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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle

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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle
Название: Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle
Автор: Kent Alexander
Дата добавления: 16 январь 2020
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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - читать бесплатно онлайн , автор Kent Alexander

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Glass richtete die Drehbasse nach unten und zog an der Abzugsschnur, verwandelte das überfüllte Boot in eine schreiende, blutige Masse.

Das war mehr als genug für das zweite Boot. Das Krachen der Musketen, der verheerende Kartätschenhagel aus Glass' Drehbasse genügten, um die Riemen bewegungslos zu machen. Kaum ein Mann bewegte sich, als die Gig längsseits kam und festmachte. Über das aufgewühlte Wasser hinweg brüllte Stockdale:»Geschafft, Sir!«Nach einer Pause rief er nochmals:»In diesem hier sind ein Dutzend englische Gefangene!»

Bolitho wand sich ab, ihm wurde übel. Er sah, wie Dalkeith und seine Maaten zu dem ersten Boot hinunterkletterten, und stellte sich vor, was sie dort für wimmernde Wesen finden würden. Es hätte genausogut das zweite Boot gewesen sein können, und dann hätten die Kartätschen sich ihren blutigen Weg durch die eigenen Leute gegraben.

Er sagte heiser:»Holen Sie diese Leute an Bord, Mr. Heyward. Dann senden Sie die Gig zur Heran. Farr wird sich fragen, was, zum Teufel, wir hier machen.»

Er wartete an der Schanzkleidpforte, als die ersten verwirrten Männer an Bord gestoßen oder gehievt wurden, vorbei an den aufgefierten Enternetzen. Die zweite Bootsladung, sowohl die Franzosen als auch die Engländer, kamen mit offensichtlicher Erleichterung. Die Franzosen, weil ihnen das Blutbad ihrer Kameraden erspart geblieben war; die englischen Rotröcke hatten andere Gründe, aber ihr ungläubiges Staunen war mitleiderregend anzusehen.

Zerlumpt und schmutzig, sahen sie eher wie Vogelscheuchen als wie ausgebildete Soldaten aus.

Bolitho sagte:»Bringen Sie die Gefangenen hinunter, Mr. Graves. «An die Rotröcke gewandt, fügte er hinzu:»Keine Angst. Dies ist ein Schiff des Königs.»

Ein junger Fähnrich trat vor und rief:»Ich danke Ihnen, Kapitän! Wir alle danken Ihnen.»

Bolitho ergriff seine Hand.»Sie werden hier so viel Ruhe und Hilfe wie möglich finden. Zuerst aber muß ich wissen, was hier geschieht.»

Der Offizier rieb sich die Augen.»Wir wurden vor einigen Tagen gefangengenommen. Es war ein Scharmützel mit einer ihrer Patrouillen. Die meisten meiner Männer wurden getötet. «Er wiegte sich hin und her.»Ich kann es immer noch nicht glauben, daß wir gerettet sind.»

Bolitho fragte weiter:»Hält General Cornwallis Yorktown?»

«Ja. Aber ich nehme an, Sie wissen, Sir, daß Washington und der französische General Rochambeau den Hudson vor einigen Wochen überquert haben, um die Chesapeake Bay zu erreichen. Sie haben Yorktown mit einer großen Armee eingekreist. Eine Muskete hinter jedem Baum. Aber als wir hörten, daß ein englisches Geschwader in die Bucht eingefahren war, dachten wir, wir wären gerettet. Ich verstehe etwas französisch und hörte die Wachen über die Ankunft der Schiffe sprechen.»

Heyward sagte:»Hoods Flotte.»

Bolitho nickte.»Wann war das?»

Der Fähnrich zuckte die Schultern.»Vor etwa drei Tagen. Ich habe alles Zeitgefühl verloren.»

Bolitho versuchte, nicht auf die mitleiderregenden Schreie außenbords zu hören. Vor drei Tagen? Das paßte zu dem, was Odell berichtet hatte. Hood war wahrscheinlich nur kurz in die Bucht eingelaufen, hatte kein Zeichen von de Grasse gefunden und war nach New York weitergesegelt.

Der Fähnrich fügte lahm hinzu:»Die Franzosen erwarteten ihre eigene Flotte. Deshalb, als jemand sie in ihrer eigenen Sprache anrief.»

«Was?«Bolitho packte ihn am Arm, seine Stimme war rauh, trotz der elenden Verfassung des Mannes.»Erwarten ihre eigene Flotte?»

Der Fähnrich starrte ihn an.»Aber ich dachte… Ich stellte mir vor, daß unsere Schiffe weitergefahren waren, um gegen diese Flotte zu kämpfen, Sir!»

«Nein. «Er ließ seinen Arm los.»Ich fürchte, daß es zu spät sein wird, wenn sie in New York ihren Irrtum entdecken.»

«Dann ist die Armee verloren, Sir. «Der Fähnrich ging unsicher zur Reeling.»All dies. «Er schrie über das dunkle Wasser:»Alles umsonst!»

Dalkeith erschien an Deck und nahm den Arm des Offiziers.

Bolitho sagte:»Pflegen Sie sie gut.»

Er wandte sich ab. Sie würden sehr bald wieder Gefangene sein, wenn er nicht den richtigen Entschluß faßte.

Buckle beobachtete ihn besorgt.»Was ist mit Mr. Tyrell, Sir?»

«Glauben Sie denn, ich hätte nicht an ihn gedacht?«Er sah, wie Buckle zurückzuckte.»Wir werden sofort die Heran benachrichtigen. Wenn Farr heute nacht hier wegkommen kann, muß er Admiral Graves die Neuigkeiten bringen. Vielleicht ist noch Zeit. «Er sah den Zahlmeister an einer Luke lehnen.»Holen Sie Papier, ich will eine Nachricht für Farr schreiben.»

Zu Buckle gewandt fügte er hinzu:»Tut mir leid, daß ich Sie angefahren habe. Es war eine berechtigte Frage.»

Er blickte zum Land hin.»Wir werden beim ersten Tageslicht Anker lichten und näher an die Küste heranfahren. Machen Sie die Riemen fertig, falls uns der Wind verläßt. Ich werde Tyrell und seine Männer nicht kampflos aufgeben.»

Nur die Tapferen

Stockdale watschelte über das Achterdeck und hielt ihm einen Zinnkrug hin.»Hier, Sir, Kaffee.»

Bolitho hob den Krug an die Lippen. Der Kaffee war kaum warm, nahm ihm aber die Trockenheit im Hals.

Stockdale fügte heiser hinzu:»Das Feuer in der Kombüse war gelöscht, also mußte ich ihn auf einer Laterne in der Waffenkammer aufwärmen.»

Bolitho nickte ihm zu. War es Einbildung, oder wurden Stockdales Züge im Dämmerlicht deutlicher? Er schauderte vor Kälte. Es war wahrscheinlicher, daß er zu lange an Deck geblieben war, wartend und überlegend. Es konnte nichts Gutes dabei herauskommen, wenn er auf Deck hin und her ging und seine Ideen wieder und wieder überdachte.

«Das war ein guter Gedanke. «Er gab ihm den Krug zurück.»Ich fühle mich jetzt wach.»

Er spähte hinauf zur Takelage und den zusammengerollten Segeln. Die Sterne waren noch da, aber blasser. Das war keine Einbildung.

«Wo steht der Wind?»

Stockdale überlegte sich die Frage.»Wie vorher, Sir. NordNordwest, wenn ich nicht irre.»

Bolitho biß sich auf die Lippen. Er war schon zu demselben Schluß gelangt. Stockdale hatte gewöhnlich recht, aber seine Bestätigung half ihm auch nicht weiter.

Er sagte:»Geh und hol den Steuermann. Er ist beim Niedergang.»

Buckle sprang bei Stockdales erster Berührung hellwach auf die Beine.»Was gibt es? Ein Angriff?»

«Langsam, Mr. Buckle. «Bolitho winkte ihn an die Reling.»Der Wind hat nachgelassen, kommt aber noch immer zu weit aus Norden, um uns zu helfen.»

Der Steuermann sagte nichts und wartete ab, was der Kapitän vorhatte.

«Wenn wir hier zu etwas nütze sein sollen, dann müssen wir tief in die Bucht einfahren. Es würde aber Stunden dauern, immer hin und her kreuzen, und unsere Mühe würde kaum belohnt. Wenn wir andererseits hier vor Anker liegenblieben, können wir weder dem Ersten Leutnant noch uns selbst helfen, sobald der Feind kommt.»

Buckle gähnte.»Das stimmt.»

«Rufen Sie also alle Mann an Deck und lassen Sie die Riemen auslegen. Wir werden sofort aufbrechen und nicht auf den Morgen warten.»

Buckle zog seine Uhr heraus und hielt sie an das Licht des Kompasses.

«Hm. Es wird hart werden, Sir. Aber die Strömung steht nicht zu stark gegen uns. «Er ging zu den Wanten hinüber und stieß eine dunkle Gestalt an, die friedlich auf den bloßen Planken schlief.

«Hoch, Junge! Sage Mr. Glass, er soll die Leute rufen. Vorwärts!»

Bolitho ging rasch in seine Kajüte und konzentrierte sich einige Minuten lang auf seine Seekarte. Er erinnerte sich an das, was Tyrell ihm gesagt hatte, fügte die neuen Informationen dazu und entschied sich für einen Plan. Über der Kabine hörte er das Trampeln der Füße am Ankerspill, das regelmäßige Klicken, als der Anker aufgeholt wurde.

Er zog seinen Rock an und befestigte das Degengehenk. Wie seltsam die Kajüte im Licht der einsamen Laterne aussah. Klar zum Gefecht wie das übrige Schiff, ächzten die Geschütze leise hinter ihren geschlossenen Pforten; Pulver und Munition, Ladestücke und Rohrwischer, alles lag in Reichweite. Aber niemand stand daneben, denn wie die restlichen Männer vom Geschützdeck wurden alle benötigt, um den Anker zu lichten und die Riemen zu bemannen. Die letzteren hatten sie schon einmal aus Gefahr gerettet. Diesmal konnten sie das vielleicht für Tyrell und seine Männer tun.

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