The Stand. Das letze Gefecht
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Kurzbeschreibung
In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!
Autorenportrait
Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.
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»Nur, sie kommen, das stimmt. Ralph hat momentan Kontakt mit fünf oder sechs Gruppen, die unsere Zahl bis Ende der Woche auf fünfhundert bringen.«
Glen lächelte wieder. »Ja, und Mutter Abagail sitzt bei ihm in seiner >Funkzentrale<, weigert sich aber, über CB zu sprechen. Sagt sie hat Angst, sie könnte einen Stromschlag bekommen.«
»Frannie vergöttert die alte Frau«, sagte Stu. »Teilweise, weil sie soviel darüber weiß, wie man Kinder entbindet, aber teilweise auch nur... weil sie sie eben gern hat. Klar?«
»Ja. Fast alle denken genauso.«
»Achttausend Menschen im Winter«, sagte Stu und kam wieder zum ursprünglichen Thema zurück. »Mann o Mann.«
»Simple Arithmetik. Sagen wir, die Grippe hat neunundneunzig Prozent der Bevölkerung ausgelöscht. Vielleicht war es nicht so schlimm, aber gehen wir von dieser Zahl als Grundlage aus. Wenn die Grippe in neunundneunzig Prozent der Fälle tödlich war, so bedeutet das, sie hat fast zweihundertachtzehn Millionen Menschen umgebracht - allein in diesem Land.« Er sah Stus schockiertes Gesicht und nickte grimmig. »Vielleicht war es nicht so schlimm, aber wir können gut und gerne davon ausgehen, daß diese Zahl hinkommt. Dagegen wirken die Nazis wie Stümper, was?«
»Mein Gott«, sagte Stu mit trockener Stimme.
»Aber dann blieben immer noch über zwei Millionen Menschen übrig, ein Fünftel der Bevölkerung Tokios vor der Seuche, ein Viertel der Bevölkerung New Yorks vor der Seuche. Und das allein in diesem Land. Ich glaube allerdings, daß etwa zehn Prozent dieser zwei Millionen die Nachwirkungen der Grippe nicht überlebt haben. Leute, die dem Schock danach zum Opfer gefallen sind. Leute wie der arme Mark Braddock mit seinem geplatzten Blinddarm, aber auch Unfallopfer, Selbstmorde und auch Morde. Das bringt uns auf 1,8 Millionen. Aber wir vermuten ja, daß wir einen Gegenspieler haben, nicht wahr? Den dunklen Mann, von dem wir geträumt haben. Irgendwo westlich von uns. Da drüben liegen sieben Staaten, die legitim als sein Territorium bezeichnet werden könnten... wenner wirklich existiert.«
»Ich glaube schon, daß er existiert«, sagte Stu.
»Das Gefühl habe ich auch. Aber hat er einfach die Macht über alle Leute da drüben? Das glaube ich nicht, ebensowenig wie Mutter Abagail automatisch Macht über die Leute in den anderen einundvierzig Staaten von Kontinentalamerika hat. Ich glaube, momentan ist alles noch fließend, aber dieser Zustand geht dem Ende entgegen. Die Leute schließen sich zusammen. Als du und ich uns damals in New Hampshire darüber unterhalten haben, hatte ich mir Dutzende kleiner Gesellschaften vorgestellt. Was ich nicht einberechnet hatte - weil ich nicht davon wußte -, war die fast unwiderstehliche Wirkung dieser beiden gegensätzlichen Träume. Das war eine neue Tatsache, die niemand vorhersehen konnte.«
»Willst du damit sagen, daß wir am Ende neunhunderttausend Leute haben werden und eram Ende neunhunderttausend Leute haben wird?«
»Nein. Erstens wird der kommende Winter seine Opfer fordern. Er wird sie hier fordern, aber noch schlimmer wird es für die kleinen Gruppen, die es nicht bis hierher schaffen, bevor der Schnee einsetzt. Hast du daran gedacht, daß wir in der Freien Zone nicht einmal einen Arzt haben? Unser medizinisches Personal besteht aus einem Tierarzt und Mutter Abagail, die mehr Naturheilkunde vergessen hat, als du oder ich je lernen werden. Dennoch würden sie dumm dastehen, wenn sie eine Stahlplatte in deinen Schädel einsetzen müßten, nachdem du gestürzt bist und dir den Hinterkopf aufgeschlagen hast, meinst du nicht auch?«
Stu kicherte. »Der olle Rolf Dannemont würde wahrscheinlich seine Remington holen und mir ein Loch verpassen, durch das Tageslicht scheint.«
»Ich schätze, die Gesamtzahl der amerikanischen Bevölkerung dürfte sich bis nächstes Frühjahr auf 1,6 Millionen reduziert haben - und das ist eine optimistische Schätzung. Ich hoffe, daß wir davon eine Million bekommen.«
»Eine Million Menschen«, sagte Stu ehrfürchtig. Er sah über die ausgedehnte, größtenteils verlassene Stadt Boulder, die heller wurde, während die Sonne sich über den flachen östlichen Horizont erhob. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Stadt würde aus den Nähten platzen.«
»Boulder könnte sie nicht fassen. Ich weiß, man dreht durch, wenn man durch die verlassenen Straßen Richtung Table Mesa geht, aber es ist unmöglich. Wir müßten die Gemeinden ringsum besiedeln. Man hätte die Situation einer riesigen Gemeinschaft hier, während der Rest des Landes östlich von hier völlig verlassen wäre.«
»Warum meinst du, daß wir die Mehrzahl bekommen?«
»Aus einem sehr unwissenschaftlichen Grund«, sagte Glen und zauste sich mit einer Hand seine Tonsur. »Ich möchte glauben, dass die meisten Menschen gut sind. Und ich glaube, daß der Mann, der im Westen den Laden schmeißt, wahrhaftig böse ist. Und ich habe so eine Ahnung...« Er verstummte.
»Los, spuck's aus.«
»Werd' ich, weil ich betrunken bin. Aber es bleibt unter uns, Stuart.«
»Gut.«
»Dein Wort?«
»Mein Wort«, sagte Stu.
»Ich glaube, er wird die meisten Techniker bekommen«, sagte Glen schließlich. »Frag mich nicht, warum; es ist nur eine Ahnung. Techniker arbeiten größtenteils gern in einer Atmosphäre strenger Disziplin und fest abgesteckter Ziele. Sie haben es gern, wenn die Züge pünktlich sind. Wir haben hier in Boulder ein riesiges Durcheinander, alle wursteln vor sich hin und ziehen ihre eigene Sache durch... und wir müssen etwas unternehmen, um alles auf die Reihe zu bekommen, wie meine Studenten gesagt hätten. Aber dieser andere Bursche... Ich wette, bei ihmsind die Züge pünktlich, und alle stehen in Reih und Glied. Und Techniker sind Menschen wie du und ich, sie gehen dorthin, wo sie am meisten gebraucht werden. Ich habe den Verdacht, daß unser Gegenspieler so viele haben will, wie er bekommen kann. Zum Teufel mit den Farmern, lieber will er ein paar Männer, die in Idaho die Raketensilos abstauben und wieder funktionsfähig machen können. Ebenso Panzer und Hubschrauber und vielleicht einen oder zwei B52-Bomber, nur so zum Spaß. Ich bezweifle, ob er schon soweit ist - nein, ich bin sicher, daß nicht. Wir wüßten es. Im Augenblick konzentriert er sich wahrscheinlich noch darauf, den Strom anzuschalten und die Nachrichtenverbindungen wiederherzustellen... vielleicht hat er sogar ein paar Zweifler ausmerzen können. Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden, das weiß er. Er hat Zeit. Aber wenn ich abends die Sonne untergehen sehe - das ist mein Ernst, Stuart, habe ich Angst. Ich brauche keine Alpträume mehr, um Angst zu haben. Ich muß nur an die Leute auf der anderen Seite der Rockies denken, die fleißig wie die Bienen sind.«
»Was sollen wir tun?«
»Soll ich dir eine Liste geben?« erwiderte Glen grinsend. Stuart deutete auf das zerfledderte Notizbuch. Auf dem grellrosa Umschlag waten die Silhouetten zweier Tänzer und die Worte BOOGIE DOWN! zu sehen. »Ja«, sagte er.
»Du machst Witze.«
»Im Gegenteil. Du hast selbst gesagt, Glen, wir müssen alles in den Griff bekommen. Mit jedem Tag verlieren wir mehr Zeit. Wir können nicht einfach hier herumsitzen, die Hände in den Schoß legen und CB-Funk hören. Sonst wachen wir eines Morgens auf und stellen fest, daß dieser Verbrecher an der Spitze einer bewaffneten Streitmacht in Boulder einrückt - mit Luftunterstützung. «
»Aber doch nicht gleich morgen«, sagte Glen.
»Nein. Aber wie ist es nächsten Mai?«
»Möglich«, sagte Glen. »Ja, durchaus möglich.«
»Und was glaubst du, wird dann aus uns?«
Glen antwortete nicht mit Worten. Er machte mit dem Zeigefinger der rechten Hand eine vielsagende Geste, als würde er eine Pistole abdrücken, und trank hastig den Rest Wein aus.
»Ja«, sagte Stu. »Deshalb sollten wir es allmählich auf die Reihe bekommen.«
Glen machte die Augen zu. Die aufgehende Sonne schien auf seine faltigen Wangen und Stirn.
»Okay«, sagte er. »Hör zu, Stu. Erstens. Amerika neu erschaffen.