The Stand. Das letze Gefecht
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Kurzbeschreibung
In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!
Autorenportrait
Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.
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»Ja, genau der. Es ging immer umgekehrt. Zuerst erhielt man die Antwort, dann mußte man die Frage dazu finden. Was die Bibel anbetraf, kannte ich alle Fragen. Hiob war wie eine Wette zwischen Gott und dem Teufel. Der Teufel sagte: >Natürlich betet er dich an. Es geht ihm gut. Aber wenn du ihm lange genug ins Gesicht pißt, wird er dir abschwören. < Und Gott nahm die Wette an. Er hat sie gewonnen.« Sie lächelte betrübt. »Gott gewinnt immer. Ich wette, Gott ist Fan der Boston Celtics.«
»Vielleicht ist es eine Wette«, sagte Stu, »aber es geht um das Leben der Leute dort unten. Und um das des Kleinen in dir. Wie hat sie ihn genannt? Den Jungen?«
»Nicht einmal für ihn konnte sie mir Hoffnung machen«, sagte Fran.
»Wenn sie das getan hätte... nur das... wäre es wenigstens ein bißchen leichter gewesen, dich gehen zu lassen.«
Stu wußte nicht, was er sagen sollte.
»Es wird langsam Mittag«, sagte Fran. »Hilf mir einpacken, Stuart.«
Zusammen mit der Tischdecke legten sie das halbgegessene Frühstück und den Rest Wein in den Korb zurück. Stu betrachtete die Stelle und dachte, daß nur noch ein paar Krumen Zeugnis von ihrem Picknick ablegten... und auch die würden bald die Vögel fressen. Als er aufsah, schaute Frannie ihn weinend an. Er ging zu ihr.
»Ist schon gut. Das ist die Schwangerschaft. Ich muß immerfort weinen. Ich kann nichts dafür.«
»Schon recht«, sagte Stu.
»Schlaf mit mir, Stu.«
»Hier? Jetzt?«
Sie nickte und lächelte ein wenig. »Es wird schon gehen. Wenn wir auf die Dornen achten.«
Sie breiteten die Tischdecke wieder aus.
Am Ende der Baseline Road bat sie ihn, vor dem Haus anzuhalten, das bis vor vier Tagen noch Nick und Ralph gehört hatte. Die gesamte Rückfront des Hauses war weggesprengt worden. Trümmer lagen im Garten. Ein zertrümmert er Radiowecker lag auf einer zerfetzten Hecke. In der Nähe war das Sofa, das Fran unter sich begraben hatte. Auf der hinteren Treppe war ein Blutfleck. Sie sah ihn gebannt an.
»Ist das Nicks Blut? Könnte das sein?«
»Frannie, was soll das?« fragte Stu unbehaglich.
» Könnte es sein?«
»Herrgott, ich weiß nicht. Wahrscheinlich schon.«
»Leg die Hand darauf, Stu.«
»Frannie, bist du übergeschnappt?«
Die Stirnfalte furchte ihre Stirn, die Ich-will-Falte, die ihm erstmals in New Hampshire aufgefallen war.
»Leg die Hand darauf!«
Widerstrebend legte Stu die Hand auf den Fleck. Er wußte nicht, ob es Nicks Blut war oder nicht (und vermutete, eher nicht), aber die Geste verursachte ihm ein unheimliches, schauderndes Gefühl.
»Und jetzt schwöre mir, daß du zurückkommen wirst.«
Die Stufe schien an dieser Stelle zu warm zu sein; er wollte die Hand wegnehmen.
»Fran, wie kann ich...«
»Man kann nicht alles Gott überlassen«, zischte sie. »Nicht alles. Schwöre, Stu, schwöre es mir.«
»Frannie, ich schwöre, daß ich es versuchen will.«
»Das wird mir genügen müssen, oder?«
»Wir müssen zu Larry.«
»Ich weiß.« Aber sie hielt ihn nur noch fester. »Sag, daß du mich liebst.«
»Das weißt du doch.«
»Ich weiß es, aber sag es. Ich will es hören.«
Er hielt sie an den Schultern. »Fran, ich liebe dich.«
»Danke«, sagte sie und legte die Wange an seine Schulter. »Ich glaube, jetzt kann ich mich verabschieden. Ich glaube, jetzt kann ich dich gehen lassen.«
Sie umarmten einander in dem verwüsteten Vorgarten.
60
Sie und Lucy standen vor Larrys Haus und erlebten den undramatischen Anfang der Suche. Die vier standen einen Augenblick auf dem Gehweg, ohne Gepäck, ohne Schlafsäcke und ohne besondere Ausrüstung... wie befohlen. Alle trugen derbe Wanderschuhe.
»Tschüs, Larry«, sagte Lucy. Ihr Gesicht war wachsbleich.
»Vergiß es nicht, Stuart«, sagte Frannie. »Vergiß nicht, was du geschworen hast.«
»Ja. Ich vergesse es nicht.«
Glen steckte zwei Finger in den Mund und pfiff. Kojak, der einen Kanaldeckel inspizierte, kam gelaufen.
»Also, gehen wir«, sagte Larry. Er war genauso blaß wie Lucy, seine Augen unnatürlich hell, fast glitzernd. »Bevor ich die Nerven verliere.«
Stu warf Fran eine Kußhand zu, was er nicht mehr getan hatte, fiel ihm ein, seit seine Mutter ihn zum Schulbus brachte. Frannie winkte ihm zu. Die Tränen wollten wieder strömen, heiß und brennend, aber sie unterdrückte sie. Sie brachen auf. Sie gingen einfach fort. Sie hatten schon den halben Block hinter sich, und irgendwo sang ein Vogel. Die Mittagssonne war warm und unspektakulär. Sie kamen zum Ende des Blocks. Stu drehte sich um und winkte. Auch Larry winkte. Fran und Lucy winkten zurück. Sie gingen über die Straße. Sie waren fort. Lucy erschien beinahe krank vor Angst und Kummer.
»Großer Gott«, sagte sie.
»Gehen wir rein«, sagte Fran. »Ich will Tee.«
Sie gingen rein. Fran stellte den Teekessel auf. Das Warten hatte begonnen.
Den Nachmittag über zogen die vier langsam nach Südwesten, ohne viel zu reden. Ihr erstes Ziel war Golden, wo sie die erste Nacht verbringen wollten. Sie kamen an den Beerdigungsplätzen vorbei - es waren inzwischen drei -, und gegen vier Uhr, als ihre Schatten länger und der Tag kühl wurden, erreichten sie das Ortsschild am südlichen Stadtrand von Boulder. Einen Augenblick hatte Stu das Gefühl, daß sie alle kurz davor waren, wieder umzukehren und nach Hause zu gehen. Vor ihnen lagen Dunkelheit und Tod. Hinter ihnen ein wenig Wärme, ein wenig Liebe.
Glen nahm ein grobes Taschentuch aus der Gesäßtasche und band es sich um den Kopf. »Kapitel dreiundvierzig«, sagte er hohl. »Der kahlköpfige Soziologe legt sein Schweißband an.« Kojak war vorausgelaufen und schon über der Grenze von Golden, wo er fröhlich in den Wildblumen schnupperte.
»O Mann«, sagte Larry mit fast schluchzender Stimme. »Ich habe das Gefühl, als wäre dies das Ende von allem.«
»Ja«, sagte Ralph. »Das Gefühl habe ich auch.«
»Will jemand umkehren?« fragte Glen ohne große Hoffnung.
»Kommt«, sagte Stu und lächelte. »Hunde, wollt ihr ewig leben?«
Sie gingen weiter und ließen Boulder hinter sich. Gegen neun Uhr abends machten sie in Golden Rast, eine halbe Meile von dem Punkt entfernt, von dem aus die Route 6 sich am Clear Creek entlang und ins steinerne Herz der Rockies zu winden beginnt.
In dieser ersten Nacht schlief keiner gut. Sie fühlten sich schon weit von zu Hause entfernt und unter dem Schatten des Todes.
BUCH III
DAS LETZTE GEFECHT
7. September 1990 - 10. Januar 1991
This land is your land,
this land is my land,
front California
to the New York island,
from the redwood forests,
to the Gulf stream waters,
this land was made for you and me.
Woody Guthrie
»He, Müll, was hat die alte Oma Semple gesagt, als du ihren Rentenscheck verbrannt hast?«
Carley Yates
When the night has come
And the land is dark
And the moon is the only light we'll see, I won't be afraid