als ihm einfiel, daß die Schlüssel in Pokes Tasche waren, und der Beamte schrie: »Halt! Halt, oder ich schieße!«
Lloyd hielt. Die Erinnerung an die radikalen chirurgischen Eingriffe an Pokes Gesicht hatte ihn überzeugt, besser aufzugeben.
»Ach du Scheiße«, sagte Lloyd traurig, als ein zweiter Beamter ihm eine riesige Pistole an den Kopf hielt. Der erste legte ihm Handschellen an.
»Hinten in den Wagen, Sunny Jim.«
Der Mann mit der SHELL-Mütze war auf die Veranda gekommen und hatte die Schrotflinte immer noch in der Hand. »Er hat Bill Markson erschossen!« schrie er mit einer seltsam hohen Stimme. »Der andere hat Mrs. Storni erschossen! Ich kann's nicht fassen! Ich hab' den andern erschossen. Er ist so tot wie 'ne Scheißhauswanze. Den da will ich auch erschießen, wenn ihr Jungs zur Seite geht.«
»Ruhig, Opa«, sagte einer der Beamten. »Der Spaß ist vorbei.«
»Ich knalle ihn ab, wo er steht!« keifte der Alte. »Ich leg' ihn um!«
Dann machte er eine Verbeugung wie ein englischer Butler und kotzte sich auf die Schuhe.
»Jungs, schafft mich von diesem Kerl weg«, jammerte Lloyd. »Ich glaube, er ist verrückt.«
»Im Laden hast du es nicht anders gewollt, Sunny Jim«, sagte der Polizist, der ihn gestellt hatte. Der Lauf der Pistole schwenkte hoch, bis er in der Sonne glänzte; dann sauste er auf Lloyd Henreids Kopf herunter, und Lloyd wachte erst abends in der Krankenstation des Staatsgefängnisses von Apache wieder auf.
17
Starkey stand vor Monitor Nummer zwei und betrachtete den Techniker zweiter Klasse Frank D. Bruce eingehend. Als wir Bruce zuletzt gesehen hatten, lag er mit dem Gesicht in einem Teller Rindfleischsuppe. Daran hat sich nichts geändert, ausgenommen die positive Identifizierung. Situation normal, alles im Eimer.
Nachdenklich und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen, wie ein General, der die Truppe inspiziert, wie General Black Jack Pershing, sein Jugendidol, ging Starkey zum Monitor Nummer vier, wo sich die Situation zum Besseren gewendet hatte. Dr. Emmanuel Ezwick lag immer noch tot auf dem Boden, aber die Zentrifuge war stehengeblieben. Um 19:40 Uhr gestern abend waren zarte Rauchwölkchen aus der Zentrifuge emporgestiegen. Um 19:55 Uhr hatten die Lautsprecher in Ezwicks Labor ein Geräusch, eine Art Wunga-Wunga-Wunga, übermittelt, das sich allmählich in ein volleres, tieferes und befriedigenderes Ronk! Ronk! Ronk!verwandelt hatte. Um 21:07 Uhr hatte die Zentrifuge ihr letztes Ronk geronkt und war langsam zur Ruhe gekommen. Hatte nicht Newton gesagt, daß es irgendwo, hinter dem fernsten Stern, einen Körper geben mochte, der vollkommen in Ruhe war? Newton hatte mit allem recht behalten, überlegte Starkey, außer mit der Entfernung. Man mußte nicht so weit gehen. Projekt Blau war vollkommen in Ruhe. Starkey war sehr froh. Die Zentrifuge war die letzte Illusion von Leben gewesen, und das Problem, auf das er Steffens Hauptcomputer angesetzt hatte (Steffen hatte ihn angesehen, als wäre er verrückt, und ja, dachte Starkey, vielleicht war er es auch), war: Wie lange, konnte man annehmen, lief die Zentrifuge? Die Antwort, die nach 6,6 Sekunden erfolgte, hatte gelautet: ± DREI JAHRE; WAHRSCHEINLICHE FEHLFUNKTION IN DEN NÄCHSTEN ZWEI WOCHEN 0,009%; TEILE WAHRSCHEINLICHSTER FEHLFUNKTION: LAGER 38%;HAUPTMOTOR: 16%; ALLE ANDEREN: 54%. Es war ein schlauer Computer. Nachdem Ezwicks Zentrifuge den Geist aufgegeben hatte, hatte Starkey Steffens den Computer noch einmal befragen lassen. Der Computer rief die Datenbank des Maschinensystems ab und gab an, daß tatsächlich die Lager der Zentrifuge ausgebrannt waren.
Nicht vergessen, dachte Starkey, während sein Piepser hinter ihm frenetisch zu piepsen anfing. Das Geräusch von Lagern im letzten Stadium des Zusammenbruchs ist Ronk-ronk-ronk.
Er ging zur Sprechanlage und drückte den Knopf, der den Piepser ausschaltete. »Ja, Len.«
»Billy, ich habe einen dringenden Anruf von einem unserer Teams in einer Stadt namens Sipe Springs, Texas. Fast vierhundert Meilen von Arnette entfernt. Sie sagen, sie müssen mit dir sprechen; sie brauchen eine Stabsentscheidung. «
»Worum geht es, Len?« fragte er ruhig. Er hatte in den vergangenen zehn Stunden über sechzehn »Schlappmacher« genommen und fühlte sich, allgemein gesprochen, großartig. Keine Spur von Ronk.
»Drück auf den Knopf.«
»Lieber Gott«, sagte Starkey geduldig. »Stell sie durch.«
Man hörte dumpfes statisches Rauschen; im Hintergrund war eine unverständliche Stimme zu vernehmen.
»Kleinen Moment«, sagte Len.
Die statischen Geräusche ließen langsam nach.
»...Löwe, Team Löwe, hören Sie uns, Basis Blau? Hören Sie uns? Eins... zwei... drei... vier... hier spricht Team Löwe...«
»Ich höre Sie, Team Löwe«, sagte Starkey. »Hier spricht Basis Blau, Nummer eins.«
»Das Problem ist unter >Blumentopf< im Kodebuch kodiert«, sagte die blecherne Stimme. »Wiederhole, >Blumentopf<.«
»Verdammt noch mal, ich weiß, was >Blumentopf< ist«, sagte Starkey. »Wie ist die Situation?«
Die blecherne Stimme aus Sipe Springs redete fast fünf Minuten ununterbrochen. Die Situation als solche war unwichtig, dachte Starkey, weil der Computer sie vor zwei Tagen informiert hatte, dass genau diese Situation (in der einen oder anderen Form) bis Ende Juni eintreten würde. 88% Wahrscheinlichkeit. Die Einzelheiten spielten keine Rolle. Wenn es zwei Beine und Gürtelschlaufen hatte, war es eine Hose. Farbe nebensächlich.
Ein Arzt in Sipe Springs hatte ein paar naheliegende Vermutungen angestellt, und zwei Reporter einer Tageszeitung in Houston hatten die Geschehnisse in Sipe Springs mit denen in Arnette, Verona, Commerce City und einer Stadt namens Polliston, Kansas, in Verbindung gebracht. Das waren die Orte, wo sich das Problem so schnell so sehr verschlimmert hatte, daß die Armee geschickt worden war, um sie unter Quarantäne zu stellen. Der Computer hatte eine Liste von fünfundzwanzig anderen Städten in zehn Staaten ausgespuckt, wo sich Anzeichen von Blau zeigten.