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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle

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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle
Название: Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle
Автор: Kent Alexander
Дата добавления: 16 январь 2020
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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - читать бесплатно онлайн , автор Kent Alexander

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Bolitho lächelte ernst.»Etwa in der Art.»

«Als sie meiner müde war, wurde ich zu Cornwallis abkommandiert. Das hat sich sogar als Vorteil erwiesen. Und Sie?»

Tyrell trat von der Reling zurück.»Sie ließ ihn fast töten!»

Foley schüttelte den Kopf.»Eine außerordentliche Frau.»

«Wahrschau an Deck! Linienschiff umrundet das Kap!»

Bolitho fühlte, wie es ihm beim Gedanken an Odells Blitzfahrt kalt den Rücken hinunterlief. Tag für Tag hatten sie achteraus nach den verfolgenden Schiffen ausgeschaut. Es mußte für jeden Mann an Bord ein Alptraum gewesen sein.

Die Boote von beiden Transportern hielten nun auf das Land zu, ihr Tiefgang ließ erkennen, wie vollbesetzt sie waren.

«Lassen Sie Bramsegel setzen, Mr. Tyrell. Wir müssen heute jeden Fetzen ausnutzen.»

Foley zog seinen Säbel und drehte ihn in den Händen.»Ich nehme an, daß Sie nicht einfach nur fliehen?»

Bolitho schüttelte den Kopf.»Diese beiden Fregatten kürzen Segel, Colonel. Sie wollen uns zusammenschießen, wenn wir versuchen, von der Untiefe freizukommen. «Er deutete auf die vor Anker liegenden Transportschiffe.»Dort verläuft unser Kurs. Dicht unter Land, wo man uns am wenigsten erwartet.»

Foley grinste.»Oder willkommen heißt.»

Bolitho blickte Buckle an.»Wenn wir über Stag gehen, müssen Sie so weit wie möglich auf Cape Henry zuhalten.»

«Aye, Sir. «Buckle spähte durch Wanten und Stagen nach den Schiffen aus.

Bolitho hob wieder sein Glas. Die beiden Fregatten standen unter einem Minimum an Leinwand mit einiger Schwierigkeit vor dem Wind und warteten auf die kleine Korvette, die an ihnen vorbeifahren sollte. Kaum eine Meile Abstand. Er beobachtete sie genau, bemerkte ihre Abdrift, die Sonne, die auf ihren Breitseiten und auf den erhobenen Ferngläsern ihrer Offiziere glänzte.

Er fragte:»Wie viele Boote sind jetzt zu Wasser?»

Bethune rief:»Mindestens dreißig!»

«Gut.»

Bolitho stellte sich vor, wie die zusammengedrängten Soldaten die Fahrt der Sparrow in eine trügerische Sicherheit beobachteten. Ein Schauspiel, das ihre eigenen Zweifel und Ängste über das, was sie auf dem amerikanischen Festland erwartete, vertreiben mochte.

Bolitho zog seinen Säbel und hob ihn über den Kopf. Am Geschützdeck sah er die Mannschaften an den Taljen kauern, jeder Geschützführer spähte mit einsatzbereiter Lunte nach achtern. Am Großmast oben wurden zwei Drehbassen hin und her geschwenkt, ein Seemann saß auf der Verkleidung, frische Kartätschen gegen seine Brust gedrückt. Als Bolitho seine Augen über das ihm anvertraute Schiff gleiten ließ, wurde er merkwürdigerweise an die Worte erinnert, die Colquhoun vor so langer Zeit gesagt hatte: «Wenn alle anderen achtern auf Sie schauen…»

Er hörte einen scharfen Knall und Sekunden später das hohe Pfeifen einer Kugel über sich. Eine der Fregatten hatte einen Probeschuß abgefeuert. Er aber sah nur das nächstliegende Transportschiff, das am Ankertau schwölle, das hohe Achterdeck der Küste zugewandt. An Bord der Fregatten würden die Geschützmannschaften untereinander Wetten abschließen. Wie viele Kugeln konnten sie abfeuern, ehe die Sparrow im Kreuzfeuer unterging oder sich ergab?

Er riß den Säbel nach unten.»Jetzt!»

Das Ruder ächzte laut, und als die Männer an den Brassen hievten, um die Rahen wieder zu trimmen, begann sich der Bug der Sparrow zu drehen. Bolitho hielt den Atem an und schaute zu den Fregatten hinüber, die mehr und mehr backbords verschwanden, während das nächstliegende Transportschiff und dann eine Unzahl von Ruderbooten vor den Klüverbaum gerieten; hinter ihnen öffnete sich das Land, als ob es sie mit beiden Armen erdrücken wollte.

«Kurs halten!»

Bolitho rannte an die Reling, dachte an Tyrells Beschreibung der Lynnhaven Bay, an die Tiefen und Strömungen, die Gefahren und knappen Überlebenschancen.

Buckles Rudergänger fluchten und drehten das Rad gegen den doppelten Angriff von Wind und See; als Gischt über den Bugspriet schoß, sah Bolitho die nächsten Ruderboote in wilder Hast ausweichen. Endlich waren die Gefahren seiner Absichten allen nur zu klar.

Geschützfeuer donnerte über die Bucht, Kugeln pfiffen und schlugen sehr nahe am Rumpf ein. Aber die beiden Fregatten waren von dem Manöver überrascht worden, und als die Sparrow auf die Küste zuhielt, wußte Bolitho, daß sie in wenigen Minuten durch das erste Transportschiff vor dem Feuer geschützt sein würden.

Er konnte fühlen, daß die Ekstase ihn durchzuckte wie ein Fieberstoß, und als er zum Geschützdeck hinunterschrie, wußte er, daß diese Erregung ansteckend war, sah die Männer wie halbnackte Dämonen an ihren offenen Geschützpforten lauern.

«Achtung!«Der Säbel schwebte wieder über seinem Kopf.»Tief halten!»

Die Läufe neigten sich zum schäumenden Wasser, die Geschützführer tanzten von einer Seite auf die andere, während ihre Männer mit neuer Munition für die nächste und die darauffolgende Salve bereitstanden.

«Gut so!«Der Säbel hing in der Luft, die Morgensonne glänzte wie Gold darauf. »Feuer!»

Die Luft wurde von der Gewalt der beiden Breitseiten förmlich auseinandergerissen. Als der dichte Rauch noch auf die Decks wirbelte, die Geschützmannschaften mit ihrem Hurrageschrei das Quietschen der Lafetten, das Klappern de Handspaken und Ladestöcke übertönten, sah Bolitho schon die nächsten feuerspeienden Zungen am Bug, die doppelten Ladungen schlugen in Boote und Soldaten, Splitter und Gischt wirbelten umher. Über dem Deck erzitterten die angebraßten Segel bei jeder Explosion, der Rauch stieg zu beiden Seiten auf wie würgender Nebel, während die Geschütze der Sparrow wieder und wieder feuerten.

Der schärfere Knall von Musketen, die metallischen Einschläge der Drehbassen machten eine Verständigung unmöglich. Es war ein Alptraum, eine Welt der Verzweiflung. Boote taumelten gegen den Rumpf, und Bolitho fühlte, wie das Deck erbebte, als die Sparrow mit dem Bug eine Barkasse rammte, die mitten entzweibrach und die viel zu zahlreichen Soldaten in schreiender und um sich schlagender Verwirrung ausspie.

Ein Transportschiff feuerte jetzt, seine oberen Geschütze spien Kugeln über die zerfetzten Boote und schlugen durch die Segel der Sparrow wie mit Riesenfäusten.

Eine Kugel zischte durch die Wanten, Bolitho hörte schrille Schreie, als zwei Seeleute an der gegenüberliegenden Seite zerrissen wurden. Er sah Fowler benommen an den zerstückelten Leichen vorbeigehen, das Gesicht wie in Gedanken verschlossen. Er bemerkte, daß er wieder mit den Fingern schnippte.

Der Rumpf rollte nochmals stark, und unter seinen Füßen spürte er den Einschlag einer feindlichen Kugel im Geschützdeck, das nachfolgende Rumpeln eines umstürzenden Zwölfpfünders. Ein weiteres Langboot glitt an Steuerbord entlang, einige Männer feuerten ihre Musketen ab, andere stolperten über die Ruderer an den Riemen. Kugeln schlugen in Reling und Schanzkleid, ein Seemann fiel blutspuckend, als eine Kugel ihn in den Hals traf.

Bolitho rannte zur Reling und wischte sich die tränenden Augen, damit er nach achtern sehen konnte. Die Wasseroberfläche war übersät mit zerschmetterten Booten und treibendem Holz. Einige Männer schwammen, andere wurden durch das Gewicht ihrer Ausrüstung unter Wasser gezogen.

Foley lud gerade seine Muskete wieder; er schrie:»Noch ein paar weniger, gegen die unsere Leute kämpfen müssen!«Er lehnte sich über die Reling und erschoß einen Soldaten, der gerade auf die Korvette feuern wollte.

Bolitho spähte zur Küste. Sie war ziemlich nah, fast zu nah.

«Wenden!«Er mußte den Befehl wiederholen, ehe Buckle ihn verstand.

Mit kreischenden Blöcken und wieder rundgebraßten Rahen krängte die Sparrow gefährlich auf Backbordbug, ihr Klüver schien genau auf das Festland zu zeigen.

Und dort lag das zweite Transportschiff, schwoite wie trunken quer vor ihrem Bug, die Geschützpforten schon geöffnet und feuerspeiend.

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