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Galeeren in der Ostsee: Konteradmiral Bolitho vor Kopenhagen

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Galeeren in der Ostsee: Konteradmiral Bolitho vor Kopenhagen
Название: Galeeren in der Ostsee: Konteradmiral Bolitho vor Kopenhagen
Автор: Kent Alexander
Дата добавления: 16 январь 2020
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Galeeren in der Ostsee: Konteradmiral Bolitho vor Kopenhagen - читать бесплатно онлайн , автор Kent Alexander

1800 — Der Krieg England gegen Napoleon droht auf D?nemark ?berzugreifen. Konteradmiral Richard Bolitho operiert deshalb mit seinem Geschwader in der Ostsee, und zwar zugleich gegen D?nen, Russen und Franzosen. Besonders die Befreiung englischer Handelsschiffe bei Gotland und der Angriff auf Kopenhagen sind Bew?hrungsproben f?r das Flaggschiff «Benbow» und seinen jungen Admiral, der hier auch nach vielen Schicksalsschl?gen wieder ein privates Gl?ck findet.

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Pascoe eilte nach vorn, um die Blöcke des Fockmastes mit einigen Leuten nachzusehen. Wenn sie einfroren oder das Tauwerk, das durch den Schnee aufgequollen war, war die Styx gelähmt. Wie ein Geisterschiff würde sie auf diesem Kurs weitersegeln müssen, immer tiefer und tiefer in die Ostsee hinein.

Allday kam über das Deck geschlittert.

«Ozzard hat heiße Suppe für Sie, Sir. «Er warf einen Blick in die mit Weiß überzogenen Segel und fügte hinzu:»Ich läge lieber in einer Flaute!»

Bolitho sah die nächste Gruppe Matrosen aus dem Mast herabklettern. Es war zu hoffen, daß auch sie etwas Warmes in den Magen bekamen, wenn sie unter Deck gingen. Er kannte Neale und war sicher, daß er für seine Männer sorgte.

Er folgte Alldays Blicken und schaute zu der bauchig stehenden Leinwand empor. Sie war eisenhart und ein Alptraum für die Matrosen, die sie zu bedienen hatten. Und doch hatten die Segel auch jetzt ihre eigene Schönheit. Diese Feststellung half ihm, seine Sorgen zu verdrängen.

«Dann gehe ich hinunter. Etwas Suppe lasse ich mir gefallen, obwohl ich bezweifle, daß ich viel davon im Magen behalten kann!»

Allday grinste und trat beiseite, um Bolitho den Weg zum Niedergang freizumachen.

In den vielen Jahren, in denen er Bolitho gedient hatte, hatte er ihn nicht einmal seekrank gesehen. Aber es hieß ja, es gäbe ein erstes Mal für jeden.

Achtern in der Kajüte, wo es bei der schräg von achtern kommenden See munter auf und nieder ging, glich die Szene eher einer düsteren Grotte als einem Admiralsraum. Die Heckfenster hatten einen Spitzenvorhang aus Eiskristallen aufgezogen, und das wenige Licht, das durchkam, ließ alles noch kälter erscheinen.

Bolitho saß am Tisch und löffelte Ozzards Suppe, erstaunt, daß sein Appetit dabei zurückkehrte. Das paßte mehr zu einem Midshipman als zu einem Admiral, dachte er.

Neale kam später hinzu und legte die Seekarte vor Bolitho auf den Tisch.

«Wenn die britischen Handelsschiffe tatsächlich bei Gotland sind, Sir«, dabei hantierte er mit dem Stechzirkel auf der Karte,»dann müssen sie hier an der Nordwestküste liegen. «Er schaute in Bolithos gespanntes Gesicht.»Unter den Kanonen der Festung Visby, zweifellos.»

Bolitho rieb sich das Kinn und versuchte, die Linien und Zahlen der Karte in Land und See, Wind und Strom umzusetzen.

«Wenn die Schiffe nicht da liegen, Captain Neale, sind wir umsonst gekommen. Aber Mr. Inskip ist ein Mann, der sehr genau und vorsichtig mit seinen Informationen umgeht. Theoretisch werden sich die Schiffe in schwedischen Hoheitsgewässern befinden, aber da die Russen sie beschlagnahmt haben und die Franzosen an ihnen interessiert sind, habe ich kaum eine andere Wahl, als sie herauszuholen. Wenn die Schiffe befreit sind, ist der Anlaß für einen Krieg beseitigt, und alle Hoffnungen des Zaren auf eine erfolgreiche Landung in England werden wie der Schnee dahinschmelzen. «Neale machte ein skeptisches Gesicht.

Bolitho beobachtete ihn.»Sprechen Sie ruhig aus, was Sie denken, Captain. Ich kenne Kapitän Herricks Art, Sie am Reden zu hindern.»

«Ich bezweifle, daß der Franzose mit uns rechnet, vorausgesetzt, die Ajax ist überhaupt auf dem gleichen Kurs wie wir. Ich bin sehr begierig, mit ihm handgemein zu werden, Sir, denn mein Schiff schuldet ihm noch ein paar Hiebe. Aber offen gesagt: Ich glaube, Sie haben eher Aussicht, einen Krieg auszulösen, als ihn zu verhindern. «Er hob die Hände mit einer hilflosen Geste und sah dabei wieder wie ein Seekadett aus.»Es will mir nicht in den Kopf, warum unser Admiral versäumt hat, dieser Entwicklung rechtzeitig einen Riegel vorzuschieben.»

Bolitho blickte zur Seite und rief sich Brownes Worte und Admiral Beauchamps Warnung in Erinnerung. War Admiral Damerum der Anlaß für die Warnung gewesen? Wenn ja, warum? Es gab einfach keinen Sinn.

«Wie ist das Wetter?»

Neale lächelte, da er wußte, daß Bolitho mit der Frage nur Zeit zum Nachdenken gewinnen wollte.

«Es schneit noch, Sir, aber nicht mehr so schlimm. Der Master meint, gegen Morgen würde es aufklaren.»

Beide schauten tiefsinnig auf die Karte. Bis dahin können sich die Dinge bereits für sie entschieden haben.

Mit dichtgeholten Brassen und Schoten segelte die Styx mit Backbord Halsen stetig nach Norden, wobei immer wieder einzelne Brecher über das Schanzkleid schlugen und sich zur Leeseite über das Deck ergossen. Männer, die durch die Nässe und Kälte zu erstarrt waren, um sich zu unterhalten, beobachteten wachsam Tauwerk und Trimm der Rahen, völlig auf die akuten Mühen und Gefahren konzentriert.

Querab an der Backbordseite mußte die schwedische Küste liegen.

Als die Fregatte die Südspitze von Gotland passierte, wurde der Seegang niedriger, aber unregelmäßiger. Der letzte Teil ihrer Reise begann.

Bolitho war vor dem ersten Tageslicht auf und angezogen und so unruhig, daß Allday es noch schlimmer als sonst hatte, ihn zu rasieren. Noch immer waren die Heckfenster eisbedeckt, aber als die Dämmerung endlich durchbrach, war es heller als sonst; der Tag versprach sogar etwas Sonnenschein.

Bolitho ergriff seinen Hut und sah Allday an.»Mein Gott, Sie brauchen ja heute endlos, Mann!»

Allday wischte das Rasiermesser sorgfältig ab.»>Endlos< war damals, als Admirale noch Geduld hatten, Sir.»

Bolitho schenkte ihm ein Lächeln und eilte an Deck, wo ihm der schneidende Wind sofort den Atem verschlug.

Gestalten eilten überall geschäftig umher, und als Bolitho ein Fernglas aus der Halterung nahm, sah er an Steuerbord — verschwommen noch und unregelmäßig im schwachen Licht — die Küste der Insel Gotland. Sie sah aus wie ein schlafendes Seeungeheuer. Angeblich war sie auch eine seltsame Insel, ein ehemaliges Seeräubernest und in Jahrhunderten immer wieder erobert und zurückerobert. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, wie die Langboote der Wikinger und die Koggen eines Klaus Störtebecker gegen diese unwirtliche Küste vorstießen, dachte er.

Neale kam über das Deck und tippte an seinen Hut.»Darf ich >Klar Schiff zum Gefecht< anordnen, Sir? Die Leute haben gefrühstückt, aber der Nutzen einer warmen Mahlzeit wird bald verflogen sein, wenn sie nicht beschäftigt werden.»

«Machen Sie es, wie Sie es für richtig halten. Sie befehlen hier. Ich bin nur ein Passagier.»

Neale marschierte weg und verbarg dabei ein Lächeln.

«Mr. Pickthorn! Lassen Sie >Klar Schiff zum Gefecht< und >Alle Mann auf Gefechtsstationen< anschlagen. «Er drehte sich um und fing Bolithos Blick auf, der Erinnerungen wachrief.»Und ich möchte, daß es zwei Minuten schneller geht als das letzte Mal, verstanden?»

Die Sonne machte zaghafte Versuche, das Schneegestöber zu durchdringen, und überzog die steifen Segel mit dem Glanz von altem Zinn. Alles glitzerte; selbst das Haar der Matrosen, die auf ihre Gefechtsstationen rannten, war mit Tropfen von schmelzendem Eis bedeckt, als seien sie eben vom Meeresgrund aufgetaucht.

Pascoe ging vorbei, schnallte dabei seinen Krummsäbel um und rief die Namen der Leute von der Benbow auf. Bolitho fiel auf, daß er sich kurz unterbrach, als er den Namen Babbage rief, den Mann ernst anschaute und ihn nach kurzer Prüfung von den anderen trennte.

War er Kandidat für eine Beförderung? Oder sollte er wegen einer Nachlässigkeit verwarnt werden? Bolitho fing Pascoes Blick auf und nickte ihm zu.»Nun, da hast du also eine Fregatte, Adam. Wie kommst du dir vor?»

Pascoes Gesicht überzog ein breites Lächeln.»Wie der Wind, Sir!»

Der Erste Offizier, schnaufend vor Anstrengung und mit vom scharfen Wind geröteten Backen, meldete:»Schiff ist gefechtsklar, Sir!»

Neale klappte den Deckel seiner Uhr zu.»Gut gemacht, Mr. Pickthorn.»

Dann drehte er sich um und machte eine Ehrenbezeigung zu Bo-litho:»Wir folgen Ihrem Befehl, Sir.»

Browne, der die Vorbereitungen beobachtet hatte und nun die Ruhe auf dem Batteriedeck registrierte, sagte halb zu sich selber:»Aber wohin, möchte ich wissen?»

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