The Stand. Das letze Gefecht

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The Stand. Das letze Gefecht
Название: The Stand. Das letze Gefecht
Автор: King Stephen Edwin
Дата добавления: 16 январь 2020
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The Stand. Das letze Gefecht - читать бесплатно онлайн , автор King Stephen Edwin

Kurzbeschreibung

In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!

Autorenportrait

Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.

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Der dunkle Mann ging und lächelte. Bradenton repräsentierte nur ein Ende einer Leitung, und es gab Tausende - Kanäle, auf denen die Besessenen reisten und ihre Bücher und Bomben transportierten. Diese Kanäle waren untereinander verbunden, die Hinweisschilder verschlüsselt, aber für Eingeweihte verständlich. In New York war er als Robert Franq bekannt, und seiner Behauptung, er sei Schwarzer, hatte niemand widersprochen, obwohl seine Haut sehr hell war. Er und ein schwarzer Vietnam-Veteran - der schwarze Veteran kompensierte sein fehlendes linkes Bein mit glühendem Haß - hatten in New York und New Jersey sechs Polizisten abgemurkst. In Georgia war er Ramsey Forrest, ein entfernter Nachkomme von Nathan Bedford Forrest, und unter der weißen Kapuze des Klans hatte er an zwei Vergewaltigungen, einer Kastration und dem Niederbrennen eines Niggerviertels teilgenommen. Aber das war vor langer Zeit gewesen, in den frühen Sechzigern während der ersten Bürgerrechtsdemonstrationen. Manchmal glaubte er, daß er während dieser Kämpfe geboren wurde. Er konnte sich eindeutig kaum an Dinge erinnern, die vor dieser Zeit lagen, außer daß er aus Nebraska stammte und daß er zusammen mit einem rothaarigen o-beinigen Jungen namens Charles Starkweather die High School besucht hatte. Er konnte sich schon besser an die Bürgerrechtsmärsche der Jahre 1960 und 1961 erinnern - an die Prügel, die nächtlichen Fahrten und an die Kirchen, die explodiert waren, als wären sie von einem Wunder gesprengt worden, das ihr Inneres nicht mehr fassen konnte. Er erinnerte sich daran, daß es ihn 1962 nach New Orleans verschlagen hatte, wo er einen schwachsinnigen jungen Mann kennenlernte, der Flugblätter verteilte, in denen Amerika aufgefordert wurde, Kuba in Ruhe zu lassen. Das war ein gewisser Mr. Oswald gewesen, und er hatte einige Flugblätter von Oswald genommen, und er hatte immer noch ein paar sehr alte und zerknüllte in einer seiner vielen Taschen. Er hatte an Sitzungen von hundert verschiedenen Komitees teilgenommen. Er war auf dem Gelände von hundert verschiedenen Universitäten bei Demonstrationen gegen das ständig gleiche Dutzend Firmen mitmarschiert. Er hatte die Fragen formuliert, die die Herrschenden am meisten aus der Fassung brachten, wenn sie Vorträge hielten, aber er hatte die Fragen nie selbst gestellt; die Mächtigen hätten sein grinsendes, glühendes Gesicht sehen und voller Angst von der Rednerbühne fliehen können. Darum sprach er auch nie auf Massenversammlungen, denn dann kreischten die Mikrofone, und der Stromkreis brach zusammen. Aber er hatte für andere Redner die Reden geschrieben, und verschiedentlich hatten diese Reden mit Tumulten geendet, mit umgekippten Autos, Studentenstreiks und gewalttätigen Demonstrationen. Anfang der siebziger Jahre hatte er eine Zeitlang mit einem Mann namens Donald De Freeze zu tun gehabt, und er hatte DeFreeze geraten, den Namen Cinque anzunehmen. Er hatte geholfen, Pläne auszuarbeiten, die auf die Entführung einer reichen Erbin hinausliefen, und er war es gewesen, der dann vorgeschlagen hatte, diese Erbin einer Gehirnwäsche zu unterziehen, anstatt einfach nur Lösegeld für sie zu fordern. Zwanzig Minuten vor der Ankunft der Polizei hatte er das kleine Haus in Los Angeles verlassen, in dem DeFreeze und die anderen sich verbarrikadiert hatten; er war die Straße hinaufgegangen und hatte sich davongemacht, ein wildes Grinsen im Gesicht, das Mütter veranlaßte, ihre Kinder zu packen und ins Haus zu zerren; ein Grinsen, bei dem schwangere Frauen zu früh Wehen bekamen. Und später, als die verstreuten Reste der Gruppe aufgegriffen wurden, wußten sie nur noch, daß jemand anders mit der Gruppe in Verbindung gestanden hatte, vielleicht ein wichtiger Mann, vielleicht auch nur ein Mitläufer, ein Mann unbestimmbaren Alters, der manchmal der wandelnde Geck genannt wurde, und manchmal der Schwarze Mann.

Er ging mit gleichmäßigen, ausgreifenden Schritten. Vor zwei Tagen war er mit einem Sabotagetrupp in Laramie, Wyoming, gewesen, wo sie ein Kraftwerk in die Luft gesprengt hatten. Heute war er auf der US 51 zwischen Grasmere und Riddle auf dem Weg nach Mountain City. Und er war glücklicher, als er je zuvor gewesen war, weil... Er blieb stehen.

Weil etwas in der Luft lag. Er konnte es fühlen, konnte es in der Nacht schmecken. Er konnte es schmecken, ein rußiger, heißer Geschmack, der von überall herkam, als wollte Gott ein Grillfest machen, bei dem die ganze Zivilisation das Barbecue war. Die Holzkohle war außen schon heiß, weiß und blättrig und innen rot wie Dämonenaugen. Etwas Riesiges, etwas Gewaltiges.

Die Zeit seiner Verwandlung war gekommen. Er würde zum zweiten Mal geboren werden; eine große sandfarbene Bestie, die jetzt schon in den Wehen lag, würde ihn unter Schmerzen aus ihrem Schoss ausstoßen und langsam die Beine bewegen, während Geburtsblut herausquoll, und sie würde dabei mit sonnenheißen Augen in die Leere starren.

Er war geboren worden, als sich die Zeiten änderten, und die Zeiten würden sich wieder ändern. Es lag im Wind, im Wind dieses warmen Abends in Idaho.

Die Zeit seiner Wiedergeburt war fast gekommen. Das spürte er. Warum sonst konnte er plötzlich Wunder tun?

Er schloß die Augen und wandte das heiße Gesicht leicht dem dunklen Himmel zu, der schon bereit war, die Dämmerung zu empfangen. Er konzentrierte sich. Lächelte. Die staubigen, abgelaufenen Absätze seiner Stiefel hoben sich von der Straße. Einen Zentimeter. Zwei. Drei. Das Lächeln wurde zum Grinsen. Jetzt schwebte er dreißig Zentimeter hoch. Fünfzig Zentimeter über der Straße schwebte er konstant, während unter ihm etwas Staub dahinwehte.

Dann spürte er den ersten Streifen der Dämmerung am Himmel, und er sank wieder nach unten. Die Zeit war noch nicht gekommen.

Aber die Zeit würde bald kommen.

Er ging wieder weiter, grinste und suchte schon nach einem Platz, wo er den Tag verbringen konnte. Die Zeit würde bald kommen, und dieses Wissen genügte ihm vorläufig.

24

Lloyd Henreid, den die Zeitungen in Phoenix »den gnadenlosen Killer mit dem Babygesicht« nannten, wurde von zwei Wärtern durch den Korridor des Hochsicherheitstrakts im Stadtgefängnis von Phoenix geführt. Dem einen lief die Nase, beide sahen mißmutig aus. Die anderen Insassen des Trakts bereiteten Lloyd ihre Version eines Triumphzugs. Im HS -Trakt war er eine Berühmtheit.

»Heee, Henreid!«

»Nur zu, Junge!«

»Sag dem Bezirksstaatsanwalt, wenn er mich rausläßt, paß ich auf, daß du ihm nichts tust.«

»Laß knacken, Henreid!«

»Weiter so, Bruder! Weiterweiterweiterweiter

»Billige, großmäulige Arschlöcher«, murmelte der Wärter mit der laufenden Nase und nieste.

Lloyd grinste fröhlich. Er sonnte sich in seinem frischen Ruhm. Hier war es anders als in Brownsville, ganz klar. Sogar das Essen war besser. Wenn man hart zuschlagen konnte, wurde man hier respektiert. Er stellte sich vor, daß sich so Tom Cruise bei einer Filmpremiere fühlen mußte.

Am Ende des Flurs gingen sie durch einen Torweg und eine doppelt vergitterte, elektrisch betriebene Pforte. Er wurde wieder abgetastet. Der Wärter mit der Erkältung atmete so schwer durch den geöffneten Mund, als sei er eine Treppe hochgerannt. Zu guter Letzt führten sie ihn noch durch einen Metalldetektor, wahrscheinlich um festzustellen, ob er sich auch nichts in den Arsch geschoben hatte, wie dieser Papillon im Film.

»Okay«, sagte der Wärter mit der Triefnase, und ein anderer Wärter in einem kugelsicheren Kabuff winkte sie weiter. Sie wanderten einen weiteren Korridor entlang, der in einem tristen Grün gestrichen war. Hier war es sehr still; nur die klackenden Absätze des Wärters waren zu hören (Lloyd selbst hatte Papierslipper an), sowie das asthmatische Röcheln rechts von Lloyd. Am anderen Ende des Korridors wartete wieder ein Wärter vor einer verschlossenen Tür. Die Tür hatte ein Fenster, kaum mehr als ein Guckloch, dessen Glas drahtverstärkt war.

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