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The Stand. Das letze Gefecht

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The Stand. Das letze Gefecht
Название: The Stand. Das letze Gefecht
Автор: King Stephen Edwin
Дата добавления: 16 январь 2020
Количество просмотров: 243
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The Stand. Das letze Gefecht - читать бесплатно онлайн , автор King Stephen Edwin

Kurzbeschreibung

In einem entv?lkerten Amerika versucht eine Handvoll ?berlebender, die Zivilisation zu retten. Ihr Gegenspieler ist eine mytische Gestalt, die man den Dunklen Mann nennt, die Verk?rperung des absolut B?sen. In der W?ste von Nevada kommt es zum Entscheidungskampf um das Schicksal der Menschheit. "The Stand", Stephen Kings Vision vom letzten Gefecht zwischen Gut und B?se, war bislang nur in einer stark gek?rzten Version zug?nglich.Die hier ver?ffentlichte Urfassung zeigt die Gr??e seines apokalyptischen Entwurfs.Manche nennen diesen Roman sein Meisterwerk!

Autorenportrait

Stephen King wurde 1947 in Portland, Maine, geboren. Er war zun?chst als Englischlehrer t?tig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und ?ber 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.

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»Spielen Sie?«

Er zuckte zusammen, als er ihre Stimme hörte, und betrachtete den Gitarrenkasten, der neben ihnen im Sand lag. Er hatte im Musikzimmer des großen Hauses, in das sie eingebrochen waren, um ihre Vorräte zu ergänzen, an einem Steinway-Flügel gelehnt. Larry hatte so viele Dosen in den Rucksack gepackt, wie sie brauchten, um die heute verzehrten Vorräte zu ergänzen, und die Gitarre ganz impulsiv mitgenommen, ohne in den Kasten zu sehen, um was für ein Modell es sich handelte - wenn sie aus so einem Herrenhaus stammte, mußte sie einfach gut sein. Er hatte seit dieser irren Party in Malibu nicht mehr gespielt, und das war vor sechs Wochen gewesen. In einem anderen Leben.

»Ja, ich kann spielen«, sagte er und stellte fest, daß er spielen wollte, nicht für sie, sondern weil es manchmal gut tat zu spielen; es entspannte. Und wenn man ein Feuer am Strand hatte, mußte einfach jemand Gitarre spielen. Das war eine praktisch in Stein gemeißelte Weisheit.

»Mal sehen, was wir da haben«, sagte er und ließ die Laschen des Gitarrenkastens aufklappen.

Er hatte ein teures Instrument erwartet, aber was er in dem Kasten fand, war dennoch eine freudige Überraschung. Es war eine zwölfsaitige Gibson, ein wunderschönes Instrument, vielleicht sogar handgefertigt. Larry war nicht Fachmann genug, das zu beurteilen. Er wußte aber, daß die Intarsien am Griffbrett aus echtem Perlmutt waren - das orangerote Leuchten des Feuers spiegelte sich darin und machte sie zu Prismen des Lichts.

»Sie ist wunderschön«, sagte Nadine.

Er schlug die Saiten an, und der Klang gefiel ihm, obwohl die Gitarre offen und obendrein nicht richtig gestimmt war. Der Klang war voller als der einer sechssaitigen. Ein harmonischer Klang, aber hart. Das war das Gute an einer Gitarre mit Stahlsaiten, der schöne harte Klang. Und die Saiten waren Black Diamonds, abgegriffen und leicht verzogen, aber man bekam einen schönen, ehrlichen Preis für sein Spiel; das Instrument klang nur ein wenig rauh, wenn man Akkorde wechselte - zing! Er lächelte ein wenig, als er an Barry Grieg dachte, der die glatten, flachen Stahlsaiten so verachtet hatte.

»Dollardrähte«, hatte er sie immer genannt. Der gute alte Barry, der Steve Miller sein wollte, wenn er groß war.

»Weshalb lächeln Sie?« fragte Nadine.

»Wegen der alten Zeiten«, sagte er, und ein wenig Trauer stieg in ihm auf.

Er stimmte nach Gehör, genau richtig, und dachte immer noch an Barry und Johnny McCall und Wayne Stukey. Als er zum Ende kam, tippte sie ihn leicht auf die Schulter, und er sah auf. Joe stand neben dem Feuer und hielt den abgebrannten Ast weltvergessen in der Hand. Er stand mit offenem Mund da und blickte Larry mit unverhohlener Faszination in den seltsamen Augen an.

Sehr leise, so leise, daß es ein Gedanke in seinem Kopf hätte sein können, sagte Nadine: »Musik hat einen Zauber...«

Larry schlug eine einfache Melodie auf der Gitarre an, einen alten Blues, den er als Teenager aus einem Elektra-Folk-Album nachgespielt hatte. Ursprünglich von Koerner Ray und Glover, dachte er. Als er glaubte, daß er die Melodie im Griff hatte, ließ er sie über den Strand klingen, und dann sang er... sein Gesang war schon immer besser als sein Spiel gewesen.

»Well you see me comin baby from a long ways away 

I will turn the night mamma right into day 

Cause l'm here 

A long ways from my home 

But you can hear me comin baby 

By the slappin on my black cat bone.«

Der Junge grinste jetzt, grinste so erstaunt wie jemand, der ein kostbares Geheimnis entdeckt hat. Er sah aus wie einer, der lange, lange Zeit an einem Jucken zwischen den Schulterblättern litt, wo er nicht hinkam, fand Larry, und endlich jemanden gefunden hatte, der ganz genau wußte, wo er kratzen mußte. Er kramte in den lange brach gelegenen Archiven seines Verstandes nach einer zweiten Strophe und fand eine.

»I can do some things mamma that other men can't do 

They can't find the numbers baby, can't work the conqueror root 

But I can, cause l'm a long ways from my home 

And you know you'll hear me comin 

By the whacking on my black cat bone.«

Das offene, entzückte Grinsen des Jungen ließ seine Augen aufleuchten und verwandelte sie in etwas, dachte Larry, das höchstwahrscheinlich die Schenkelmuskeln eines jeden jungen Mädchens etwas entkrampfen würde. Er suchte nach einer instrumentalen Überleitung und bewerkstelligte sie gar nicht so schlecht. Seine Finger entlockten der Gitarre die richtigen Töne: hart, knapp, ein klein wenig kitschig, wie gestohlener Modeschmuck, der an einer Straßenecke aus einer Papiertüte verkauft wurde. Er prahlte ein wenig damit, wechselte aber hastig zu einem guten alten E mit drei Fingern über, ehe er die Melodie völlig versaute. An die letzte Strophe, etwas über Eisenbahnschienen, konnte er sich nicht mehr erinnern, daher wiederholte er die erste und hörte dann auf. Als Stille eingetreten war, lachte Nadine und klatschte in die Hände. Joe warf den Ast weg, hüpfte im Sand auf und ab und stiess Freudenschreie aus. Larry konnte die Veränderung des Jungen kaum fassen und ermahnte sich, sie nicht zu ernst zu nehmen. Damit würde er nur eine Enttäuschung riskieren.

Musik hat einen Zauber, der selbst die wilde Bestie zähmen kann.

Er fragte sich voll ungewolltem Mißtrauen, ob es wirklich so einfach sein konnte. Joe gestikulierte, und Nadine sagte: »Er möchte, dass Sie noch etwas spielen. Würden Sie das tun? Es war wunderschön. Ich fühle mich schon besser. Viel besser.«

Er spielte Geoff Maladurs »Goin Downtown« und seinen eigenen »Sally's Fresno Blues«; er spielte »The Springhill Mine Disaster« und Arthur Crudups »That's All Right, Mamma«. Dann ging er zu einfachen Rock'-n'-Roll-Rhythmen über-»Milk Cow Blues«, »Jim Dandy«, »Twenty Flight Rock« (hier spielte er den Boogie-WoogieRhythmus des Refrains so gut er konnte, obwohl seine Finger mittlerweile langsam und taub wurden und schmerzten), und als Abschluß einen Song, der ihm immer gut gefallen hatte, »Endless Sleep« von Jody Reynolds.

»Ich kann nicht mehr spielen«, sagte er zu Joe, der während der ganzen Darbietung reglos dagestanden hatte. »Meine Finger.« Er streckte sie aus und zeigte die tiefen Rillen, die die Saiten in seine Finger gedrückt hatten, und die abgebrochenen Nägel. Der Junge streckte ebenfalls die Hände aus.

Larry überlegte einen Augenblick und zuckte innerlich die Achseln. Er gab dem Jungen die Gitarre, Hals voraus. »Man braucht viel Übung«, sagte er.

Aber es erfolgte das Erstaunlichste, das er je im Leben gehört hatte. Der Junge spielte »Jim Dandy« fast fehlerlos an, aber er heulte die Worte mehr als er sie sang, als würde ihm die Zunge am Gaumen kleben. Gleichzeitig war völlig klar, daß er noch nie im Leben Gitarre gespielt hatte; er drückte die Saiten nicht fest genug, so daß der Klang nicht voll und rein war, und seine Akkordwechsel waren verzerrt und unbeholfen. Der Klang war gedämpft und gespenstisch, als würde Joe auf einer Gitarre spielen, in die man Watte gestopft hatte, aber sonst war es eine perfekte Nachahmung dessen, was Larry gespielt hatte.

Als er fertig war, betrachtete Joe neugierig seine Finger, als versuchte er zu begreifen, warum sie nur die Substanz der Melodie hervorbringen konnten, die Larry gespielt hatte, aber nicht die klaren Töne selbst.

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