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Drei Kameraden

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Drei Kameraden
Название: Drei Kameraden
Дата добавления: 15 январь 2020
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Drei Kameraden - читать бесплатно онлайн , автор Remarque Erich Maria

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Das Lokal war leer. Nur eine kleine Birne brannte über dem Schanktisch. Das Mädchen hatte sich wieder hingesetzt und schlief weiter. Ich dachte an Otto und an Gottfried, ich blickte aus dem Fenster auf die Straße, die jetzt vom langsam über die Dächer steigenden Vollmond erhellt wurde, ich dachte an das Grab mit dem schwarzen Holzkreuz und dem Stahlhelm darüber, und plötzlich merkte ich, daß ich weinte. Ich wischte die Tropfen weg. Nach einiger Zeit hörte ich rasche, leise Schritte im Hause. Die Tür, die zum Hof führte, öffnete sich, und Alfons trat herein. Sein Gesicht glänzte von Schweiß.

»Ich bin's, Alfons«, sagte ich.

»Komm her, rasch!«

Ich folgte ihm in das Zimmer rechts hinter dem Schankraum. Alfons ging an einen Schrank und holte zwei alte Militärverbandspäckchen heraus.»Kannst mich mal verbinden«, sagte er und zog geräuschlos die Hose aus.

Er hatte einen Riß am Oberschenkel.»Das sieht aus wie ein Streifschuß«, sagte ich.

»Ist es auch«, knurrte Alfons.»Los, verbinde schon!«

»Alfons«, sagte ich und richtete mich auf.»Wo ist Otto?«

»Wie soll ich wissen, wo Otto ist«, murrte er und preßte die Wunde aus.

»Wart ihr nicht zusammen?«

»Nein.«

»Du hast ihn nicht gesehen?«

»Keine Ahnung. Fasere das zweite Päckchen auseinander und leg es drauf. Ist nur 'ne Schramme.«

Er beschäftigte sich weiter brummend mit seiner Wunde.

»Alfons«, sagte ich,»wir haben den – du weißt schon, mit Gottfried -, wir haben ihn heute abend gesehen, und Otto ist hinter ihm her.«

»Was? Otto?«Er wurde sofort aufmerksam.»Wo ist er denn? Hat doch keinen Sinn mehr! Er muß weg!«

»Er geht nicht weg.«

Alfons warf die Schere beiseite.»Fahr hin! Weißt du, wo er ist? Er soll verschwinden. Sag ihm, daß das mit Gottfried fertig ist. Habe früher Bescheid gewußt als ihr! Siehst es ja! Hat geschossen, aber ich habe ihm die Hand 'runtergeschlagen. Dann habe ich geschossen. Wo ist Otto?«

»Irgendwo um die Mönkestraße 'rum.«

»Gott sei Dank! Da wohnt er ja längst nicht mehr. Aber schaff Otto trotzdem weg.«

Ich ging zum Telefon und rief den Taxistand an, wo Gustav sich gewöhnlich aufhielt. Er war da.»Gustav«, sagte ich,»kannst du mal zur Ecke Wiesenstraße und Bellevueplatz kommen? Schnell? Ich warte da.«

»Gemacht. Bin in zehn Minuten da.«

Ich hängte den Hörer ein und ging zu Alfons zurück. Er zog sich eine andere Hose an.»Habe nicht gewußt, daß ihr unterwegs wart«, sagte er. Sein Gesicht war immer noch naß.

»Wäre besser gewesen, ihr hättet irgendwo gesessen. Wegen des Alibis. Könnte ja sein, daß sie euch danach fragen. Man weiß nie…«

»Denk lieber an dich«, sagte ich.

»Ach wo!«Er sprach schneller als sonst.»War allein mit ihm. Habe im Zimmer auf ihn gewartet. War in einer Wohnlaube. Ringsum keine Nachbarn. Außerdem Notwehr. Er schoß sofort, als er 'reinkam. Brauche kein Alibi. Kann ein Dutzend haben, wenn ich will.«Er sah mich an. Er saß auf einem Stuhl, das nasse, breite Gesicht mir zugewandt, die Haare verschwitzt, den großen Mund schief verzogen, und seine Augen waren fast unerträglich, so viel Qual, Schmerz und Liebe lagen plötzlich nackt und hoffnungslos darin.»Nun wird Gottfried Ruhe haben«, sagte er leise und heiser.»Hatte das Gefühl, daß er keine Ruhe hatte vorher.«

Ich stand stumm vor ihm.»Geh jetzt«, sagte er.

Ich ging durch die Wirtsstube hinaus. Das Mädchen schlief immer noch. Es atmete laut. Draußen war der Mond hochgestiegen, und es war sehr hell. Ich ging zum Bellevueplatz. Die Fenster der Häuser glänzten im Mondlicht wie silberne Spiegel. Der Wind hatte sich gelegt. Es war ganz still.

Gustav kam ein paar Minuten später.»Was ist los, Robert?«fragte er.

»Unser Wagen ist uns gestohlen worden heute abend. Jetzt habe ich gehört, er wäre in der Gegend der Mönkestraße gesehen worden. Wollen wir mal hinfahren?«

»Aber klar!«Gustav wurde eifrig.»Was da augenblicklich alles geklaut wird! Jeden Tag ein paar Wagen. Aber meistens fahren sie ja nur damit 'rum, bis das Benzin zu Ende ist, und lassen sie dann stehen.«

»Ja, so wird's mit unserm auch wohl sein.«

Gustav erzählte mir, daß er bald heiraten wolle. Es sei was Kleines unterwegs, da helfe alles nichts. Wir fuhren durch die Mönkestraße und dann durch die Querstraßen.»Da ist er!«rief Gustav plötzlich. Der Wagen stand in einer versteckten, dunklen Seitengasse, Ich stieg aus, nahm meinen Schlüssel und schaltete die Zündung ein.»Alles in Ordnung, Gustav«, sagte ich.»Danke schön, daß du mich hergebracht hast.«

»Wollen wir nicht noch irgendwo einen trinken?«fragte er.

»Nein, heute nicht. Morgen. Ich muß jetzt rasch los.«

Ich griff in die Tasche, um ihm die Fahrt zu bezahlen.»Bist du verrückt?«fragte er.

»Also danke, Gustav. Laß dich nicht aufhalten. Auf Wiedersehen.«

»Wie war's, wenn wir aufpaßten, um den Knaben zu schnappen, der ihn geklaut hat?«

»Nein, nein, der ist sicher längst weg.«Ich war auf einmal rasend ungeduldig.»Auf Wiedersehen, Gustav.«

»Hast du auch noch Benzin?«

»Ja, genug. Habe schon nachgesehen. Also gute Nacht.«

Er fuhr ab. Ich wartete eine Weile, dann fuhr ich hinterher, erreichte die Mönkestraße und fuhr sie im dritten Gang langsam hinunter. Als ich wieder heraufkam, stand Köster an der Ecke.»Was soll das?«

»Steig ein«, sagte ich rasch.»Du brauchst nicht mehr hier zu stehen. Alfons wußte es auch. Er hat – er hat ihn schon getroffen.«

»Und?«

»Ja«, sagte ich.

Köster stieg schweigend ein. Er setzte sich nicht ans Steuer. Er hockte neben mir, etwas zusammengesunken, und ich fuhr.

»Wollen wir zu mir nach Hause?«fragte ich.

Er nickte. Ich gab Gas und nahm die Strecke am Kanal entlang. Das Wasser war ein einziger breiter Silberstreifen. Die Schuppen auf der gegenüberliegenden Seite lagen tiefschwarz im Schatten, aber die Straßen hatten ein wehendes, fahles Hellblau, über das die Reifen hinwegglitten wie über unsichtbaren Schnee. Die breiten Barocktürme des Domes ragten hinter den Dächerreihen auf. Sie leuchteten grün und silbern vor dem weit zurückweichenden, phosphoreszierenden Himmel, in dem der Mond wie eine große Leuchtkugel hing.

»Ich bin froh, Otto, daß es so gekommen ist«, sagte ich.

»Ich nicht«, erwiderte er.

Bei Frau Zalewski war noch Licht. Sie kam aus ihrem Salon, als ich die Tür aufschloß.»Es ist ein Telegramm für Sie da«, sagte sie.

»Ein Telegramm?«fragte ich erstaunt. Ich dachte immer noch an den Abend. Dann begriff ich und lief in mein Zimmer. Das Telegramm lag mitten auf dem Tisch, kalkig im grellen Licht. Ich riß die Verschlußmarke auf, die Brust preßte sich mir zu, die Buchstaben verschwammen, wichen aus, kamen wieder, ich atmete auf, alles stand still, und ich gab das Telegramm Köster.»Gott sei Dank! Ich dachte schon…«

Es waren nur drei Worte.»Robby, komm bald…«

Ich nahm das Blatt wieder. Die Erleichterung schwand. Die Angst kam zurück.»Was mag da los sein, Otto? Herrgott, weshalb telefoniert sie nicht mehr? Es muß doch was los sein!«

Köster legte die Depesche auf den Tisch.»Wann hast du zum letztenmal von ihr gehört?«

»Vor einer Woche. Nein, länger.«

»Melde ein Gespräch an. Wenn etwas ist, fahren wir gleich ab. Mit dem Wagen. Hast du ein Kursbuch?«

Ich meldete die Verbindung mit dem Sanatorium an und holte das Kursbuch aus Frau Zalewskis Salon. Köster schlug es auf, während wir warteten.»Der nächste gute Anschlußzug fährt erst morgen mittag«, sagte er.»Es ist besser, wir nehmen den Wagen und fahren so weit heran, wie es geht. Dann können wir immer noch den nächsten Anschlußzug nehmen. Ein paar Stunden sparen wir bestimmt. Was meinst du?«

»Ja, auf jeden Fall.«Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich die untätigen Stunden in der Eisenbahn ertragen sollte.

Das Telefon klingelte. Köster ging mit dem Kursbuch in mein Zimmer. Das Sanatorium meldete sich. Ich fragte nach Pat. Eine Minute später sagte mir die Stationsschwester, es wäre besser, wenn Pat nicht telefoniere.

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