The Stand. Das letze Gefecht
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Kurzbeschreibung
In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!
Autorenportrait
Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.
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»Wir haben heute abend die erste Ad-hoc-Versammlung«, sagte Stu.
»Ich habe zwei Kästen Bier, Käsecracker, Käsedip und Peperoni, die eigentlich noch gut...«
»Darum geht es nicht, Frannie. Dick Ellis war heute hier und hat gesagt, daß er aus dem Komitee raus will.«
»Echt?« Sie war überrascht. Dick schien ihr nicht der Mann zu sein, der sich vor der Verantwortung drückte.
»Er meinte, er würde gern mitarbeiten, aber erst müßten wir hier einen Arzt haben, momentan sei es ihm unmöglich. Heute sind wieder fünfundzwanzig Leute angekommen, und eine Frau hatte eine Blutvergiftung im Bein. Von einem Kratzer, als sie unter einem rostigen Stacheldrahtzaun hindurchgekrochen ist.«
»Oh, das ist schlimm.«
»Dick hat sie gerettet... Dick und diese Krankenschwester, die mit Underwood gekommen ist. Ein großes, hübsches Mädchen. Laurie Constable heißt sie. Dick sagte, ohne sie wäre die Frau gestorben. Jedenfalls haben sie ihr das Bein unter dem Knie amputiert und sind völlig erschöpft. Sie haben drei Stunden gebraucht. Dann ist da noch ein kleiner Junge mit Krämpfen, und Dick ist halb verrückt, weil er nicht weiß, ob es Epilepsie ist oder eine Art Schädeldruck oder Diabetes. Sie haben einige Fälle von Lebensmittelvergiftung, Leute haben verdorbene Lebensmittel gegessen, und er sagt, daß Leute sterben werden, wenn wir nicht sofort Zettel drucken, damit die Leute erfahren, wie sie ihre Lebensmittel auswählen müssen. Mal sehen, wo war ich stehengeblieben? Zwei gebrochene Arme, zwei Grippefälle...«
»Mein Gott! Hast du Grippegesagt?«
»Ruhig. Normale Grippe. Aspirin senkt das Fieber, keine Panik... und es geht nicht wieder hoch. Auch keine schwarzen Flecken am Hals. Aber Dick weiß nicht, welche Antibiotika er anwenden soll, wenn überhaupt, und er sitzt bis in die Nacht hinein, um es rauszufinden. Außerdem hat er Angst, die Grippe könnte um sich greifen und die Leute in Panik versetzen.«
»Wer ist es?«
»Eine Dame namens Rona Hewett. Sie ist fast den ganzen Weg von Laramie, Wyoming, bis hierher zu Fuß gegangen, und Dick sagt, sie war anfällig.«
Fran nickte.
»Glücklicherweise scheint sich diese Laurie Constable irgendwie in Dick verschossen zu haben, obwohl er doppelt so alt ist wie sie. Aber das macht wohl nichts.«
»Wie edel von dir, daß du ihre Beziehung billigst, Stuart.«
Er lächelte. »Jedenfalls ist Dick achtundvierzig, und er hat einen leichten Herzfehler. Im Augenblick meint er, daß er sich nicht zuviel zumuten kann. Herrgott, er studiert praktisch Medizin.« Er sah Frannie ernst an. »Ich verstehe schon, warum Laurie sich in ihn verknallt hat. Er ist so etwas wie ein Held. Er ist nur ein Tierarzt vom Land und hat eine Heidenangst, daß er jemand umbringt. Und er weiß, daß jeden Tag mehr Leute kommen, und manche sind übel mitgenommen.«
»Also brauchen wir noch jemand für das Komitee.«
»Ja. Ralph Brentner schwört auf diesen Larry Underwood, und wie du gesagt hast, findest du ihn ja auch ganz in Ordnung.«
»Ja. Ich glaube, daß er geeignet wäre. Und ich habe heute in der Stadt seine Freundin getroffen, sie heißt Lucy Swann. Sie ist unheimlich nett und hält große Stücke auf Larry.«
»Ich glaube, jede gute Frau empfindet so. Aber Frannie, um ganz ehrlich zu sein - es hat mir nicht gefallen, daß er jemandem, den er gerade kennengelernt hat, gleich seine ganze Lebensgeschichte erzählt.«
»Ich glaube, das war nur, weil ich von Anfang an mit Harold gereist bin. Ich glaube, er hat nicht verstanden, wieso ich mit dir und nicht mit Harold zusammen bin.«
»Ich wüßte gern, was er von Harold hält.«
»Frag ihn doch.«
»Mach ich.«
»Willst du ihm vorschlagen, dem Komitee beizutreten?« *, »Wahrscheinlich.« Er stand auf. »Ich hätte gern diesen alten Knaben, den sie Richter nennen. Aber er ist siebzig, und das ist einfach zu alt.«
»Hast du mit ihm über Larry gesprochen?«
»Nein, aber Nick. Nick Andros ist ein gescheiter Junge, Fran. Er hat Glen und mir ein paar Flausen ausgetrieben. Glen war zuerst eingeschnappt, aber selbst er mußte zugeben, daß Nicks Einfälle gut waren. Der Richter hat Nick jedenfalls gesagt, daß Larry genau der Mann ist, den wir suchen. Er meinte, Larry findet gerade heraus, dass er für etwas gut ist und noch besser werden kann.«
»Das nenne ich eine gute Empfehlung.«
»Ja«, sagte Stu. »Aber ich möchte wissen, was er über Harold denkt, bevor ich ihm den Vorschlag mache.«
»Was soll das immer mit Harold?« fragte sie aufgebracht.
»Ebensogut könnte ich fragen, was ist mit dir, Fran. Du fühlst dich immer noch für ihn verantwortlich.«
»Tatsächlich? Ich weiß nicht. Aber wenn ich an ihn denke, habe ich immer noch leichte Schuldgefühle - das kann ich dir sagen.«
»Warum? Weil ich ihn ausgebootet habe? Fran, hast du ihn jemals gewollt?«
»Nein. Herrgott, nein.« Sie erschauerte fast.
»Ich habe ihn einmal belogen«, sagte Stu. »Nun... eigentlich war es keine Lüge. Es war an dem Tag, als wir drei uns getroffen haben.
Vierter Juli. Ich glaube, er hat da schon gespürt, was kommen würde. Ich habe gesagt, ich wollte dich nicht. Wie sollte ich da schon wissen, ob ich dich wollte oder nicht? In Büchern gibt es vielleicht Liebe auf den ersten Blick, aber im wahren Leben...«
Er verstummte, ein Grinsen breitete sich langsam auf seinem Gesicht aus.
»Weswegen grinst du, Stuart Redman?«
»Ich habe gerade nachgedacht«, sagte er, »daß ich im wahren Leben mindestens...« Er rieb sich überlegend das Kinn. »Oh, ich würde sagen, vier Stunden gebraucht habe.«
Sie küßte ihn auf die Wange. »Das ist süß.«
»Es ist die Wahrheit. Ich glaube jedenfalls, daß er mir das, was ich gesagt habe, immer noch übelnimmt.«
»Er sagt kein schlechtes Wort über dich, Stu... oder sonstwen.«
»Nein«, stimmte Stu zu. »Er lächelt. Das gefällt mir nicht.«
»Du glaubst doch nicht, daß er... Rachepläne schmiedet oder so was?«
Stu stand auf und lächelte. »Nein, nicht Harold. Glen denkt, daß sich die Opposition um Harold gruppieren könnte. Das ist in Ordnung. Ich hoffe nur, er versucht nicht kaputtzumachen, was wir momentan alles aufbauen.«
»Vergiß nicht, daß er ängstlich und einsam ist.«
»Und eifersüchtig.«
»Eifersüchtig?« Sie dachte darüber nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Das glaube ich nicht - wirklich nicht. Ich habe mit ihm geredet und bilde mir ein, das wüßte ich. Aber er fühlt sich vielleicht zurückgewiesen. Ich glaube, er hat damit gerechnet, daß er im Adhoc-Komitee sein würde...«
»Das war eine von Nicks einseitigen - ist das das richtige Wort? - Entscheidungen, mit der wir alle einverstanden waren. Der Grund war wohl letztlich, daß keiner von uns ihm so ganz traute.«
»In Ogunquit«, sagte sie, »war er der unerträglichste Junge, den du dir vorstellen kannst. Ich glaube, vieles war Kompensierung für seine familiäre Situation... ihnen muß es vorgekommen sein, als wäre er aus einem Kuckucksei ausgeschlüpft oder so... aber nach der Grippe schien er sich zu ändern. Jedenfalls in meinen Augen. Er schien zu versuchen, nun... ein Mann zu sein. Dann hat er sich wieder verändert. Auf einmal. Er lächelte ständig. Man konnte nicht mehr mit ihm reden. Er war... in sich gekehrt. Wie Menschen werden, wenn sie zur Religion bekehrt werden oder lesen...« Sie verstummte, und ihre Augen nahmen kurz einen verblüfften Ausdruck an, der fast Angst gleichkam.
»Was lesen?« fragte Stu.
»Etwas, das ihr Leben verändert«, sagte sie. » Das Kapital. Mein Kampf.Oder vielleicht nur abgefangene Liebesbriefe.«
»Wovon sprichst du?«
»Hmm?« Sie sah ihn an, als hätte er sie aus einem tiefen Tagtraum geschreckt. Dann lächelte sie. »Nichts. Wolltest du nicht Larry Underwood besuchen?«
»Klar... wenn alles in Ordnung ist.«
»Mehr als das... mir geht es ungeheuer gut. Geh schon. Husch. Das Treffen ist um sieben. Wenn du dich beeilst, kannst du vorher noch eine Kleinigkeit essen.«