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Der Piratenfurst: Fregattenkapitan Bolitho in der Java-See

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Der Piratenfurst: Fregattenkapitan Bolitho in der Java-See
Название: Der Piratenfurst: Fregattenkapitan Bolitho in der Java-See
Автор: Kent Alexander
Дата добавления: 16 январь 2020
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Der Piratenfurst: Fregattenkapitan Bolitho in der Java-See - читать бесплатно онлайн , автор Kent Alexander

1784 — in der Stra?e von Malakka. Englands Ostindische Handelskompanie fa?t in Indonesien Fu?. Eine wichtige Rolle spielt dabei Seiner Majest?t Fregatte «Undine» unter ihrem Kommandanten Richard Bolitho. Mit intriganten Hofbeamten und einer verf?hrerischen Frau an Bord wird aus Bolithos Geheimauftrag ein erbitterter Kampf gegen Rebellen, Piraten und Saboteure, gegen den undurchdringlichen Dschungel, den Monsun und franz?sische Kanonen — und gegen die unbez?hmbare Leidenschaft f?r die Frau eines anderen.

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«Sonst noch Instruktionen, Sir?«fragte Herrick.

Bolitho griff nach der Weinflasche.»Es steht fest, daß Pendang Bay gegen einen anderen Stützpunkt ausgetauscht wird, der zur Zeit noch im Besitz der Holländer ist. «Er blickte auf und sah das Erstaunen in Herricks Augen.»Jetzt, da wir das Fortbestehen der Siedlung gesichert haben, sind die Holländer anscheinend gern zu diesem Tausch bereit.»

Mit plötzlicher Deutlichkeit erinnerte er sich an das Gesicht Conways, als dieser die erste Depesche öffnete, die Raymond selbst aus Madras gebracht hatte. Heiser hatte er gesagt:»Also war alles umsonst?»

Raymond hatte den Blick abgewandt.»Nein, Sir. Der andere Stützpunkt im Norden ist für unsere Zwecke weit besser geeignet. Sir Montagu Strang hat es mir erklärt. Sie werden feststellen, daß Ihr Anteil an dem Geschehen höchste Anerkennung gefunden hat.»

Später, als Raymond das Zimmer verlassen hatte, murmelte Conway bitter:»Höchste Anerkennung, sagt er! Und dann ernennen sie einen anderen zum Gouverneur des neuen Stützpunkts.»

«Tut mir leid, Sir«, hatte Bolitho geantwortet.»Es ist ein bitterer Sieg.»

«Bitter?«Überraschenderweise hatte Conway sogar gelacht.»Dieser Dienst paßt besser zu einem Krämer als zu einem Seemann, Bolitho. Vergessen Sie das nie!»

Bolitho schob Herrick einen Becher Wein hin und merkte, daß dieser immer noch auf eine Antwort wartete.

«Bis unsere Ersatzleute angemustert haben, werden wir hier Patrouille fahren. Ich bin vorläufig der dienstälteste Seeoffizier in diesen Gewässern. Was nicht überrascht, da die Undine hier das einzige Kriegsschiff ist.»

«Ehrlich verdient, Sir«, grinste Herrick.»Als ich begriff, wie sehr Sie sich in den französischen Kapitän hineingedacht hatten, da… »

Bolitho wandte den Blick ab.»Wäre der Wind abgeflaut, würden Sie vielleicht anders denken.»

«Also wieder mal unser Glück, Sir?«Herrick grinste noch breiter.

Es klopfte, und Penn trat ein.»Mr. Davy läßt respektvoll melden, daß der Indienfahrer Anker lichtet, Sir. Er meint, Sie wollten Bescheid wissen.»

«Danke.»

Bolitho wartete, bis die Tür sich geschlossen hatte. Sein Herz war plötzlich zentnerschwer. Dieser Versprecher Penns hatte nichts Erheiterndes. Penns unmittelbarer Vorgesetzter war jetzt Keen, der Vizeleutnant geworden war; und Soames hatte Davys Stelle inne. Immer dasselbe: einer fiel, und die anderen profitierten davon.

Leise sagte Herrick:»Der Indienfahrer segelt nach Madras, Sir. Unsere Verwundeten haben dort bessere Pflege.»

Bolitho nahm seinen Hut.»Sehen wir uns an, wie er ausläuft.»

Die Sonne brannte heiß auf das Achterdeck, aber bei dem steten ablandigen Wind war es erträglich. Er stellte sich mit Herrick an die Netze und sah, wie das dickbäuchige Handelsschiff die Bramsegel setzte. Bunt hoben sich der bemalte Rumpf und die Flagge der East India Company vom Grün der Küste ab.

Bolitho studierte das Deck der Undine. Die Leute ließen ihre Arbeit ruhen, um das Schiff zu beobachten, dessen glänzender Rumpf sich unter dem Druck der Segel leicht neigte, als es aus der Reede kreuzte. Sie dachten vielleicht an die gemeinsame Heimat, wo der Indienfahrer eines Tages Anker werfen würde. Oder an die alten Freunde, die mit blutigen Verbänden im geräumigen Rumpf lagen, und an die anderen, die nicht mehr da waren und nichts mehr sehen konnten.

Bolitho winkte Penn.»Ihr Glas, bitte!»

Nur ein einziges Mal hatte er Viola Raymond nach seiner Rückkehr allein gesprochen. Vielleicht paßte Raymond zu sehr auf, aber vielleicht hatte sie auch besser als er begriffen, daß es keinen Sinn hatte, die Trennung noch schmerzlicher zu machen.

«Ein feines Schiff, Sir. «Auch Herrick blickte durch ein Fernrohr hinüber.»Wenn ich daran denke, daß mein alter Vater mich unbedingt auf einem Indienfahrer sehen wollte… Dann wäre heute alles anders.»

Bolitho zuckte zusammen; er hatte auf der prächtigen Kampanje des auslaufenden Handelsschiffes das blaßgrüne Kleid entdeckt und den breitkrempigen Hut, den sie in Santa

Cruz gekauft hatte. Noch klangen ihm ihre Worte im Ohr, als würden sie jetzt, über den breiter werdenden Streifen bewegten Wassers hinweg, zu ihm gesprochen.

«Wenn du nach London kommst, besuch mich bitte. Mein Mann hat seine Beförderung bekommen, die er sich so wünschte; die ich mir auch zu wünschen glaubte — bisher. «Sie hatte seine Hand gedrückt.»Hoffentlich hast auch du von mir bekommen, was du dir wünschtest.»

Dumpf krachte ein Salutschuß vom Stützpunkt her; vom Vorschiff des Indienfahrers kam prompt die Antwort. Hier wie dort dippten Flaggen zum respektvollen Gruß.

Bolitho spürte den Schmerz zurückkehren. Sie hatte recht, diesen Kummer konnten sie beide jetzt nicht brauchen, nur Verständnis und Frieden nach diesem Sturm, der sie heftig, wenn auch nur kurz geschüttelt hatte.

Nun segelte Raymond einem höheren Posten entgegen, während Conway wieder in die Anonymität zurücksank. Das würde er nie begreifen.

Er selbst aber war sich ziemlich gleich geblieben, abgesehen von diesem Intermezzo. Oder doch nicht ganz? Viola hatte versucht, ihn nach ihren Vorstellungen zu formen, wie sie auch ihren Mann gern geformt hätte — vielleicht hatte ihn das doch etwas verändert?

«Signal, Sir!«rief Penn. »Wessex an Undine.«Angestrengt spähte er nach den Flaggen aus, die zu den Rahen des Indienfahrers emporstiegen, und buchstabierte die Botschaft: «Viel Glück für Sie, Sir.»

«Mit Dank bestätigen.»

Bolitho ließ die blaßgrüne Gestalt nicht aus den Augen. Sie schwenkte langsam ihren Hut, das herbstlaubfarbene Haar wehte frei im Wind.

Wie zu sich selbst murmelte Bolitho:»Und auch für dich, Geliebte.»

Einige seiner Leute winkten jubelnd, als das andere Schiff mehr Segel setzte und gravitätisch aus der Bucht kreuzte.

Bolitho reichte das Teleskop einem Schiffsjungen und fragte:»Na, Mr. Herrick?»

«Aye, Sir«, nickte dieser.»Ein Glas Wein. Ich denke, das haben wir uns verdient.»

Allday sah ihnen nach, als sie zum Niedergang schritten. Ihm entging nicht die kurze Bewegung, mit der Bolitho nach der Hosentasche tastete, in der er ihre Uhr trug. Es verriet Allday eine ganze Menge.

Er schritt zu den Netzen hinüber und starrte dem Indienfahrer nach.

«Großartiger Anblick, nicht wahr, Allday?«fragte Keen, der hinzugetreten war.

Allday sah ihn von der Seite an.»Aye, Sir. Ein bißchen zu großartig für unsereinen.»

Keen wandte sich ab und begann, auf dem Achterdeck zu promenieren, wie er es von Bolitho gesehen hatte. Er wußte, daß Allday heimlich über ihn grinste, aber es ließ ihn kalt. Er war geprüft worden und hatte bestanden, das reichte ihm.

Als er beim Skylight stehenblieb, hörte er unten Bolithos Lachen und Herricks gelassene Erwiderung.

Und er hatte alles mit ihnen geteilt.

Als er wieder nach dem Indienfahrer Ausschau hielt, war dieser bereits um die Landspitze verschwunden.

So schritt er also weiter auf und ab; Vizeleutnant Valentin Keen von seiner Majestät Fregatte Undine war zufrieden mit sich und der Welt.

Ende

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