The Stand. Das letze Gefecht
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Kurzbeschreibung
In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!
Autorenportrait
Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.
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Sue: »Und wo sollen wir die verdammte Versammlung abhalten?«
Glen: »Moment mal, Moment mal. Eins nach dem anderen. Es ist ein Antrag eingebracht worden!«
Es wurde 7:0 beschlossen, das Volkszählungskomitee auf die Tagesordnung der nächsten öffentlichen Versammlung zu setzen. Stu schlug daraufhin vor, wir sollten die Versammlung am 25. August im Munzinger Auditorium der C.U. abhalten, das eine größere Kapazität hat - wahrscheinlich über tausend.
Dann bat Glen wieder ums Wort, das ihm erteilt wurde. Glen: »Bevor wir fortfahren, möchte ich noch darauf hinweisen, dass es noch einen guten Grund für das Volkszählungskomitee gibt, und der ist wichtiger als die Frage, wieviel Snacks und Chipstüten wir zu den Versammlungen mitbringen müssen. Wir sollten wissen, wer kommt, aber wir sollten auch wissen, wer geht. Ich glaube nämlich, daß auch welche gehen, wißt ihr. Vielleicht ist es nur Paranoia, aber ich könnte schwören, daß es Gesichter gibt, an die ich mich gewöhnt habe, die einfach nicht mehr da sind. Wie auch immer, als wir im Chautauqua Auditorium fertig waren, sind Leo und ich zu Charlie Impenings Haus gefahren. Und wißt ihr was? Das Haus ist leer, Charlies Sachen sind fort, und Charlies BSA auch.«
Aufruhr des Komitees, auch Schimpfworte, die zwar durchaus phantasievoll waren, aber in diesem Protokoll nichts zu suchen haben.
Daraufhin fragte Ralph, was es uns nützen würde, zu wissen, wer geht. Er sagte, wenn Leute wie Impening sich auf die Seite des dunklen Mannes schlagen wollten, sollten wir doch froh sein, daß wir sie los sind. Mehrere Mitglieder des Komitees spendeten Ralph Beifall, der wie ein Schuljunge errötete, wie ich hinzufügen möchte. Sue: »Nein, ich verstehe Glen. Es wäre wie ein konstanter Informationsabfluß.«
Ralph: »Und was können wir machen? Sie ins Gefängnis stecken?«
Glen: »So häßlich es sich anhören mag, ich glaube, wir sollten ernsthaft darüber nachdenken.«
Fran: »Nein, Sir. Spione schicken... damit werde ich fertig. Aber Leute, die hierhergekommen sind, einsperren, weil ihnen nicht gefällt, was wir machen? Himmel, Glen! Das sind Polizeistaatmethoden!«
Glen: »Ja, genau darauf läuft es hinaus. Aber unsere Situation hier ist äußerst prekär. Du bringst mich in eine Position, wo ich Repressionen befürworten muß, und das ist ziemlich unfair. Ich habe nur gefragt, ob ihr es angesichts unseres Gegenspielers dulden wollt, daß Informationen abfließen.«
Fran: »Es gefällt mir trotzdem nicht. In den fünfziger Jahren hatte Joe McCarthy den Kommunismus. Wir haben den dunklen Mann. Wie schön für uns.«
Glen: »Fran, möchtest du das Risiko eingehen, daß jemand mit einer Information von entscheidender Wichtigkeit von hier verschwindet? Zum Beispiel, daß Mutter Abagail fort ist.«
Fran: »Das kann Charlie Impening ihm sagen. Was haben wir sonst für Informationen von entscheidender Wichtigkeit, Glen? Wandern wir nicht größtenteils ahnungslos und unbedarft durch die Gegend?«
Glen: »Soll er unsere zahlenmäßige Stärke erfahren? Wie wir im technischen Bereich vorankommen? Daß wir nicht einmal einen Arzt haben?«
Fran sagte, das wäre ihr lieber, als Leute einzusperren, weil ihnen nicht gefällt, wie wir die Angelegenheiten in die Hand nehmen. Stu beantragte, daß wir die Diskussion darüber, Leute wegen andersartiger Meinungen einzusperren, vertagen sollten. Der Antrag wurde mit Glens Gegenstimme verabschiedet.
Glen: »Ihr solltet euch lieber damit abfinden, daß ihr euch früher oder später damit auseinandersetzen müßt, wahrscheinlich früher. Schlimm genug, daß Charlie Impening Flagg sein Herz ausschütten kann. Ihr müßt euch fragen, ob ihr das, was Impening weiß, mit einem theoretischen Faktor X multiplizieren wollt. Gut, vergeßt es, ihr habt abgestimmt, die Sache ist vom Tisch. Aber noch etwas... wir sind ohne zeitliche Begrenzung gewählt, ist das schon jemandem aufgefallen? Wir wissen nicht, ob wir sechs Wochen, sechs Monate oder sechs Jahre im Amt sind. Mein Vorschlag wäre ein Jahr... damit dürfte das Ende vom Anfang erreicht sein, um Harolds Ausdruck zu gebrauchen. Ich würde den Zeitraum von einem Jahr auch gerne auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung sehen.
Jetzt noch ein Punkt, dann bin ich fertig. Regierung durch Stadtversammlungen - das haben wir grundsätzlich momentan hier, mit uns als gewählten Repräsentanten der Stadt - wird noch eine Weile prima funktionieren, bis wir dreitausend Leute oder so hier haben, aber wenn die Sache zu groß wird, werden sich hauptsächlich Cliquen und Leute einfinden, die ein Anliegen haben... Trinkwasserfluoridierung macht unfruchtbar, Leute, die eine bestimmte Flagge wollen, und so weiter. Mein Vorschlag wäre, dass wir uns alle die Köpfe darüber zerbrechen, wie wir Boulder bis Winter, spätestens nächsten Frühling, in eine Republik verwandeln können.«
Glens letzter Vorschlag wurde formlos diskutiert, aber während dieser Versammlung wurde noch nichts unternommen. Nick bat ums Wort und gab Ralph etwas zum Lesen.
Nick: »Ich schreibe das am Morgen des 19. und möchte es Ralph heute abend geben, damit er es als letzten Punkt vorliest. Manchmal ist es schwer, stumm zu sein, aber ich habe versucht, alle möglichen Folgen meines Vorschlags durchzudenken. Ich möchte auf die Tagesordnung unserer nächsten öffentlichen Versammlung gerne folgende Anfrage setzen: Ob die Freie Zone ein Ministerium für Recht und Ordnung mit Stu Redman als Chef einberufen soll.«
Stu: »Wie kannst du mich mit so was überfallen, Nick?«
Glen: »Interessant. Geht auf das zurück, was wir gerade besprochen haben. Laß ihn zu Ende lesen - Stuart, du bekommst noch Gelegenheit zu sprechen. «
Nick: »Sitz dieses Ministeriums für Recht und Ordnung sollte das County-Gerichtsgebäude von Boulder sein. Stu bekommt die Macht, bis zu dreißig Mann als Ordnungshüter zu ernennen, bei mehr als dreißig muß die Mehrheit des Komitees der Freien Zone die Zustimmung erteilen, bei mehr als siebzig muß die Mehrheit der Freien Zone in einer öffentlichen Sitzung zustimmen. Das ist eine Resolution, die ich auf der nächsten Tagesordnung sehen möchte. Wir können selbstverständlich zustimmen, bis wir schwarz im Gesicht sind, wenn Stu nicht mitmacht.«
Stu: »Stimmt genau!«
Nick: »Wir sind so groß geworden, daß wir ein Gesetz brauchen. Ohne geht es nicht mehr. Wir hatten den Fall des jungen Gehringer, der mit seinem Fastcar die Pearl Street auf und ab gerast ist. Zuletzt hat er einen geparkten Wagen gerammt und Glück gehabt, daß er mit einer Stirnwunde davongekommen ist. Er hätte sich oder andere umbringen können. Jeder, der ihn gesehen hat, wußte genau, dass es nur Ärger geben wird, M-O-N-D, und das buchstabiert man Ärger, wie Tom sagen würde. Aber keiner hat ihn aufgehalten, weil keiner sich dazu befugt glaubte. Das war nur ein Fall. Dann Rieh Moffat. Wahrscheinlich wissen einige von euch, wer Rieh ist, aber für diejenigen, die es nicht wissen, er ist wahrscheinlich der einzige schwere Alkoholiker der Zone. Wenn er nüchtern ist, ist er ein passabler Kerl, aber wenn er getrunken hat, wird er völlig unberechenbar, und er ist oft betrunken. Vor drei oder vier Tagen hat er sich vollaufen lassen und beschlossen, jede Schaufensterscheibe in der Arapahoe einzuschlagen. Als er ein bißchen nüchtern geworden war, habe ich mit ihm darüber gesprochen - natürlich auf meine Art, ihr wißt schon, schriftlich -, und er hat sich ziemlich geschämt. Er deutete hinter sich und sagte: >Sieh dir das an. Das war ich. Überall Glas auf dem Gehweg. Und wenn sich nun ein Kind verletzt? Dann bin ich schuld.<«
Ralph: »Dafür habe ich kein Verständnis. Gar keins.«
Fran: »Komm schon, Ralph. Jeder weiß, daß Alkoholismus eine Krankheit ist.«
Ralph: »Daß ich nicht lache, Krankheit! Mangel an Selbstbeherrschung, das ist es.«
Stu: »Und ich rufe euch beide zur Ordnung. Regt euch wieder ab.«
Ralph: »Tut mir leid, Stu. Ich werde mich damit begnügen, Nicks Brief hier vorzulesen.«