The Stand. Das letze Gefecht

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The Stand. Das letze Gefecht
Название: The Stand. Das letze Gefecht
Автор: King Stephen Edwin
Дата добавления: 16 январь 2020
Количество просмотров: 249
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The Stand. Das letze Gefecht - читать бесплатно онлайн , автор King Stephen Edwin

Kurzbeschreibung

In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!

Autorenportrait

Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.

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»Johnny, bring die Schüssel, ich glaube, ich muß mich übergeben!« rief sie.

Er holte die Schüssel unter dem Bett hervor und stellte sie ihr hin, aber die Frau strampelte und stieß sie mit einem hohlen Poltern, das er auch nicht hören konnte, auf den Fußboden. Er hob sie auf, hielt sie fest und sah die Frau an.

»Johnny!« kreischte sie. »Ich kann mein Nähkästchen nicht finden!

Es steht nicht im Schrank!«

Er schenkte ihr aus dem Krug auf dem Nachttisch ein Glas Wasser ein und hielt es ihr an die Lippen, aber sie schlug wieder um sich und hätte es ihm fast aus der Hand geschlagen. Er stellte es in ihre Reichweite, bis sie sich beruhigt hatte.

Seine Stummheit war ihm noch nie so bitter bewußt gewesen wie in den letzten zwei Tagen. Am Dreiundzwanzigsten, als Nick hier ins Haus gekommen war, war der Methodistenpfarrer Braceman bei ihr gewesen. Er las ihr im Wohnzimmer aus der Bibel vor, aber er wirkte nervös und schien nicht schnell genug wieder gehen zu können. Nick konnte sich denken, warum. Das Fieber gab ihr ein rosiges, mädchenhaftes Aussehen, das nicht zu ihrem schmerzlichen Verlust paßte. Vielleicht hatte der Pfarrer geglaubt, sie wolle ihn anmachen, aber wahrscheinlicher war, daß er seine Familie zusammenrufen und möglichst schnell über Land verschwinden wollte. In einer kleinen Stadt verbreiten sich Neuigkeiten rasch, und auch andere hatten schon beschlossen, Shoyo zu verlassen.

Seit Braceman vor etwa achtundvierzig Stunden das Wohnzimmer der Bakers verlassen hatte, war alles zu einem Alptraum geworden. Mrs. Baker ging es schlechter, so viel schlechter, daß Nick befürchtet hatte, sie würde vor Sonnenuntergang sterben.

Um so schlimmer, daß er nicht bei ihr bleiben konnte. Er mußte ja immer wieder zum Truck Stop hinunter, um seinen drei Gefangenen etwas zu essen zu besorgen, aber Vince Hogan hatte nicht essen können. Er lag im Delirium. Mike Childress und Billy Warner wollten raus, aber Nick brachte es nicht über sich, sie freizulassen. Nicht aus Angst; er glaubte nicht, daß sie Zeit damit vergeuden würden, ihn zusammenzuschlagen, um sich zu rächen; sie würden, wie die anderen, so schnell wie möglich aus Shoyo verschwinden wollen. Aber er hatte die Verantwortung. Er hatte einem Mann sein Wort gegeben, der jetzt tot war. Und früher oder später würde die State Patrol die Dinge in die Hand nehmen und die Gefangenen abholen.

In der untersten Schublade von Bakers Schreibtisch fand er den ins Halfter gerollten Fünfundvierziger. Nach einem Augenblick des Nachdenkens schnallte er sich die Waffe um. Als er nach unten schaute und den Holzgriff des schweren Colts an seiner mageren Hüfte sah, kam er sich lächerlich vor - aber das Gewicht war beruhigend.

Am Nachmittag des Dreiundzwanzigsten hatte er Vinces Zellentür aufgeschlossen und ihm provisorische Eispackungen auf Brust, Stirn und Hals gelegt. Vince hatte die Augen aufgeschlagen und Nick so elend und flehentlich angesehen, daß Nick gewünscht hatte, er könnte etwas sagen - wie er es zwei Tage später bei Mrs. Baker wünschte -, irgend etwas, um den Mann mit ein paar Worten zu trösten. Es wird schon wieder gut oder ich glaube, das Fieber läßt bald nachhätte schon gereicht.

Die ganze Zeit, während er sich um Vince kümmerte, schrien Billy und Mike ihn an. Solange er sich über den kranken Mann beugte, war das egal, aber jedesmal wenn er hochsah, blickte er in ihre ängstlichen Gesichter, und ihre Lippen formten Worte, die stets auf dasselbe hinausliefen: Bitte, laß uns raus. Nick hielt sich wachsam von ihnen fern. Er war noch nicht erwachsen, aber alt genug zu wissen, daß Panik Männer gefährlich machte.

Am Nachmittag war er auf fast leeren Straßen hin- und hergewandert und hatte immer damit gerechnet, Vince Hogan an einem oder Mrs. Baker am anderen Ende tot vorzufinden. Er hielt nach Dr. Soames'

Auto Ausschau, sah es aber nicht. An diesem Nachmittag hatten einige Geschäfte noch geöffnet gehabt, auch die Texaco-Tankstelle, aber er war mehr und mehr davon überzeugt, daß die Stadt sich zusehends entvölkerte. Die Leute schlichen auf Holzfällerpfaden durch die Wälder oder wateten vielleicht sogar den Shoyo Stream hinauf, der durch Smackover floß und schließlich in der Stadt Mount Holly herauskam. Nach Einbruch der Dunkelheit würden noch mehr Leute die Stadt verlassen, dachte Nick.

Die Sonne war gerade untergegangen, als er das Haus der Bakers erreichte, wo Jane zitternd im Bademantel in der Küche umherschlurfte und Tee aufbrühte. Sie schaute Nick dankbar an, als er hereinkam, und er sah, daß sie kein Fieber mehr hatte.

»Ich möchte Ihnen danken, daß Sie auf mich aufgepaßt haben«, sagte sie ruhig. »Es geht mir schon viel besser. Möchten Sie eine Tasse Tee?« Und dann brach sie in Tränen aus.

Er ging zu ihr, denn er hatte Angst, sie könnte das Bewußtsein verlieren.

Sie hielt sich an seinen Armen fest und legte den Kopf an seine Schulter, ihr dunkles Haar fiel über den hellblauen Morgenmantel.

»Johnny«, sagte sie in der dunklen Küche. »Oh, mein armer Johnny.«

Wenn ich nur sprechen könnte, dachte Nick unglücklich. Aber er konnte sie nur festhalten und durch die Küche zu einem Stuhl am Tisch führen.

»Der Tee...«

Nick deutete auf sich und half ihr, sich zu setzen.

»Ja, gut«, sagte sie. »Es geht mir wirklich besser. Viel besser. Es ist nur, daß... daß...« Sie schlug die Hände vors Gesicht. Nick machte ihnen heißen Tee und brachte ihn an den Tisch. Eine Weile tranken sie schweigend. Sie hielt die Tasse mit beiden Händen, wie ein Kind. Schließlich stellte sie sie ab und sagte: »Wie viele in der Stadt haben es, Nick?«

»Das weiß ich nicht mehr«, schrieb Nick. »Es ist ziemlich schlimm.«

»Hast du den Doktor gesehen?«

»Seit heute morgen nicht mehr.«

»Am wird sich völlig verausgaben, wenn er nicht aufpaßt«, sagte sie.

»Er wird doch vorsichtig sein, oder, Nick? Sich nicht völlig verausgaben?«

Nick nickte und versuchte zu lächeln.

»Was ist mit-Johns Gefangenen? Hat die Patrol sie schon abgeholt?«

»Nein«, schrieb Nick. »Hogan ist sehr krank. Ich tue, was ich kann. Die anderen wollen, daß ich sie rauslasse, bevor Hogan sie ansteckt.«

»Laß sie nicht raus!« sagte sie energisch. »Ich hoffe, daß du nicht mal im Traum daran denkst.«

»Nein«, schrieb Nick und fügte nach einem Augenblick hinzu: »Sie sollten wieder ins Bett gehen. Sie brauchen Ruhe.«

Sie lächelte ihn an, und als sie den Kopf bewegte, sah er die dunklen Flecken unter ihrem Kinn - und fragte sich unbehaglich, ob sie wirklich schon übern Berg war.

»Ja. Ich werde rund um die Uhr schlafen. Irgendwie kommt es mir unrecht vor zu schlafen, wo John tot ist... ich kann kaum glauben, daß er tot ist, weißt du. Ich stolpere immer wieder über den Gedanken, wie über etwas, das ich nicht aufgeräumt habe.« Er nahm ihre Hand und drückte sie. Sie lächelte müde. »Vielleicht findet sich mit der Zeit etwas anderes, wofür es sich zu leben lohnt. Hast du schon das Abendessen für deine Gefangenen geholt, Nick?«

Nick schüttelte den Kopf.

»Das solltest du aber. Warum nimmst du nicht Johns Auto?«

»Ich kann nicht fahren«, schrieb Nick. »Trotzdem danke. Ich werde zum Truck Stop laufen. Es ist nicht weit, und morgen sehe ich nach Ihnen, wenn es recht ist.«

»Ja«, sagte sie. »Gut.«

Er stand auf und deutete streng auf die Teetasse.

»Jeden Tropfen«, versprach sie.

Er war schon halb aus der Tür, als er ihre zögernde Berührung am Arm spürte.

»John...«, sagte sie, brach ab und zwang sich, weiterzusprechen.

»Ich hoffe, sie... haben ihn in die Leichenhalle nach Curtis gebracht. Von dort aus haben Johns und meine Familie immer ihre Toten bestattet. Glauben Sie, daß man ihn dort hingebracht hat?«

Nick nickte. Tränen liefen ihr über die Wangen, und sie fing wieder an zu schluchzen.

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