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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle

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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle
Название: Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle
Автор: Kent Alexander
Дата добавления: 16 январь 2020
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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - читать бесплатно онлайн , автор Kent Alexander

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Maulby fragte langsam:»Werden Sie auch Männer über Land aussenden, Sir?»

Colquhoun schaute sie immer noch nicht an.»Um Gottes willen! Das halte ich für unnötig.»

Bolitho sagte:»Das war ein vernünftiger Vorschlag, Sir. Ich würde eine Bootsaktion bei Nacht vorziehen, aber bei Tageslicht würde eine Gruppe Männer, einschließlich Ihrer Seesoldaten, ohne weiteres. «Er kam nicht weiter.

Colquhoun schnellte hoch wie eine losgelassene Feder.»Genug jetzt! Mein Plan läßt keinen Spielraum für nervöses Herumgehampele auf den Felsen! Der Franzose ist so gut wie besiegt, und ich habe vor, ihn mitsamt der Ladung intakt in den Hafen zu bringen!»

Er entfernte sich vom Tisch und starrte auf eine halbgefüllte Karaffe auf seinem Schreibtisch. Als er danach griff, sah Bolitho, daß seine Hand vor Ärger oder Erregung zitterte. Auch seine Stimme war unruhig, als er fortfuhr:»Und Sie, Bolitho, werden von Norden aus herankommen. Bleiben Sie bis zum Zeitpunkt des Angriffs außer Sicht, dann nehmen Sie mit mir wegen weiterer Order Kontakt auf. «Seine Finger schlössen sich wie Klauen um die Karaffe.»Das ist alles. Mein Sekretär wird Ihnen vor Verlassen des Schiffes noch die schriftlichen Einzelheiten des Angriffs geben.»

Sie verließen die Kajüte und schritten schweigend zum Achterdeck.

Maulby sprach zuerst.»Dies wäre Ihre Angelegenheit, Dick. Ich bin damit einverstanden, daß Sie versuchen, den Feind abzuschneiden, aber auf jeden Fall stünde Ihnen das Kommando zu, wenn Colquhoun die Absicht hat, ablandig zu bleiben.»

Bolitho klopfte ihm auf die Schulter.»Ich wünsche Ihnen allen Erfolg, aber das wissen Sie. Sie sind längst für eine Beförderung fällig, und ich hoffe, dies wird sie Ihnen bringen.»

Maulby grinste.»Ich gebe zu, daß ich mich über diese Chance freue. Aber ich wünschte, ich könnte es mit weniger Bitterkeit tun. «Er blickte nach achtern.»Dieser Mann wird mit seinen verdammten Launen noch mein Tod sein.»

Bolitho biß sich auf die Lippen und versuchte, die richtigen Worte zu finden.

«John, bitte passen Sie gut auf. Ich weiß, daß Colquhoun diesen Sieg verzweifelt gerne möchte, aber ich teile seine Meinung über die Franzosen nicht. Sie kämpfen gut, sie kämpfen mit Mut. Sie geben sich nicht mit leeren Gesten zufrieden, noch nicht einmal angesichts von Kanonendonner.»

Maulby nickte mit ernsten Augen.»Keine Sorge. Wenn der Franzose beschließen sollte, mit mir Geschütz gegen Geschütz zu kämpfen, werde ich abdrehen und auf Unterstützung warten.»

Bolitho zwang sich zu einem Lächeln. Maulby log, um ihm seine Sorgen zu erleichtern. Er log genauso, wie er es wahrscheinlich unter den gleichen Umständen getan hätte. Vor und nach einer Seeschlacht hatte man immer Zeit für Überlegungen und Gegenvorschläge, war man aber einmal mitten drin, dann gab es nur noch einen Gedanken: zu kämpfen, und so lange weiterzukämpfen, bis der Feind geschlagen war oder sich das Schicksal gegen einen wandte.

«Boote längsseits!«Der Erste Leutnant grüßte sie mit einem müden Lächeln.»Ist es vorüber, Sir?»

Maulby hielt seine schriftlichen Befehle in die Höhe.»Aye, geschafft.»

Der Leutnant seufzte.»Ich habe eine kleine Skizze gemacht, die Ihnen vielleicht nützlich sein kann. Die Gezeiten sind dort sehr schlecht, und die Dünung ist nicht besser. Aber wenn es dem Franzosen gelungen ist, hineinzukommen, sollten Sie weniger Schwierigkeiten haben.»

Die beiden Gigs hatten mit Haken an den Fallreeps festgemacht, und Bolitho sagte mit plötzlicher Dringlichkeit:»Ich will sofort in See gehen, wenn ich bei Anbruch der Morgendämmerung auf Position sein muß. «Er streckte seine Hand aus.»Ich wünschte, ich könnte mit Ihnen kommen.»

Maulby erwiderte den Händedruck.»Ich auch. «Er grinste.»Aber wenigstens wird Ihnen der Anblick erspart bleiben, wie die Fawn Colquhoun mit einem Schlag reich und berühmt macht.»

Stockdale stand mit verwunderten Augen auf, als Bolitho am Fallreep der Fregatte hinunterkletterte. Als das Boot abstieß und die Riemen den Rhythmus fanden, zischte er:»Wir kämpfen also nicht, Sir?»

Bolitho seufzte. Geheime Befehle, Schlachtpläne, dies bedeutete nichts auf dem Mannschaftsdeck. Stockdale hatte die Gig nicht verlassen, aber er und wahrscheinlich jeder Küchenjunge in der Flotte wußte, was gespielt wurde.

«Diesmal nicht, Stockdale.»

Er hatte Colquhouns Zurechtweisung schon vergessen, den berechnenden Versuch, einen Keil zwischen ihn und Maulby zu treiben. Er überlegte sich die Aufgabe der Fawn, die Erfolgschancen des Angriffs.

«Das ist nicht gerecht, Sir. «Stockdale brummte ärgerlich an der Pinne.

Bolitho blickte ihn an.»Kümmere dich um deine Arbeit! Ich habe heute von Ränkespielen mehr als genug!»

Stockdale beobachtete die eingezogenen Schultern des Kapitäns, die Art, wie er seinen Säbel festhielt, so daß man durch seine sonnverbrannte Haut die Knöchel weiß durchscheinen sah. Es hat keinen Wert, mir etwas vorzumachen, mein Junge — es ist trotzdem nicht gerecht, und was noch schlimmer ist, du weißt es auch, dachte er. Dann legte er Ruder und steuerte direkt auf die Sparrow zu.

Als der Bugmann am Fallreep anlegte, drehte sich Bolitho abrupt um und sagte:»Aber trotzdem vielen Dank für deine Besorgnis.»

Stockdale stand mit der Mütze in der Hand da, während Bolitho nach der Strickleiter griff. Er grinste seinen Rücken an.»Danke, Sir!»

Tyrell scheute sich ebenfalls nicht, seine Gedanken auszusprechen.»Das ist aber eine seltsame Wahl! Commander Maulby ist ein guter Offizier, aber.»

Bolitho drehte sich um.»Bereiten Sie das Schiff zum Segelsetzen vor. Setzen Sie die Royals, sobald wir Fahrt machen, denn ich möchte mit dem vorhandenen Wind so viel Geschwindigkeit wie möglich machen!«Er lenkte wieder ein.»Tun Sie, was ich sage, Mr. Tyrell, und Schwamm drüber.»

Buckle schlenderte über das Deck, als Bolitho hinuntereilte, um seinen schweren Uniformrock auszuziehen.»Was halten Sie davon, Mr. Tyrell?»

Tyrell runzelte die Stirn.»Dieser verdammte Colquhoun! Ich konnte ihn nie leiden. Genauso wie der verfluchte Ransome, seine Augen sind Schlitze, durch die der Teufel schaut!»

Buckle schüttelte den Kopf.»Der Kapitän ist besorgt, daran besteht kein Zweifel.»

«Nicht seinetwegen. «Tyrell beobachtete die Männer, wie sie an den Bootstaljen arbeiteten, als die Gig über das Schanzkleid gefiert wurde.»Das ist ebenfalls sicher.»

Bolithos scharfe Stimme kam durch das Skylight.»Falls Sie fertig sind, meine Herren, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich an meine Befehle halten würden!»

Buckle schaute Tyrell an und lächelte dümmlich.»Typisch! Unser Dick ist keiner, der zu lange grübelt.»

Innerhalb einer Stunde war die Sparrow geisterhaft langsam auf ihrem Kurs nach Nordwest, alle Segel gesetzt, und ließ ihr Schwesterschiff immer weiter achteraus.

Der Wind frischte langsam auf, und als die ersten Sterne über den Masten erschienen, hatten sie schon fast fünfzig Meilen zurückgelegt. Zurück auf demselben Kurs, auf dem sie in der vergangenen Nacht mit solcher Eile versucht hatten, Colquhoun zu treffen.

Aber da war nichts zu machen, und einige freuten sich sogar innerlich, daß ihnen die beschwerliche Fahrt durch die Sandbänke erspart blieb.

Auf dem Achterdeck lehnte sich Leutnant Graves gegen die Reling, halb beobachtete er die lose flappenden Segel, halb hörte er dem Ächzen des Steuers zu oder den Stimmen der Seeleute auf Wache. Er dachte an sein Zuhause in Chatham und an die Neuigkeiten, die er mit einem seltenen Brief aus England erhalten hatte. Seine Familie war keine Seefahrerfamilie. Sein Vater besaß einen kleinen, aber gutgehenden Gemüseladen, dort waren Graves und seine Schwester geboren und aufgewachsen. Seine Mutter, eine kränkliche Frau, war ein Jahr, bevor die Sparrow auslief, gestorben, und in den letzten Jahren hatte sein Vater offensichtlich zu trinken begonnen. Das Geschäft war verschuldet, und seine Schwester hatte, wahrscheinlich aus Verzweiflung, einen verarmten Leutnant der Armeegarnison geheiratet.

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