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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle

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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle
Название: Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle
Автор: Kent Alexander
Дата добавления: 16 январь 2020
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Die Entscheidung: Kapitan Bolitho in der Falle - читать бесплатно онлайн , автор Kent Alexander

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Füße hasteten über Deck, und Bolitho hörte Kommandogeschrei, das Scheuern der Taljen und Blöcke. Sogar die alte Parthian wurde zum Auslaufen fertiggemacht, um zu zeigen, daß sie zu allem bereit war.

Bolitho erhob sich.»Wann kann ich meine Befehle erwarten, Sir?»

«Vor Sonnenuntergang. Ich würde Ihnen empfehlen, Ihre — äh anderweitigen Interessen bis zu einem späteren Zeitpunkt zurückzustellen. «Er drückte seine Hand.»Das Herz ist eine feine Sache, aber ich würde es vorziehen, wenn Ihre Entscheidungen vom Verstand gefällt würden.»

Bolitho trat ins Sonnenlicht hinaus, sein Kopf brummte von allem, was Christie gesagt hatte, und dem größeren Teil, den er nicht ausgesprochen hatte. Es war alles so unfair. Ein Seemann stand in der Schlacht bei seinem Geschütz, bis ihm etwas anderes befohlen wurde. Oder er kämpfte sich durch einen pfeifenden Sturm, zitterte vor eisiger Gischt und fürchtete sich halb zu Tode. Aber er gehorchte. So lagen die Dinge, oder waren es wenigstens Bolithos Erfahrung nach gewesen. Bis jetzt.

Denn die Leute von Blundells Art ignorierten derartige Maximen, konnten und wollten ihre Autorität zu eigenem Vorteil ausnützen, selbst wenn das Land um sein Leben kämpfte. Es war kein Wunder, daß solche Typen wie Crozier gediehen und bessere Resultate erzielten als eine ganze Armee von bezahlten Spionen. Crozier hatte seine Pflicht auf die einzige Art getan, die er kannte. Da er die Gefahren ignorierte, hatte Blundell praktisch Verrat begangen.

Bolitho hielt an der Schanzkleidpforte inne und starrte mit plötzlicher Besorgnis auf die wartende Gig. Warum hatte er Christie nichts von der Gegenwart Croziers in Blundells Haus erzählt? Dieser hätte dem Vorwurf der Verschwörung nicht mehr entgehen können, wäre diese Neuigkeit bekanntgeworden. Er fluchte zwischen den Zähnen und gab Stockdale ein Zeichen.

Narr! Vielleicht hätte er es ihr zuerst sagen sollen, damit sie Zeit bekam, sich von den Angelegenheiten ihres Onkels zurückzuziehen.

Der Flaggkapitän kam zu ihm an die Pforte.»Ich habe die Leichter mit Süßwasser zur Sparrow hinübergeschickt. Ein weiterer wird innerhalb einer Stunde längsseits gehen. Wenn Ihre Leute mit anpacken, können Sie alle Vorräte vor Anbruch der Dämmerung an Bord haben.»

Bolitho betrachtete ihn neugierig. Eine so ruhige Sicherheit, und doch hatte dieser Kapitän nicht nur sein eigenes Schiff und die verschiedenen Wünsche des Admirals zu berücksichtigen, er mußte sich auch mit den Bedürfnissen jedes Offiziers und Seemannes im Geschwader befassen. Diese Entdeckung erschütterte ihn. Es war, als ob er Christies Karten auf dem Kajüttisch liegen sähe. Für alle anderen außer ihm selbst waren die Sparrow und ihre Mannschaft nur ein winziger Teil des Ganzen.

Er lüftete seinen Hut zum Schrillen der Pfeifen und Blitzen der Bajonette und kletterte in die Gig hinunter. Er sagte nichts, als das Boot zum Ankerplatz pullte, und diesmal schien Stockdale es zufrieden, ihn in Ruhe zu lassen.

Er war in seiner Kajüte und sprach mit Lock die letzten Ergänzungen der Vorräte durch, als Graves eintrat und meldete, daß ein weiterer Leichter mit Frischwasser angekommen sei.

Als der Zahlmeister davonschlurfte, um die Fässer zu begutachten, bevor sie in die Laderäume hinabgesenkt wurden, sagte Bolitho:»Ich wollte mit Ihnen sprechen, Mr. Graves. «Er sah, wie der Leutnant sich versteifte, wie seine Finger sich in seinen Mantel krallten. Armer Graves. Er sah aus wie ein alter Mann, und selbst seine Bräune konnte nicht die Schatten unter seinen Augen verbergen, die scharf eingegrabenen Linien zu beiden Seiten des Mundes. Wie stellte man es an, einen Offizier zu fragen, ob er ein Feigling sei? Bolitho fügte hinzu:»Haben Sie irgendwelchen Kummer?»

Graves schluckte.»Mein Vater ist tot. Er starb vor einigen Wochen — ich habe soeben einen Brief erhalten.»

«Das tut mir leid, Mr. Graves. «Bolitho sah ihm mit plötzlichem Mitleid ins Gesicht.»Es ist schwerer zu ertragen, wenn man so weit weg ist.»

«Ja. «Graves blinzelte nicht einmal.»Er war seit einiger Zeit krank.»

Die Tür wurde aufgerissen, und Tyrell hinkte geräuschvoll in die Kajüte. Er schien Graves nicht zu sehen, als er ausrief:»Bei Gott, Kapitän! Ich habe Neuigkeiten!«Er lehnte sich über den Tisch, seine ganze Aufregung und Freude strömten aus ihm heraus.»Meine Schwester… Es geht ihr gut, sie ist in Sicherheit! Ich habe einen Mann getroffen, der Jäger in der Grafschaft war. Er sagte, sie lebt bei unserem Onkel. Das ist ungefähr zwanzig Meilen nördlich unserer alten Farm. «Er grinste breit.»In Sicherheit! Ich kann kaum glauben, daß ich nicht träume!«Er drehte sich um und sah Graves erst jetzt.»Oh, zum Teufel! Tut mir leid. Ich habe mich vor lauter Aufregung vergessen.»

Graves starrte ihn blicklos an, seine Finger hatten die Mantelschöße in zwei feste Bälle gedreht.

Tyrell fragte:»Was ist los? Sind Sie krank oder so?»

Graves murmelte:»Ich muß gehen. Bitte entschuldigen Sie mich, Sir. «Er rannte fast aus der Kajüte.

Bolitho stand auf.»Das waren gute Neuigkeiten, Jethro. «Er blickte zur Tür.»Leider hat Graves gerade traurige gebracht. Sein Vater ist tot.»

Tyrell seufzte.»Tut mir leid. Ich dachte, es sei vielleicht etwas von dem gewesen, was ich sagte.»

«Wieso?»

Tyrell zuckte die Schultern.»Nicht wichtig. Er hat sich einmal Hoffnungen auf meine Schwester gemacht. «Er lächelte über eine geheime Erinnerung.»Dies scheint nun alles sehr lange her zu sein.»

Bolitho versuchte, nicht über Graves' versteinerten Gesichtsausdruck nachzudenken.

«Eines Tages werden Sie wieder zu Ihrer Schwester zurückkehren können. Das freut mich sehr für Sie.»

Tyrell nickte mit verträumten Augen.»Aye. Eines Tages.»

Er nickte entschiedener.»Jetzt fühle ich mich nicht mehr ganz so verloren.»

Fähnrich Fowler stieg vorsichtig über die hohe Schwelle und zog seinen Hut.»Der Leichtermann brachte Ihnen diesen Brief, Sir. «Er lispelte auffallend.»Er bestand darauf, daß ich Ihnen das Schriftstück persönlich übergebe.»

«Danke.»

Bolitho hielt ihn in der Hand. Wie der andere, den er in seinem Safe verschlossen hatte, trug er ihre Handschrift. Er öffnete ihn rasch und sagte dabei:»Ich werde ungefähr eine Stunde an Land gehen. Lassen Sie meine Gig rufen.»

Fowler rannte aus der Kajüte, seine scharfe Stimme rief nach der Bootsmannschaft.

Tyrell fragte ruhig:»Ist das denn klug, Sir?»

«Was, zum Teufel, meinen Sie damit?«Bolitho drehte sich nach ihm um, die Frage hatte ihn unvorbereitet getroffen.

Tyrell runzelte die Stirn.»Ich habe verschiedene Leute getroffen, als ich neues Tauwerk bestellte, Sir. Es ist in ganz New York bekannt, was Sie getan haben. Die meisten lachen sich halb krank, daß Ihre Tat diese verdammten Schufte und Verräter entlarvt hat. Aber einige glauben, daß Sie hier in wirklicher Gefahr sind. Es werden noch viele in ihren Betten zittern. Und sich fragen, was Sie noch entdeckt haben, und wann die Soldaten kommen werden, um an ihre Türe zu klopfen.»

Bolitho senkte die Augen.»Tut mir leid, daß ich so ärgerlich war. Aber fürchten Sie nichts. Ich habe nicht vor, meine Haut spazierenzutragen.»

Tyrell beobachtete ihn, als er seinen Hut ergriff und Fitch ungeduldig bedeutete, sein Degengehenk zu befestigen. Dann sagte er:»Mir wird wohler sein, wenn wir wieder auf See sind.»

Bolitho eilte an ihm vorbei.»Und das wird heute abend sein, mein vorsichtiger Freund. Also rühren Sie sich und achten Sie auf die Vorräte!«Er lächelte über Tyrells Besorgnis.»Aber passen Sie auf, es könnte sich ein Attentäter im Pökelfleisch versteckt haben!»

Tyrell brachte ihn an die Schanzkleidpforte, blieb aber noch eine ganze Weile an der Reling stehen, trotz der Sonne und der Schmerzen in seinem Bein.

Eine leichte Kutsche erwartete Bolitho am Ende des Piers. Sie war schäbig und nicht mit der zu vergleichen, die ihn zum Wohnsitz des Generals gebracht hatte. Aber der Kutscher war derselbe Neger, und sobald Bolitho eingestiegen war, schnalzte er mit der Peitsche und trieb die Pferde zu flottem Trab an.

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