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Drei Kameraden

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Drei Kameraden
Название: Drei Kameraden
Дата добавления: 15 январь 2020
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Drei Kameraden - читать бесплатно онлайн , автор Remarque Erich Maria

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»Ja, Liebling.«Sie drückte meinen Arm an sich.

Die Straße wurde leer. Das Abendrot lag wie eine rosa Decke auf den verschneiten Bergen.»Pat«, sagte ich,»du weißt noch gar nicht, daß wir eine Menge Geld haben. Köster hat was geschickt.«

Sie blieb stehen.»Das ist ja wunderbar, Robby. Dann können wir doch einmal ganz richtig ausgehen.«

»Ohne weiteres«, sagte ich.»Sooft wir wollen.«

»Dann gehen wir Sonnabend in den Kursaal. Da ist der letzte große Ball in diesem Jahr.«

»Du darfst doch abends nicht 'raus.«

»Das dürfen die meisten nicht, aber sie tun es doch.«

Ich machte ein bedenkliches Gesicht.»Robby«, sagte Pat,»ich habe in der Zeit, wo du nicht da warst, alles getan, was mir vorgeschrieben wurde. Ich war nur ein ängstliches Rezept, nichts weiter. Es hat nichts genützt. Es ist schlechter mit mir geworden. Unterbrich mich nicht, ich weiß schon, was du sagen willst. Ich weiß auch, worum es geht. Aber die Zeit, die ich noch habe, die Zeit mit dir – laß mich tun, was ich will.«

Ihr Gesicht war rot von der Sonne überschienen. Es war ernst und still und voll großer Zärtlichkeit. Wovon sprechen wir nur? dachte ich mit trockenem Mund, es ist doch unmöglich, daß wir dastehen und über etwas reden, was nie sein kann und nie sein darf. Das ist doch Pat, die diese Worte spricht, gelassen, fast ohne Trauer, als gäbe es nichts mehr dagegen, nicht einmal den armseligen Fetzen einer trügerischen Hoffnung, es ist doch Pat, fast noch ein Kind, das ich beschützen muß, Pat, die plötzlich weit weg von mir ist, vertraut schon und ergeben mit dem Namenlosen auf der anderen Seite.

»Du mußt nicht so etwas sagen«, murmelte ich schließlich.»Ich dachte ja nur, wir könnten vielleicht vorher den Arzt fragen.«

»Wir fragen niemand mehr, niemand!«Sie schüttelte den schönen, schmalen Kopf und sah mich mit ihren geliebten Augen an.»Ich will nichts mehr wissen. Ich will nur noch glücklich sein.«

Abends war Getuschel und Laufen auf den Gängen des Sanatoriums. Antonio kam und brachte eine Einladung. Es sollte noch eine Zusammenkunft im Zimmer eines Russen sein.

»Kann ich denn da so einfach mitgehen?«fragte ich.

»Hier?«fragte Pat zurück.

»Hier kann man vieles, was sonst nicht geht«, sagte Antonio lächelnd.

Der Russe war ein dunkler, älterer Mann. Er bewohnte zwei Zimmer, in denen viele Teppiche lagen. Auf einer Truhe standen Schnapsflaschen. Die Zimmer waren halbdunkel. Es brannten nur Kerzen. Unter den Gästen war eine sehr schöne, junge Spanierin. Sie hatte Geburtstag; das sollte gefeiert werden.

Es war eine eigentümliche Stimmung in diesen überflackerten Räumen, die an einen Unterstand erinnerten mit ihrem halben Licht, und mit der sonderbaren Verbrüderung dieser Menschen, die alle ein gemeinsames Schicksal hatten.

»Was wollen Sie trinken?«fragte mich der Russe. Er hatte eine sehr warme, tiefe Stimme.

»Was Sie haben.«

Er holte eine Flasche Kognak und eine Karaffe Wodka.»Sind Sie gesund?«fragte er.

»Ja«, antwortete ich verlegen.

Er bot mir Zigaretten mit langen Pappmundstücken an. Wir tranken.»Gewiß kommt Ihnen manches hier sonderbar vor, nicht wahr?«meinte er.

»Nicht einmal so sehr«, erwiderte ich.»Ich bin kein normales Leben gewöhnt.«

»Ja«, sagte er und sah mit einem dunklen Blick zu der Spanierin hinüber,»es ist eine Welt für sich hier oben. Sie verändert die Menschen.«

Ich nickte.

»Eine sonderbare Krankheit«, fügte er nachdenklich hinzu.»Sie macht die Menschen lebendiger. Und manchmal besser. Eine mystische Krankheit. Sie schmilzt die Schlacken weg.«Er erhob sich, nickte mir zu und ging zu der Spanierin hinüber, die ihm entgegenlächelte.

»Ein Schmalzpathetiker, was?«fragte jemand hinter mir.

Ein Gesicht ohne Kinn. Eine Beulenstirn. Unruhige, fiebrige Augen.

»Ich bin hier Gast«, sagte ich.»Sie nicht?«

»Damit fängt er die Frauen«, fuhr der andere fort, ohne zuzuhören,»damit fängt er sie. Die Kleine da auch.«

Ich gab keine Antwort.»Wer ist das?«fragte ich Pat, als er weg war.

»Ein Musiker. Geiger. Er ist rettungslos verliebt in die Spanierin. So, wie man sich hier oben verliebt. Aber sie will nichts von ihm wissen. Sie liebt den Russen.«

»Täte ich auch an ihrer Stelle.«

Pat lachte.

»Ich finde, das ist ein Mann zum Verlieben«, sagte ich.

»Du nicht auch?«

»Nein«, erwiderte sie.

»Warst du nie verliebt hier?«

»Nicht sehr.«

»Es wäre mir auch ganz egal«, sagte ich.

»Das sind ja schöne Bekenntnisse.«Pat richtete sich auf.

»Es sollte dir aber ganz und gar nicht egal sein.«

»So meine ich das nicht. Ich kann dir nicht einmal erklären, wie ich es meine. Ich kann es deshalb nicht, weil ich immer noch nicht weiß, was du eigentlich an mir findest.«

»Das laß nur meine Sorge sein«, erwiderte sie.

»Weißt du es denn?«

»Nicht genau«, erwiderte sie lächelnd.»Sonst wäre es ja keine Liebe mehr.«

Der Russe hatte die Flaschen stehengelassen. Ich goß mir ein paar Gläser ein und trank sie leer. Die Stimmung in dem Raum bedrückte mich. Ich sah Pat nicht gern unter all diesen Kranken.

»Gefällt es dir hier nicht?«fragte sie.

»Nicht sehr. Ich muß mich erst daran gewöhnen.«

»Mein armer Liebling…«Sie strich über meine Hand.

»Ich bin nicht arm, wenn du da bist«, sagte ich.

»Ist Rita nicht sehr schön?«

»Nein«, sagte ich,»du bist viel schöner.«

Die junge Spanierin hatte eine Gitarre auf den Knien. Sie zupfte ein paar Akkorde. Dann begann sie zu singen, und es war, als schwebe ein dunkler Vogel durch den Raum. Sie sang spanische Lieder, mit einer halblauten Stimme – der rauhen, brüchigen Stimme der Kranken. Ich wußte nicht: Waren es die fremdartigen, melancholischen Melodien, war es die erschütternde, abendliche Stimme des Mädchens, waren es die Schatten der in Sesseln und auf dem Boden kauernden Kranken, war es das große, geneigte, dunkle Gesicht des Russen: Mit einem Male kam es mir vor, als wäre das alles nur eine schluchzende, stille Beschwörung des Schicksals, das draußen hinter den verhängten Fenstern stand und wartete, eine Bitte, ein Aufschrei und Angst, Angst vor dem Alleinsein mit dem leise fressenden Nichts.

Am nächsten Morgen war Pat fröhlich und ausgelassen. Sie beschäftigte sich mit ihren Kleidern.»Zu weit geworden, viel zu weit«, murmelte sie prüfend vor dem Spiegel. Dann wandte sie sich mir zu.

»Hast du eigentlich deinen Smoking mit, Liebling?«

»Nein«, sagte ich.»Habe nicht gewußt, daß man hier einen braucht.«

»Dann geh zu Antonio. Er wird dir einen leihen. Ihr habt ja die gleiche Figur.«

»Der braucht ihn doch selber.«

»Er zieht einen Frack an.«Sie steckte eine Falte ab.»Und dann geh Skilaufen. Ich muß jetzt hier arbeiten. Das kann ich aber nicht, wenn du dabei bist.«

»Dieser Antonio«, sagte ich,»den plündere ich ja geradezu aus. Was würden wir bloß machen ohne ihn.«

»Er ist ein guter Junge, was?«

»Ja«, erwiderte ich,»das ist das richtige Wort für ihn. Ein guter Junge.«

»Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn er nicht dagewesen wäre, als ich allein war.«

»Daran wollen wir nicht mehr denken«, sagte ich.»Es liegt so weit zurück.«

»Ja.«Sie küßte mich.»Und nun geh Skilaufen.«

Antonio wartete schon auf mich.»Habe mir schon gedacht, daß Sie keinen Smoking mithaben«, sagte er.»Probieren Sie mal die Jacke an.«

Das Jackett war etwas knapp, aber es paßte ganz gut. Antonio pfiff vergnügt und hängte den Anzug heraus.»Das wird ein großer Spaß morgen«, erklärte er.»Glücklicherweise hat die kleine Sekretärin Abenddienst im Büro. Die alte Rexroth würde uns nicht 'rauslassen. Offiziell ist doch das alles verboten. Aber inoffiziell sind wir natürlich keine Kinder mehr.«

Wir gingen Skilaufen. Ich hatte ganz gut gelernt, und wir brauchten nicht mehr auf die Übungswiese. Unterwegs begegneten wir einem Mann mit Brillantringen, karierten Hosen und einem wehenden Künstlerschlips.»Komische Gestalten gibt es hier«, sagte ich.

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