The Stand. Das letze Gefecht
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Kurzbeschreibung
In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!
Autorenportrait
Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.
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»Möchtest du mir vorher wieder zusehen, wie ich an mir herumspiele?« fragte sie. »Wie gestern nacht?«
»Ja«, sagte er. »Gut. Okay.«
»Dann gehen wir hoch.« Sie klimperte mit den Wimpern. »Ich gehe vor.«
»Ja«, sagte er heiser. Kleine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, aber diesmal hatte nicht Angst sie dorthin gezaubert. »Geh du vor.«
Also ging sie vor, und sie konnte spüren, wie er unter den Rock des mädchenhaften Matrosenkleids sah, das sie trug. Darunter hatte sie nichts an.
Die Tür ging zu, und das Ding, das Harold gebastelt hatte, stand im Dämmerlicht in dem offenen Schuhkarton. Es war ein batteriebetriebenes Walkietalkie Marke Realistic aus dem Radio Shack. Die Rückplatte war abgeschraubt. Harold hatte acht Stangen Dynamit durch Drähte damit ve rbunden. Das Buch lag noch aufgeschlagen da. Es stammte aus Boulders öffentlicher Bibliothek, der Titel lautete: 65 Preisträger der Nationalen Wissenschaftsausstellung. Die Konstruktionszeichnung zeigte eine Türklingel, die mit einem Walkie-talkie ähnlich dem in der Schuhschachtel verbunden war. Die Bildunterschrift besagte: Dritter Preis, Nationale Wissenschaftsausstellung 1977, konstruiert von Brian Ball, Rutland, Vermont. Sagen Sie das richtige Wort und klingeln Sie über eine Entfernung bis zu zwölf Meilen!
Ein paar Stunden später kam Harold wieder nach unten, legte den Deckel auf den Schuhkarton und trug ihn vorsichtig nach oben. Er stellte ihn auf das oberste Regal im Küchenschrank. Ralph Brentner hatte ihm am Nachmittag erzählt, daß das Komitee der Freien Zone Chad Norris eingeladen hatte, bei der nächsten Sitzung zu sprechen. Wann würde das sein, hatte Harold sich beiläufig erkundigt. 2. September, hatte Ralph gesagt.
2. September.
57
Larry und Leo saßen vor dem Haus auf dem Bordstein. Larry trank ein warmes Hamm's-Bier, Leo ein warmes Orange Spot. Heutzutage konnte man in Boulder trinken, was man wollte, wenn es in einer Dose war und man sich nicht daran störte, es warm zu trinken. Von draußen drang das konstante griesgrämige Dröhnen des Lawnboy. Lucy mähte den Rasen. Larry hatte sich angeboten, das zu machen, aber Lucy hatte den Kopf geschüttelt. »Sieh zu, daß du herausfindest, was mit Leo los ist.« Es war der letzte Tag im August. Am Tag, nachdem Nadine bei Harold eingezogen war, war Leo nicht zum Frühstück gekommen. Larry hatte den Jungen nur mit einer Unterhose bekleidet und mit dem Daumen im Mund in seinem Zimmer gefunden. Er war wortkarg und feindselig. Larry war erschrockener gewesen als Lucy, denn sie wußte nicht, wie Leo gewesen war, als Larry ihn kennengelernt hatte. Damals war sein Name Joe gewesen, und er hatte ein Messer geschwungen. Seitdem war fast eine Woche verstrichen, und Leo ging es ein wenig besser, aber er war noch nicht wieder voll da und wollte nicht darüber reden, was passiert war.
»Diese Frau hat etwas damit zu tun«, hatte Lucy gesagt und den Tankverschluß des Rasenmähers zugeschraubt.
»Nadine? Wie kommst du darauf?«
»Ich wollte es nicht erwähnen, aber sie war gestern da, als du mit Leo am Cold Creek zum Angeln warst. Sie wollte den Jungen sehen. Ich war froh, daß ihr beide weg wart.«
»Lucy...«
Sie hatte ihm rasch einen Kuß gegeben, und er hatte die Hand unter das Oberteil ihres Kleides geschoben und sie zärtlich gedrückt. »Ich habe dich einmal falsch beurteilt«, sagte sie. »Ich glaube, das wird mir ewig leid tun. Aber Nadine Cross werde ich nie mögen. Mit der stimmtetwas nicht.«
Larry antwortete nicht, aber er vermutete, daß Lucys Urteil wahrscheinlich zutreffend war. An jenem Abend vor King Sooper's hatte Nadine sich tatsächlich wie eine Verrückte aufgeführt.
»Noch etwas - als sie hier war, hat sie ihn nicht Leo genannt. Sie hat den anderen Namen benützt. Joe.«
Er sah sie mit leerem Blick an, während sie den automatischen Starter umdrehte und den Lawnboy anließ.
Jetzt, eine halbe Stunde nach diesem Gespräch, trank er sein Hamm's und sah zu, wie Leo mit dem Ping-Pong-Ball spielte, den er an dem Tag gefunden hatte, als sie beide zu Harold gegangen waren, wo Nadine jetzt lebte. Der kleine weiße Ball war schmutzig, aber noch nicht eingebeult. Tock-tock-tock auf dem Pflaster. Bällchen-Bällchen-hüpf, sieh-mal-wie-wir-spielen.
Leo (er warjetzt Leo, oder nicht?) hatte Harolds Haus an dem Tag nicht betreten wollen.
Das Haus, in dem Nadine-Mom jetzt wohnte.
»Möchtest du Angeln gehen, Junge?« bot Larry plötzlich an.
»Keine Fische«, sagte Leo. Er sah Larry mit seinen seltsamen, meerwassergrünen Augen an. »Kennst du Mr. Ellis?«
»Klar.«
»Er sagt, wir können das Wasser trinken, wenn die Fische zurückkommen. Es trinken, ohne...« Er gab ein heulendes Geräusch von sich und bewegte die Finger vor den Augen. »Du weißt schon.«
»Ohne es zu kochen.«
»Ja.«
Tock-tock-tock.
»Ich mag Dick. Ihn und Laurie. Geben mir immer was zu essen. Er hat Angst, daß sie es nicht können, aber ich glaube doch.«
»Was nicht können?«
»Ein Baby machen. Dick glaubt, er könnte zu alt sein. Aber ich glaube das nicht.«
Larry wollte gerade fragen, wie Leo und Dick auf das Thema gekommen waren, ließ es aber sein. Die Antwort war natürlich: gar nicht. Über etwas so Persönliches wie ein Baby machen würde Dick niemals mit einem kleinen Jungen sprechen. Leo hatte einfach... hatte es einfach gewußt.
Tock-tock-tock.
Ja, Leo wußte Dinge... vielleicht durch Intuition. Er hatte nicht in Harolds Haus gehen wollen und etwas über Nadine gesagt... Larry wußte nicht mehr genau, was... aber er hatte sich an das Gespräch erinnert und war sehr besorgt gewesen, als er hörte, daß Nadine zu Harold gezogen war. Es war, als wäre der Junge in Trance gewesen, als...
( -tock-tock-tock-)
Larry sah zu, wie der Ping-Pong-Ball auf und ab hüpfte, und plötzlich blickte er in Leos Gesicht. Die Augen des Jungen waren dunkel und sahen in die Ferne. Das Geräusch des Rasenmähers war ein weit entferntes, einschläferndes Summen. Die Sonne schien hell und warm. Und Leo war wieder in Trance, als hätte er Larrys Gedanken gelesen und einfach darauf reagiert...
Leo war den Elefanten sehen gegangen.
Ganz beiläufig sagte Larry: »Ja, ich glaube, sie können ein Baby machen. Dick ist höchstens fünfundfünfzig. Cary Grant hat eins gemacht, als er fast siebzig war, glaube ich.«
»Wer ist Cary Grant?« fragte Leo. Der Ball hüpfte auf und ab, auf und ab.
(B erüchtigt. Der unsichtbare Dritte.)
»Weißt du das nicht?« fragte er Leo.
»Er war Schauspieler«, sagte Leo. »Er hat in Berüchtigtgespielt. Und in Der Unsichtbare.«
( Der unsichtbare Dritte.)
»Der unsichtbare Dritte, meine ich«, sagte Leo in zustimmendem Tonfall. Er nahm keinen Blick von dem hüpfenden Ping-Pong-Ball.
»Das stimmt«, sagte er. »Wie geht es Nadine-Mom, Leo?«
»Sie nennt mich Joe. Für sie bin ich Joe.«
»Oh.« Ein kalter Schauer kroch Larry langsam über den Rücken.
»Es ist jetzt schlimm.«
»Schlimm?«
»Es ist mit beiden schlimm.«
»Nadine und...«
( Harold?)
»Ja, er.«
»Sind sie nicht glücklich?«
»Er hält sie zum Narren. Sie glauben, er will sie.«
»Er?«
»Er.« Das Wort hing in der stillen Sommerluft.
Tock-tock-tock.
»Sie werden nach Westen gehen«, sagte Leo.
»Mein Gott«, murmelte Larry. Jetzt war ihm sehr kalt. Wollte er noch mehr davon hören? Es war, als würde man auf einem Friedhof stehen und sehen, wie eine Gruft aufgeht, aus der sich eine Hand streckt...
Was es auch ist, ich will es nicht hören, ich will es nicht wissen.
»Nadine-Mom will glauben, daß es deine Schuld ist«, sagte Leo.
»Sie will glauben, daß du sie zu Harold getrieben hast. Aber sie hat absichtlich gewartet, bis du Lucy-Mom zu sehr liebst. Sie hat gewartet, bis sie sicher war. Es ist, als ob er den Teil ihres Gehirns ausradiert, der Recht und Unrecht unterscheiden kann. Ganz allmählich radiert er diesen Teil aus. Und wenn er weg ist, wird sie so verrückt sein wie alle im Westen. Vielleicht noch verrückter.«