The Stand. Das letze Gefecht
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Kurzbeschreibung
In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!
Autorenportrait
Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.
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»Aber angenommen, das alles stimmt?« sagte Glen leise.
»Was?«
»Angenommen, das Zeitalter des Rationalismus ist vorbei. Ich selbst bin fast überzeugt, daß es so ist. Es war früher schon dicht am Ende, weißt du; in den sechziger Jahren, dem sogenannten Zeitalter des Wassermanns, war es fast vorbei, und im Mittelalter hat es praktisch ununterbrochen Ferien gemacht. Und angenommen... angenommen, wenn der Rationalismus nicht mehr ist, dann ist es, als wäre eine Weile ein grelles Flimmern weg, und wir sehen...« Er verstummte. Sein Blick war nach innen gerichtet.
»Sehen was?« fragte Frannie.
Er sah ihr in die Augen; seine waren grau und seltsam, ein inneres Licht schien darin zu leuchten.
»Dunkle Magie«, sagte er leise. »Ein Universum der Wunder, in dem Wasser bergauf fließt, Trolle im tiefen Wald leben und Drachen unter Bergen hausen. Strahlende Wunder, weiße Macht. >Lazarus, komm heraus.< Wasser in Wein. Und... und nur vielleicht...
Teufelsaustreibung.«
Er machte eine Pause und lächelte.
»Der Lebens-Trip.«
»Und der dunkle Mann?« fragte Fran leise.
Glen zuckte die Achseln. »Mutter Abagail nennt ihn den Dämon des Teufels. Vielleicht ist er der letzte Zauberer rationalen Denkens, der die Werkzeuge der Technologie gegen uns sammelt. Vielleicht auch mehr, vielleicht etwas viel Dunkleres. Ich weiß nur, daß er ist, und ich glaube nicht mehr, daß ihm Soziologie oder Psychologie oder sonst eine -ologie ein Ende machen können. Ich glaube, das kann nur weiße Magie... und unser weißer Magier ist irgendwo da draußen und streift alleine herum.« Glens Stimme brach fast, er sah rasch nach unten.
Draußen herrschte Dunkelheit, der Regen vom Berg herab wehte frische Schauer gegen das Fenster von Stus und Frans Wohnzimmer. Glen zündete die Pfeife an. Stu hatte eine Handvoll Kleingeld aus der Tasche genommen, schüttelte es und machte dann die Hand auf, um zu sehen, wie oft er Kopf und wie oft er Zahl hatte. Nick malte komplexe Kringel auf das oberste Blatt seines Blocks; in Gedanken sah er die verlassenen Straßen von Shoyo und hörte - ja, hörte - eine Stimme flüstern: Er kommt zu dir, Stummer. Er ist schon viel näher.
Nach einer Weile machten Glen und Stu Feuer im Kamin, und sie sahen alle in die Flammen und sprachen wenig.
Als sie gegangen waren, fühlte Fran sich niedergeschlagen und unglücklich. Stu war auch in keiner guten Verfassung. Er sieht müde aus, dachte sie. Wir sollten morgen zu Hause bleiben, einfach zu Hause bleiben, miteinander reden und am Nachmittag ein Nickerchen machen. Wir sollten alles nicht so schwer nehmen. Sie betrachtete die Coleman-Gaslampe und sehnte sich nach elektrischem Licht, hellem elektrischen Licht, das aufleuchtete, wenn man einen Schalter an der Wand drückte.
Sie spürte, wie ihr Tränen in den Augen brannten. Sie ermahnte sich wütend, nicht anzufangen, nicht ihre Probleme noch zu vergrößern, aber der Teil von ihr, der die Wasserpumpen bediente, wollte nicht aufhören.
Dann strahlte Stu plötzlich. »Jemine! Fast hätte ich es vergessen, oder?«
»Was vergessen?«
»Ich zeig's dir! Bleib da!« Er ging zur Tür hinaus und polterte die Treppe hinunter. Sie ging zur Tür, und nach einem Augenblick hörte sie ihn zurückkommen. Er hatte etwas in der Hand, und es war ein... ein...
»Stuart Redman, wo hast du das denn auf getrieben?« fragte sie freudig überrascht.
»Folk Arts Music«, sagte er grinsend.
Sie nahm das Waschbrett und drehte es hin und her. Das bläuliche Metall glänzte im Licht. »Folk...?«
»Unten in der Walnut Street.«
»Ein Waschbrett in einem Musikgeschäft?«
»Ja. Da stand auch ein total wahnsinniger Waschzuber, aber in den hatte schon jemand ein Loch gebohrt und einen Baß daraus gemacht.«
Sie fing an zu lachen. Sie legte das Waschbrett aufs Sofa, kam zu ihm und nahm ihn fest in die Arme. Seine Hände wanderten zu ihren Brüsten, und sie umarmte ihn noch fester. »Der Arzt hat gesagt, es soll Blasmusik hören«, flüsterte sie.
»Hm?«
Sie drückte ihr Gesicht an seinen Hals. »Dann fühlt es sich wohl. So heißt es jedenfalls in dem Lied. Kannst du dafür sorgen, daß ich mich wohl fühle, Stu?«
Lächelnd hob er sie hoch. »Nun«, sagte er. »Ich könnte es ja mal versuchen.«
Am nächsten Nachmittag um Viertel nach zwei stürzte Glen Bateman, ohne anzuklopfen, in die Wohnung. Fran war bei Lucy Swann, wo die beiden Frauen versuchten, einen Sauerteig zu bereiten. Stu las einen MaxBrand-Western.
»Was ist denn los?« fragte er Glen schneidend. »Ist... hat jemand sie gefunden?«
»Nein«, sagte Glen. Er setzte sich so rasch, als würden seine Beine ihn nicht mehr tragen. »Keine schlechte Nachricht, eine gute. Aber es ist sehr seltsam.«
»Was? Was denn?«
»Es ist Kojak. Ich hatte mich nach dem Essen ein wenig hingelegt, und als ich aufstand, schlief Kojak auf der Veranda. Er ist übel zugerichtet, Stu, sieht aus, als hätte man ihn durch einen Mixer mit stumpfen Messern gedreht, aber er ist es.«
»Du meinst den Hund? Den Kojak?«
»Den meine ich.«
»Bist du sicher?«
»Auf der Hundemarke steht Woodsville, N. H. Dasselbe rote Halsband. Derselbe Hund. Er ist klapperdürr und muß gekämpft haben. Dick Ellis - Dick war überglücklich, daß er endlich mal ein Tier behandeln konnte - er sagt, daß ein Auge nicht mehr zu retten ist. Er hat böse Kratzer an Flanken und Bauch, ein paar sind entzündet, aber Dick hat sie behandelt. Er hat ihm ein Beruhigungsmittel gegeben und ihn verbunden. Dick meint, er muß mit einem Wolf aneinandergeraten sein, vielleicht mehreren. Aber keine Tollwut. Er ist sauber.« Glen schüttelte langsam den Kopf, zwei Tränen liefen ihm über die Wangen. »Der elende Hund ist zu mir zurückgekommen. Ich wünsche bei Gott, ich hätte ihn nicht allein zurückgelassen, Stu. Ich komme mir so mies vor.«
»Es wäre unmöglich gewesen, Glen. Nicht mit den Motorrädern.«
»Ja, aber... er ist mir gefolgt, Stu. Solche Geschichten liest man sonst im Star Weekly... Treuer Hund folgt seinem Herrn zweitausend Meilen. Wie hat er das nur geschafft? Wie?«
»Vielleicht so wie wir. Hunde träumen, weißt du - auf jeden Fall. Hast du nie gesehen, wie einer auf dem Küchenboden liegt und mit den Pfoten zuckt? In Arnette lebte ein alter Mann, Vic Palfrey, der hat gesagt, Hunde hätten zwei Träume, einen guten und einen schlechten. Den guten haben sie, wenn die Pfoten zucken. Den schlechten, wenn sie knurren. Wenn man einen Hund im schlechten Traum aufweckt, ist die Gefahr groß, daß er einen beißt.«
Glen schüttelte wie betäubt den Kopf. »Willst du damit sagen, er hat geträumt...«
»Das ist nicht seltsamer als das, was du gestern abend erzählt hast«, tadelte Stu ihn.
Glen grinste und nickte. »Oh, so waskönnte ich stundenlang erzählen. Ich bin einer der größten Laberer aller Zeiten. Aber wenn wirklich etwas passiert...«
»In Theorie aufgepaßt, im praktischen Unterricht geschlafen.«
»Hol dich der Teufel, Ost-Texaner. Willst du dir meinen Hund ansehen?«
»Darauf kannst du Gift nehmen.«
Glens Haus lag in der Spruce Street, etwa zwei Blocks vom Hotel Boulderado entfernt. Die Efeuranken an den Verandastreben waren größtenteils abgestorben, ebenso der Rasen und fast alle Blumen in Boulder ohne tägliche Bewässerung durch die städtische Wasserversorgung hatte das trockene Klima triumphiert.
Auf der Veranda stand ein kleiner runder Tisch mit einem Glas Gin Tonic (»Ist das ohne Eis nicht absolut gräßlich?« fragte Stu, und Glen antwortete: »Nach dem dritten merkt man das nicht mehr so sehr.«). Neben dem Glas stand ein Aschenbecher mit fünf Pfeifen, Ausgaben von Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten, Ball Fourund Ich ziehe schneller- alle waren an verschiedenen Stellen aufgeschlagen. Dazu noch ein offener Karton Käsecracker von Kraft. Kojak lag auf der Veranda und hatte die verletzte Schnauze friedlich auf den Vorderpfoten liegen. Der Hund war dürr und erbärmlich zugerichtet, aber Stu erkannte ihn auf den ersten Blick. Er kauerte sich nieder und streichelte Kojaks Kopf. Kojak wachte auf und sah Stu glücklich an. Er schien auf Hundeweise zu grinsen.