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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub

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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub
Название: Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub
Автор: Kent Alexander
Дата добавления: 16 январь 2020
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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub - читать бесплатно онлайн , автор Kent Alexander

Dezember 1773: Nach vierzehn strapazi?sen Monaten auf See an Bord der Gorgon kehrt Midshipman Richard Bolitho zur?ck nach England. W?hrend das Linienschiff in Plymouth im Dock zur dringend notwendigen ?berholung liegt, will er Weihnachten bei seinen Eltern in Falmouth verbringen. Doch daraus wird nichts, denn an der K?ste Cornwalls treiben ?belste Strandr?uber, die gezielt Schiffsstrandungen herbeif?hren, ihr Unwesen. F?r Richard Bolitho hei?t es, deren t?dlichem Spuk ein Ende zu setzen…

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Ein Boot knirschte längsseits, Minuten später trat Pyke ein. Er nahm mit anerkennendem Kopfnicken ein Glas Brandy entgegen und sagte:»Die Prise ist in den Händen des Zollvorstehers, Sir. Alles geregelt. «Er blickte Bolitho an und fügte hinzu:»Dieser Informant Portlock ist übrigens tot, Sir. Irgend jemand hat zu viel geredet. «Hugh fragte:»Noch jemand ein Glas Brandy?«Bolitho blickte ihn wütend an. Hugh wußte es bereits, mußte von Anfang an gewußt haben, daß man den Mann umbringen würde.»Was wurde aus dem Mädchen?»

Pyke betrachtete ihn noch immer.»Die ist weg. Gut, daß wir sie los sind. Wie ich schon sagte: Abschaum zeugt Abschaum. «Wespennest, hatte sein Bruder gesagt. Es schien sich jetzt schon zu rühren.

Über ihren Köpfen glaste es, und Hugh kündigte an:»Ich fahre an Land und esse zu Hause, Richard.»

Er blickte Dancer an.»Haben Sie Lust, mitzukommen? Ich denke, mein Bruder bleibt am besten an Bord, bis er seinen Verband los ist. Mutter bekommt sonst Zustände, wenn sie unseren Helden sieht.»

Dancer warf einen Blick auf Bolitho.»Nein danke, Sir, ich bleibe hier.»

«Gut. Paßt auf, daß die Wachen stark genug sind. Heute nacht wird's allerhand Gerede geben in den Kneipen von Falmouth, davon bin ich überzeugt.»

Als er nach oben ging und die beiden Fähnriche allein ließ, sagte Bolitho:»Du hättest ruhig mitfahren sollen, Martyn. Nancy hätte sich gefreut.»

Dancer lächelte wehmütig.»Wir kamen zusammen, und so soll es auch bleiben. Nach der gestrigen Nacht denke ich außerdem, du brauchst eine Leibwache, Dick!»

Gloag kehrte von der Verabschiedung seines Kommandanten zurück und ergriff sein Glas wieder. In seiner Faust wirkte es wie ein Fingerhut.

«Gern wüßte ich ja«, er blickte sie grimmig an,»was geschieht, wenn sie herausbekommen, was wir planen? Wenn sie schon jetzt Augen und Ohren zwischen uns haben?«Bolitho starrte ihn an, aber Dancer antwortete zuerst.»Dann, Mr. Gloag, fürchte ich, wird der Verlust von Regierungswaffen und Munition mehr Erklärungen benötigen, als wir geben können.»

Gloag nickte ernst.»Das ist auch meine Ansicht. «Er nahm einen Schluck und leckte sich die Lippen.»Könnte sehr unangenehm werden.»

Bolitho überlegte, was der Admiral in Plymouth und sein eigener Kommandant auf der Gorgon wohl dazu sagen würden. Die Karrieren von James Bolithos beiden Söhnen konnten dann ein sehr rasches Ende finden.

VI Klarer Auftrag

Bolitho wanderte auf der hohen Mole auf und ab und beobachtete den Betrieb im Hafen von Penzance. Abgesehen von der bitteren Kälte hätte es Frühling sein können, überlegte er. Die Fischerboote und kleinen Küstenfahrzeuge, die Dächer und

Kirchturmspitzen der Stadt jenseits des Hafens schienen ihm alle unnatürlich bunt zu leuchten.

Er sah hinab zur Avenger, die an der Mole lag. Aus diesem Blickwinkel wirkte sie noch weniger wie ein Kriegsschiff. Ihr breites Deck war voll unordentlichem Tauwerk und geschäftigen Seeleuten. Hier und da sah er jedoch auch eine bewegungslose Gestalt, die trotz der scheinbar aufgelockerten Atmosphäre wachsam nach herumlungernden Verdächtigen Ausschau hielt. Selbst ihr Auslaufen war sorgfältig geplant worden. Die Ladung geliehener Waffen und Munition war bei völliger Dunkelheit an Bord gehievt worden, während Pyke mit mehr als zwanzig Mann Anlegebrücke und Straße bewachte, um sicherzustellen, daß niemand etwas von ihrer Tätigkeit merkte. Dann war die Avenger ausgelaufen und unter Vermeidung des örtlichen Schiffsverkehrs in die offene See gesegelt, bevor sie bei Helligkeit Penzance angesteuert hatte.

Hugh war jetzt an Land und hatte wie üblich nichts über sein Ziel noch sonst welche Erklärungen verlauten lassen. Bolitho beobachtete die vorbeikommenden Männer und Frauen, Seeleute und Fischer, Händler und Müßiggänger. Hatte das Gerücht schon die Runde gemacht? Plante jemand bereits den Hinterhalt für Hughs fingierten Waffentransport? Dancer kam vom Kutter heraufgeklettert und stellte sich händereibend neben ihn. Die Kälte war empfindlich.»Alles scheint friedlich, Martyn«, sagte Bolitho. Sein Freund nickte fröhlich.»Dein Bruder hat an alles gedacht. Der Zollmeister war hier und hat mir gesagt, daß Lastwagen geschickt würden, um unser kostbares Gut zu übernehmen. «Sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen.»Ich wußte bisher nicht, daß die Marine sich überhaupt auf derartige Spielchen einläßt.»

Ein Seemann rief:»Kommandant kommt, Sir!«Bolitho winkte dem Mann dankend zu. Er hatte die freundliche Art und Weise, wie Vor- und Achterschiff miteinander umgingen, schätzengelernt; dabei hätte man erwarten sollen, daß auf einem so überfüllten Schiff die Trennung besonders scharf sein würde.

Hugh Bolitho, den Degen umgeschnallt und sehr selbstsicher wirkend, stieg rasch die Gangway hinunter an Deck, in respektvollem Abstand gefolgt von den Fähnrichen. Er grüßte zum Achterschiff hin und zur lebhaft wehenden Flagge und sagte dann:»Die Lastwagen werden gleich eintreffen. Es hat alles gut geklappt, die ganze Stadt summt von Gerüchten über unseren Beutezug an guten Musketen, Pulver und Munition. «Er ließ den Blick rasch über die Bündel von Musketen schweifen, die bereits unter des Stückmeisters wachsamen Augen vom Laderaum an Land gehievt wurden. Dann sog er prüfend die Luft ein und bemerkte:»Guter Tag für unser Vorhaben. Sie werden alles beobachten, vielleicht gerade in diesem Augenblick. Bestimmt versuchen sie, festzustellen, ob die Ladung wirklich an Land und in sichere Hände überwechselt, oder ob es sich nur um eine Finte handelt.»

Gloag, der zugehört hatte, sagte bewundernd:»Sie haben einen hellen Kopf, Sir, darüber besteht kein Zweifel. Ich sehe Sie schon auf Ihrem eigenen Flaggschiff, und das in nicht allzu weiter Ferne!»

«Vielleicht. «Hugh strebte dem Niedergang zu.»Die Wagen werden vom Augenblick ihrer Ankunft bis zur Beendigung des Beladens unter Bewachung sein, und eine Abteilung Zöllner wird sie zusätzlich begleiten. «Sein Blick blieb auf Dancer haften.»Sie übernehmen das Kommando. Der oberste Zollbeamte weiß, was er zu tun hat, aber ich möchte, daß ein Marineoffizier den Trupp kommandiert.»

Bolitho sagte rasch:»Ich mache das, Sir. Es scheint mir nicht gerecht, Dancer zu schicken. Schließlich ist es mein Verschulden, daß er überhaupt hier sein muß.»

«Die Sache ist erledigt. «Hugh lächelte.»Außerdem wird alles vorbei sein, bevor es richtig angefangen hat. Ein paar blutige Köpfe und der Anblick der Dragoner werden genügen. Sir Henry Vyvyan kann hinterher so viele Räuber aufhängen wie ihm behagt!»

Als Hugh unter Deck verschwand, sagte Dancer:»Es ist keine große Angelegenheit, Dick. Wir haben auf der alten Gorgon weit Schlimmeres durchgemacht, und schließlich kommt es uns später für unser Examen zugute, wenn der verdammte Prüfungstag einmal heranrückt.»

Bis Mittag waren die Wagen beladen. Wieder hatte Hugh Bolitho gut vorausgeplant. Die Arbeit verursachte nicht genug Wirbel, um die Vorbereitungen fingiert erscheinen zu lassen, aber genug, um den Stolz eines jungen Kommandanten über seinen großartigen Fang zu dokumentieren.

Wenn alles klappte, mochte Gloag mit seinem Kompliment recht behalten. Das Prisengeld für den gestrandeten Holländer und die Vernichtung einer Bande Schmuggler und Strandräuber würden außerdem viel dazu beitragen, Hughs andere Probleme zu beseitigen.

«Du da! Nimm mir meine Tasche ab!»

Bolitho wandte sich um und sah, wie einer der Seeleute einem langen, schlaksigen Mann in blauem Rock und Hut auf den Kutter hinüberhalf. Der Matrose schien ihn gut zu kennen und sagte grinsend:»Willkommen an Bord, Mr. Whiffin, Sir. Wieder zurück?»

Bolitho ging eilig nach achtern und überlegte dabei, wo er diesen Namen schon einmal gehört hatte. Er war jetzt seit zehn Tagen an Bord und kannte die Namen und Aufgaben der meisten Leute, aber Whiffins Stellung war ihm bisher verborgen geblieben. Der große Mann musterte ihn gelassen, das Gesicht ernst und ausdruckslos.

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