The Stand. Das letze Gefecht
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Kurzbeschreibung
In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!
Autorenportrait
Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.
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»Sag es mir.«
Unter ihren Fingern fing das Brett an zu zucken.
54
Auszüge aus dem Protokoll der
Sitzung des ständigen Komitees der Freien Zone
19. August 1990
Diese Sitzung fand in Stu Redmans und Fran Goldsmiths Wohnung statt. Alle Mitglieder des Komitees der Freien Zone waren anwesend. Stu Redman gratulierte uns allen, einschließlich sich selbst, zu unserer Wahl in das ständige Komitee. Er stellte den Antrag, einen Dankesbrief an Harold Lauder abzufassen und von jedem Mitglied des Komitees unterzeichnen zu lassen. Dieser wurde einstimmig angenommen.
Stu: »Wenn wir die alten Sachen erledigt haben, hat Glen Bateman ein paar neue Themen. Ich weiß ebensowenig, worum es sich handelt, wie ihr, aber ich nehme an, eines davon hat mit der nächsten öffentlichen Versammlung zu tun. Richtig, Glen?«
Glen: »Ich warte ab, bis ich dran bin.«
Stu: »Typisch Platte. Der Hauptunterschied zwischen einem Betrunkenen und einem alten glatzköpfigen Collegeprofessor ist der, daß der Professor wartet, bis er an der Reihe ist, bevor er einem das Ohr vollschwätzt.«
Glen: »Danke für diese Perlen der Weisheit, Ost-Texaner.«
Fran sagte, sie würde sehen, daß Stu und Glen sich prächtig amüsierten, aber ob sie nicht vielleicht doch zur Sache kommen konnten, da ihre Lieblingssendungen im Fernsehen alle um neun anfingen. Diese Bemerkung erntete mehr Gelächter, als sie wahrscheinlich verdient hatte.
Der erste richtige Tagesordnungspunkt waren unsere Kundschafter im Westen. Zur Erinnerung, das Komitee hat entschieden, Richter Farris, Tom Cullen und Dayna Jürgens zu schicken. Stu schlug vor, wer den jeweiligen Kandidaten nominiert habe, solle ihm auch den Vorschlag unterbreiten - will heißen, Larry Underwood fragt den Richter, Nick wird mit Tom reden müssen - mit Ralph Brentners Hilfe - und Sue wird mit Dayna reden.
Nick sagte, es könnte ein paar Tage erfordern, mit Tom zu arbeiten, und Stu sagte, damit wäre wohl das Thema angeschnitten, wann man sie schicken sollte. Larry sagte, man könnte sie nicht zusammen schicken, sonst würden sie möglicherweise alle zusammen erwischt werden. Er führte weiter aus, daß sowohl der Richter wie auch Dayna sicher vermuten würden, daß wir mehr als einen Spion geschickt hätten, aber wenn sie keine Namen wüßten, könnten sie auch nichts ausplaudern. Fran meinte, plaudern wäre kaum das richtige Wort, wenn man überlegte, was der Mann im Westen mit ihnen anstellen konnte - wenn es ein Mann war. Glen: »Ich an deiner Stelle würde nicht alles so schwarz sehen, Fran. Wenn wir unserem Gegenspieler auch nur ein Minimum an Intelligenz unterstellen, wird er wissen, daß wir unseren Agenten - so könnte man sie wohl nennen - keine Informationen mitgeben, die wir als seinen Interessen dienlich betrachten. Er wird wissen, daß ihm Folter wenig nützen wird.«
Fran: »Du meinst, er wird ihnen wahrscheinlich die Köpfe streicheln und sie ermahnen, es nicht noch mal zu tun? Ich könnte mir denken, er foltert sie einfach aus dem Grund, weil ihm Folter gefällt. Was sagst du dazu?«
Glen: »Ich glaube, dazu kannich nicht viel sagen.«
Stu: »Die Entscheidung wurde getroffen, Frannie. Wir waren uns alle einig, daß wir unsere Leute in eine gefährliche Situation schicken, und wir wissen auch alle, daß uns die Entscheidung nicht leichtgefallen ist.«
Glen schlug vor, daß wir uns vorbehaltlich auf folgenden Zeitplan einigen: Der Richter bricht am 26. August auf, Dayna am 27. und Tom am 28.; keiner weiß von den anderen, jeder benützt eine andere Straße. Damit bliebe auch genügend Zeit, mit Tom zu arbeiten, fügte er hinzu.
Nick sagte, mit Ausnahme von Tom Cullen, der durch posthypnotische Suggestion gesagt bekommen würde, wann er zurückkommen mußte, würden die anderen sich auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen und den Zeitpunkt für ihre Rückkehr selbst bestimmen müssen, aber das Wetter könnte zu einem Faktor werden - in der ersten Oktoberwoche kann es in den Bergen schon heftig schneien. Nick schlug vor, ihnen zu raten, sich nicht länger als drei Wochen im Westen aufzuhalten.
Fran meinte, sie könnten nach Süden ausweichen, wenn in den Bergen früh Schnee fiel, aber Larry widersprach und gab zu bedenken, daß die Sangre-deCristo-Kette im Wege war, wenn sie nicht bis runter nach Mexiko auswichen. Wenn sie das machten, würden wir sie wahrscheinlich erst im Frühjahr wiedersehen. Larry sagte, wenn das der Fall war, sollte man dem Richter lieber einen Vorsprung geben. Er schlug den 21. August vor, übermorgen. Damit war das Thema Kundschafter - oder Spione, wenn man so will - abgehandelt.
Dann wurde Glen das Wort erteilt; ich zitiere jetzt die Tonbandaufzeichnung:
Glen: »Ich möchte beantragen, daß wir eine weitere öffentliche Versammlung für den 25. August einberufen und schlage einige Punkte vor, die auf dieser Versammlung angesprochen werden sollten.
Zu Anfang möchte ich auf etwas hinweisen, das euch vielleicht überraschen wird. Wir haben angenommen, daß sich etwa sechshundert Leute in der Zone aufhalten; Ralph hat über die größeren Gruppen, die eingetroffen sind, bewundernswert genau Buch geführt, und auf diesen Zahlen basieren unsere Schätzungen der Bevölkerungszahl. Aber es sind auch Leute tröpfchenweise eingetrudelt, manchmal bis zu zehn pro Tag. Ich bin darum heute mit Leo Rockway zum Chautauqua-Auditorium gegangen, und wir haben die Stühle gezählt. Es sind sechshundertsieben Stück. Sagt euch das etwas?«
Sue Stern meinte, das könnte nicht stimmen, denn viele, die keinen Sitzplatz bekamen, hätten in den Gängen gesessen oder hinten gestanden. Dann verstanden wir alle, worauf Glen hinaus wollte, und man könnte sagen, das Komitee war wie vom Donner gerührt. Glen: »Wir können nicht abschätzen, wie viele Stehplätze und Sitzplätze in den Gängen belegt waren, aber ich kann mich noch gut an die Versammlung erinnern und würde sagen, hundert wäre eine ziemlich zurückhaltende Schätzung. Ihr seht also, wir haben schon über siebenhundert Menschen hier in der Zone. Als Folge der Entdeckung, die Leo und ich heute gemacht haben, würde ich beantragen, daß wir als einen Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Versammlung ein Volkszählungskomitee setzen.«
Ralph: »Hol's der Teufel! Das hat aber gesessen!«
Glen: »Es ist nicht deine Schuld. Du hast schätzungsweise ein halbes Dutzend Eisen im Feuer, und wir sind uns alle einig, daß du sie hervorragend geschmiedet hast...«
Larry: »Das kann man wohl sagen.«, Glen: »...aber selbst wenn nur vier Vereinzelte täglich eingetroffen sind, macht das fast dreißig pro Woche. Meiner Schätzung nach sind es aber eher zwölf bis vierzehn. Wißt ihr, sie kommen nicht einfach zu einem von uns und stellen sich vor, und da Mutter Abagail nicht da ist, haben sie keinen Anlaufpunkt nach ihrem Eintreffen.«
Daraufhin unterstützte Fran Goldsmith Glens Antrag, daß das Komitee ein Volkszählungskomitee auf die Tagesordnung der Sitzung am 25. August setzen sollte. Besagtes Komitee sollte dafür verantwortlich sein, jeden Einwohner der Freien Zone zu erfassen. Larry: »Ich bin auch dafür, wenn es einen stichhaltigen, praktischen Grund dafür gibt. Aber...«
Nick: »Aber was, Larry?«
Larry: »Nun, haben wir nicht genügend anderes, um das wir uns Sorgen machen müssen, auch ohne Korinthenkackerei und kleinkarierte Bürokratie?«
Fran: »Mir fällt gleich ein stichhaltiger Grund ein, Larry.«
Larry: »Was für einer?«
Fran: »Nun, wenn Glen recht hat, bedeutet das, wir brauchen für die nächste Versammlung einen größeren Saal. Das ist eines. Wenn wir bis zum fünfundzwanzigsten achthundert Menschen hier haben, bekommen wir die nie alle ins Chautauqua Auditorium gequetscht.«
Ralph: »Herrgott, daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht. Ich habe euch ja gesagt, daß ich für diese Arbeit nicht geeignet bin.«
Stu: »Ruhig, Ralph, du machst das großartig.«