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The Stand. Das letze Gefecht

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The Stand. Das letze Gefecht
Название: The Stand. Das letze Gefecht
Автор: King Stephen Edwin
Дата добавления: 16 январь 2020
Количество просмотров: 241
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The Stand. Das letze Gefecht - читать бесплатно онлайн , автор King Stephen Edwin

Kurzbeschreibung

In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!

Autorenportrait

Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.

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» He, Leute!« rief Whitney.

Ein aufgeregtes Gemurmel lief durch die Menge; Whitney zitterte am ganzen Körper. Ruckartig bewegte sich sein Kopf hin und her. Flagg betrachtete Whitney mit einem bösartigen Lächeln. Dorgan wollte sich auf den Koch stürzen, aber Flagg winkte ab.

»Das ist ein Unrecht!« schrie Whitney. »Und ihr alle wißt es!«

In der Menge entstand tödliche Stille, als hätten sich alle Anwesenden in Grabsteine verwandelt.

Whitneys Kehle bewegte sich wie in Krämpfen. Sein Adamsapfel fuhr auf und ab wie ein Affe an einer Stange.

»Wir waren einst Amerikaner!« brüllte Whitney zum Schluß. »Und so handeln keine Amerikaner. Ich war nichts Besonderes, ich war nur Koch, aber ich weiß, daß Amerikaner so nicht handeln. Sie hören nicht auf ein mörderisches Ungeheuer in Cowboystiefeln...«

Man hörte förmlich, wie die Leute von Las Vegas vor Entsetzen den Atem anhielten. Larry und Ralph tauschten verblüffte Blicke.

»Und genau das ist er!« rief Whitney. Die Schweißtropfen liefen ihm wie Tränen über das Gesicht. »Und ihr wollt zuschauen, wie diese beiden Jungs vor euren Augen in zwei Teile gerissen werden? So wollt ihr ein neues Leben anfangen? Mit einem so scheußlichen Unrecht? Ich sage euch, ihr werdet für den Rest eures Lebens Alpträume haben

Die Menge murmelte Zustimmung.

»Wir müssen das verhindern«, sagte Whitney. »Seid ihr euch darüber klar? Wir brauchen Zeit, um darüber nachzudenken, was... was...«

»Whitney.« Eine Stimme glatt wie Seide und kaum mehr als ein Flüstern, aber sie reichte, um den Koch vollends zum Schweigen zu bringen. Er drehte sich zu Flagg um. Seine Lippen bewegten sich lautlos, und sein Blick war so starr wie der einer Makrele. Jetzt floss ihm der Schweiß in Strömen über das Gesicht.

»Whitney, du hättest schweigen sollen.« Er sprach immer noch leise, aber seine Stimme erreichte dennoch jedes Ohr. »Ich hätte dich gehen lassen... warum auch hätte ich dich hierbehalten sollen?«

Whitneys Lippen bewegten sich immer noch, und immer noch brachte er keinen Laut hervor.

»Komm her, Whitney.«

»Nein«, flüsterte Whitney, und niemand außer Lloyd und Ralph und Larry und vielleicht Barry Dorgan hörte seine Weigerung. Aber seine Füße bewegten sich, als hätten sie das Wort nicht gehört. Seine zerfransten, ausgetretenen Mokassins flüsterten durch das Gras, und wie ein Geist bewegte er sich auf den dunklen Mann zu. Die Menge starrte mit offenem Mund und stumpfem Blick.

»Ich kannte deine Pläne«, sagte der dunkle Mann. »Ich wußte, was du tun wolltest, bevor du es tatest. Ich hätte dich davonkriechen lassen, bis ich bereit gewesen wäre, dich zurückzuholen. Vielleicht in einem Jahr, vielleicht erst in zehn. Aber das liegt jetzt alles hinter dir, Whitney. Glaub mir.«

Endlich fand Whitney seine Stimme wieder, und die Worte sprudelten wie ein Schrei hervor. » Du bist gar kein Mensch! Du bist eine Art... Teufel!«

Flagg streckte den Zeigefinger der linken Hand aus, so daß er fast Whitney Horgans Kinn berührte. »Ja, das stimmt«, sagte er so leise, daß nur Lloyd und Larry Underwood ihn hörten. »Das bin ich.«

Eine kleine blaue Feuerkugel, nicht größer als ein Ping-Pong-Ball, sprang mit einem schwachen Ozongeknister von Flaggs Fingerspitze.

Ein Herbstwind von Seufzern rauschte durch die Menge. Whitney schrie - aber er bewegte sich nicht. Die Feuerkugel sprang ihm an das Kinn. Plötzlich roch es ekelhaft nach brennendem Fleisch. Die Kugel bewegte sich über den Mund, schmolz die Lippen zusammen und erstickte den Schrei. Whitneys Augen traten aus den Höhlen. Dann fuhr sie über eine Wange, grub eine verbrannte und verätzte Furche.

Sie schloß seine Augen.

Sie blieb über seiner Stirn hängen, und Larry hörte Ralph sprechen, der immer wieder dasselbe sagte. Larry fiel ein, und sie machten es zu einer Litanei: »Ich fürchte mich nicht vor dem Bösen... ich fürchte mich nicht vor dem Bösen... ich fürchte mich nicht vor dem Bösen...«

Jetzt rollte die Kugel von Whitneys Stirn nach oben, und es roch scharf nach brennendem Haar. Sie rollte über seinen Hinterkopf und hinterließ einen grotesken kahlen Streifen. Whitney taumelte und stürzte zu Boden, gnädigerweise aufs Gesicht.

Von der Menge her kam ein fast zischendes Geräusch: Aaaahhhh. Es war das Geräusch, das die Leute am vierten Juli von sich geben, wenn das Feuerwerk besonders prächtig ist. Die blaue Feuerkugel hing jetzt in der Luft und war größer geworden und so hell, daß man sie nur mit zusammengekniffenen Augen betrachten konnte. Der dunkle Mann zeigte darauf, und sie bewegte sich langsam auf die Menge zu. Die Leute in der ersten Reihe, unter ihnen die totenblasse Jenny Engstrom, schauderten zurück.

Mit Donnerstimme forderte Flagg sie heraus: » Ist noch jemand da, der mit meinem Urteil nicht einverstanden ist? Dann soll er es jetzt sagen!«

Die Antwort war Schweigen.

Flagg schien zufrieden. »Dann wollen wir...«

Plötzlich wandte sich ein Kopf nach dem anderen von ihm ab. Ein überraschtes Raunen erhob sich, wurde immer lauter. Flagg schien geradezu schockiert vor Überraschung. Jetzt waren aus der Menge Rufe zu hören, und wenn man auch die Worte nicht verstand, so merkte man den Leuten doch ihre Verblüffung an. Die Feuerkugel bewegte sich unruhig in der Luft.

Das Summen eines Elektromotors drang Larry in die Ohren. Und aus der Menge hörte er wieder diesen seltsamen Namen, der jetzt von Mund zu Mund ging: Mann... Eimermann... Müll... Mülli... Wie in Antwort auf Flaggs Herausforderung drängte sich jemand durch die Menge.

Flagg spürte Entsetzen in die Kammern seines Herzens sickern. Es war das Entsetzen vor etwas Unbekanntem und Unerwartetem. Er hatte alles vorausgesehen, sogar Whitneys närrische Stegreifrede. Die Menge - seine Menge - teilte sich und schrak zurück. Ein markerschütternder Schrei stieg auf, klar und schrill. Jemand rannte davon. Dann noch jemand. Und dann brach die Menge auseinander, rannten die ohnehin emotional aufgewühlten Menschen davon.

» Bleibt stehen!« schrie Flagg, so laut er konnte, aber es war zwecklos.

Die Menge war jetzt wie ein starker Wind, und nicht einmal der dunkle Mann konnte dem Wind gebieten. Eine schreckliche, ohnmächtige Wut stieg in ihm auf und bildete mit seiner Angst eine neue, flüchtige Mischung. Wieder war etwas schiefgegangen, in letzter Minute schiefgegangen, wie bei dem alten Mann in Oregon und der Frau, die sich am Fensterglas die Kehle durchschnitt... und Nadine... Nadine, die vom Dach gestürzt war...

Sie rannten in alle Himmelsrichtungen, über den Rasen des MGM Grand Hotel, quer über die Straße und zum Strip hinüber. Sie hatten den letzten Gast gesehen, der wie eine gräßliche Vision aus einer Horrorgeschichte aufgetaucht war. Vielleicht hatten sie auch das häßliche Gesicht einer letzten, schrecklichen Vergeltung gesehen.

Und sie hatten gesehen, was der zurückgekehrte Wanderer mitgebracht hatte.

Als die Menge auseinandergestoben war, sah Randall Flagg es auch, genau wie Larry und Ralph und der vor Schreck erstarrte Lloyd Henreid, der noch immer die zerrissene Rolle in der Hand hielt. Es war Donald Merwin Elbert, jetzt als Mülleimermann bekannt, jetzt und immerdar, in alle Ewigkeit, halleluja, Amen.

Er saß am Steuer eines langen staubigen Elektrokarrens. Die schweren Batterien waren fast leer, und der Karren summte und dröhnte und ruckte. Der Mülleimermann hüpfte in der offenen Kabine wie eine Marionette hin und her.

Er war im letzten Stadium der Strahlenkrankheit. Sein Haar war ausgefallen. Seine Arme, die aus den Fetzen seines Hemdes herausstanden, waren von offenen Schwären bedeckt. Sein Gesicht war eine breiige rote Kraterlandschaft, aus der ein von der Wüste gebleichtes Auge mit einer fürchterlichen, jämmerlichen Intelligenz hervorstarrte. Er hatte keine Zähne mehr. Seine Fingernägel fehlten. Seine Augenlider waren zerfetzte Lappen.

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