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The Stand. Das letze Gefecht

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The Stand. Das letze Gefecht
Название: The Stand. Das letze Gefecht
Автор: King Stephen Edwin
Дата добавления: 16 январь 2020
Количество просмотров: 242
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The Stand. Das letze Gefecht - читать бесплатно онлайн , автор King Stephen Edwin

Kurzbeschreibung

In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!

Autorenportrait

Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.

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George glaubte, er würde durchdrehen.

Auf Anraten seines Hausarztes hatte er vor zehn Jahren angefangen zu joggen. Er spielte weder Tennis noch Handball, bezahlte ein Kind dafür, daß es den Rasen mähte (selbstverständlich eines seiner eigenen), und fuhr in aller Regel mit dem Wagen zum Laden an der Ecke, wenn Harriett einen Laib Brot brauchte. Sie nehmen zu, hatte Dr. Warner gesagt. Zuviel Sitzen. Nicht gut fürs Herz. Versuchen Sie es mit Joggen.

Also hatte er sich einen Jogginganzug gekauft und war jeden Abend joggen gegangen, anfangs kurze Strecken, aber dann immer längere. Anfangs war er unsicher gewesen, davon überzeugt, dass sich die Nachbarn an die Stirn klopfen und die Augen verdrehen würden, aber dann waren ein paar Männer, die er sonst nur winken sah, wenn sie den Rasen sprengten, zu ihm gekommen und hatten gefragt, ob sie mitmachen könnten - möglicherweise fühlte man sich in der Gruppe einfach sicherer. Zu dem Zeitpunkt hatten Georges zwei älteste Söhne ebenfalls mitgemacht. Es wurde zu einer Sache in der Nachbarschaft, und obwohl sich die Zusammensetzung veränderte, weil Leute kamen und gingen, blieb es eine Sache in der Nachbarschaft.

Jetzt waren alle tot, aber er joggte immer noch. Jeden Tag. Stundenlang. Nur wenn er joggte, sich ausschließlich auf das Pochen der Turnschuhe auf dem Gehweg, das Armeschwingen und seinen keuchenden Atem konzentrierte, wurde er das Gefühl los, jeden Moment durchzudrehen. Er konnte nicht Selbstmord begehen, denn als praktizierender Katholik wußte er, daß Selbstmord eine Todsünde war und Gott ihn sicher mit gutem Grund am Leben gelassen hatte, daher joggte er. Gestern hatte er fast sechs Stunden gejoggt, bis er völlig außer Atem war und vor Erschöpfung beinahe gewürgt hatte. Er war einundfünfzig, kein junger Spund mehr, und er ging davon aus, daß zuviel Laufen nicht gut für ihn war, aber in einem anderen, wichtigeren Sinne war es das einzige für ihn, das gut war.

Er war heute morgen nach einer weitgehend schlaflosen Nacht beim ersten Licht der Dämmerung aufgestanden (nur ein einziger Gedanke war ihm durch den Kopf gegangen: Jeff-Marty-Helen Harriett-Bill-George-Junior Robert-Stanley-Richard-Danny -Frank Patty-und-ich-dachte-es-würde-ihr-besser-gehen) und hatte den Jogginganzug angezogen. Er ging hinaus und lief durch die einsamen Straßen von Nyack, und manchmal knirschten seine Füße auf Glasscherben, einmal mußte er über einen Fernseher springen, der aus dem Fenster geworfen worden war und auf dem Gehweg lag, vorbei an den Häusern der Wohngegend, wo die Jalousien heruntergelassen waren, und auch an dem schrecklichen Verkehrsunfall an der Kreuzung der Main Street vorbei, in den drei Autos verwickelt waren.

Anfangs joggte er nur, aber er mußte immer schneller laufen, damit die Gedanken hinter ihm zurückblieben. Er joggte, dann lief er, dann rannte er, und zuletzt sprintete er, ein einundfünfzigjähriger Mann mit grauem Haar, in grauem Jogginganzug und weißen Turnschuhen, der durch die verlassenen Straßen floh, als wären sämtliche Teufel der Hölle hinter ihm her. Viertel nach elf erlitt er eine massive Arterienthrombose und fiel ganz in der Nähe eines Feuermelders an der Ecke Oak und Pine tot um. Sein Gesicht drückte so etwas wie Dankbarkeit aus.

Mrs. Eileen Drummond aus Clewiston, Florida, betrank sich am Nachmittag des 2. Juli mit DeKuyper Creme de Menthe. Sie wollte sich betrinken, denn wenn sie betrunken war, mußte sie nicht an ihre Familie denken, und Creme de Menthe war die einzige Form von Alkohol, die sie zu sich nehmen konnte. Am Vortag hatte sie im Zimmer ihres Sechzehnjährigen ein Tütchen Marihuana gefunden und hatte es geschafft, high zu werden, aber high zu sein machte alles irgendwie nur noch schlimmer.

Aus diesem Grund betrank sie sich am fraglichen Nachmittag, trank eine ganze Flasche Creme de Menthe; ihr wurde übel, sie ging ins Bad und übergab sich, dann legte sie sich ins Bett, zündete eine Zigarette an, schlief ein, brannte das Haus nieder und mußte nicht mehr darüber nachdenken, niemals mehr. Wind war aufgekommen, und dadurch brannte sie den größten Teil von Clewiston mit nieder. Kein großer Verlust.

Arthur Stimson lebte in Reno, Nevada. Am Nachmittag des 29., nachdem er im Lake Tahoe schwimmen gewesen war, trat er in einen rostigen Nagel. Er bekam Wundbrand. Diese Diagnose stellte er anhand des Geruchs und versuchte, sich den Fuß zu amputieren. Während der Operation verlor er das Bewußtsein und starb an Schock und Blutverlust in der Halle von Toby Harrahs Spielcasino, wo er die Operation versucht hatte.

In Swanville, Maine, fiel ein zehnjähriges Mädchen namens Candice Moran vom Fahrrad und starb an Schädelbruch.

Milton Craslow, Farmer in Harding Country, New Mexico, wurde von einer Klapperschlange gebissen und starb eine halbe Stunde später.

In Milltown, Kentucky, war Judy Horton sehr zufrieden mit der Lage. Judy war siebzehn Jahre alt und hübsch. Vor zwei Jahren hatte sie zwei große Fehler gemacht: Sie war schwanger geworden und hatte sich vo n ihren Eltern beschwatzen lassen, den verantwortlichen Jungen zu heiraten, einen brillentragenden Ingenieurstudenten der State University. Mit fünfzehn hatte sie sich geschmeichelt gefühlt, daß einer vom College sie überhaupt einlud (auch wenn er gerade angefangen hatte), aber heute konnte sie sich, selbst wenn ihr Leben davon abgehangen hätte, nicht mehr daran erinnern, warum sie Waldo - Waldo Horton, was für ein Scheißname - »zu Willen gewesen« war. Wenn sie schon geschwängert wurde, warum dann ausgerechnet von ihm? Judy war auch Steve Phillips und Mark Collins »zu Willen gewesen«; sie gehörten beide der Footballmannschaft der High School von Milltown an (den Milltown Cougars, um genau zu sein, fight-fight-fight-fight-for-the-dearblueand-white), sie selbst war Cheerleader gewesen. Wäre der beschissene Waldo Horton nicht gewesen, wäre sie schon im Juniorjahr zur Anführerin der Cheerleaders geworden, problemlos. Und, um wieder zur Sache zu kommen, Steve oder Mark hätten beide akzeptablere Ehemänner abgegeben. Sie hatten beide breite Schultern, und Mark hatte herrliches, schulterlanges blondes Haar. Aber es war Waldo, es konnte kein anderer als Waldo sein. Sie mußte nur in ihr Tagebuch schauen und nachrechnen. Und als das Baby da war, hatte sich sogar das erübrigt. Es sah aus wie er. Beschissen.

Sie hatte sich zwei Jahre durchgequält, die verschiedensten Scheißjobs in Imbißrestaurants und Motels angenommen, während Waldo selbst zum College ging. Es kam so weit, daß sie Waldos College am meisten haßte, noch mehr als Waldo und das Baby. Wenn er sich so sehr eine Familie wünschte, warum ging er dann nicht arbeiten? Sie hatte es doch auch getan. Aber das ließen seine und ihre Eltern nicht zu. Sie allein hätte ihn beschwatzen können (sie hätte es ihn versprechen lassen können, bevor sie sich im Bett von ihm anfassen ließ), aber sämtliche Eltern und Schwiegereltern steckten andauernd ihre Nasen in alles hinein. O Judy, wenn Waldo eine gute Stelle hat, wird alles viel besser werden. O Judy, alles würde viel besser aussehen, wenn du öfter zur Kirche gehen würdest. O Judy, du mußt schlucken und dir nichts anmerken lassen. Nichtsanmerken lassen.

Dann war die Supergrippe gekommen und hatte all ihre Probleme gelöst. Ihre Eltern waren gestorben, ihr kleiner Sohn Petie war gestorben (das war schon irgendwie traurig, aber nach ein paar Tagen war sie darüber hinweg), dann waren Waldos Eltern gestorben und zuletzt Waldo selbst, und sie war frei. Der Gedanke, daß sie selbst sterben könnte, war ihr nie in den Sinn gekommen, und sie starb dann auch nicht.

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