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Drei Kameraden

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Drei Kameraden
Название: Drei Kameraden
Дата добавления: 15 январь 2020
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Drei Kameraden - читать бесплатно онлайн , автор Remarque Erich Maria

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»Horch, der Regen, Pat…«

»Ja…«

Sie lag neben mir. Ihr Haar hob sich dunkel von den

weißen Kissen ab. Das Gesicht erschien sehr bleich unter dem Düster des Haares. Eine Schulter war hochgeschoben, sie glänzte von irgendeinem Licht wie matte Bronze, und ein schmaler Streifen Licht fiel auch auf ihren Arm.»Sieh nur«, sagte sie und hob auch die Hände hinein.

»Ich glaube, es kommt von der Laterne draußen«, sagte ich.

Sie richtete sich auf. Jetzt war auch ihr Gesicht im Licht, das lief über die Schultern und die Brust, gelb, wie der Schein von Wachskerzen, es veränderte sich, floß zusammen, wurde zu Orange, blaue Kreise flirrten hindurch, und dann stand plötzlich ein warmes Rot hinter ihr wie eine Gloriole, glitt höher und wanderte langsam über die Decke des Zimmers.

»Es ist die Zigarettenreklame von drüben.«

»Siehst du, wie schön dein Zimmer ist.«

»Es ist schön, weil du da bist. Es wird jetzt auch nie mehr das Zimmer von früher sein – weil du hiergewesen bist.«

Sie kniete im Bett, ganz von fahlem Blau umweht.»Aber…«sagte sie,»ich werde doch noch oft hier sein – oft.«

Ich lag still da und sah sie an. Ich sah alles wie durch einen weichen, klaren Schlaf, entspannt, gelöst, ruhig und sehr glücklich.»Wie schön du so bist, Pat! Viel schöner als in allen Kleidern.«

Sie lächelte und beugte sich zu mir herunter.»Du mußt mich sehr lieben, Robby. Ich weiß nicht, was ich machen soll ohne Liebe!«

Ihre Augen hielten mich fest. Ihr Gesicht war dicht über mir. Es war bewegt, ganz aufgeschlossen, voll leidenschaftlicher Kraft.»Du mußt mich festhalten«, flüsterte sie,»ich brauche jemand, der mich festhält. Ich falle sonst. Ich habe Angst.«

»Du siehst nicht so aus, als ob du Angst hättest«, erwiderte ich.

»Doch. Ich tue nur so. Ich habe oft Angst.«

»Ich werde dich schon festhalten«, sagte ich, immer noch in diesem unwirklichen Traumwachen, diesem verschwebenden hellen Schlaf.

»Ich werde dich schon richtig festhalten, Pat. Du wirst dich wundern.«Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände.»Wirklich?«

Ich nickte. Ihre Schultern leuchteten grün wie in tiefem Wasser. Ich ergriff ihre Hände und zog sie zu mir herab – eine Welle, eine leuchtende, atmende, weiche Woge, die anstieg und alles verlöschte.

Sie schlief in meinem Arm. Ich erwachte oft und sah sie an. Ich dachte, die Nacht könne nie zu Ende gehen. Wir trieben irgendwo, jenseits der Zeit. Es war alles so schnell gekommen, ich begriff es noch gar nicht. Ich begriff noch gar nicht, daß mich ein Mensch lieben konnte. Ich verstand wohl, daß ich für einen Mann ein ganz guter Kamerad sein konnte; aber ich konnte mir nicht vorstellen, weshalb eine Frau mich lieben sollte. Ich dachte, daß es wohl nur diese Nacht sein würde, und glaubte, beim Erwachen würde es vorbei sein.

Die Dunkelheit wurde grau. Ich lag ganz still. Mein Arm unter Pats Kopf war eingeschlafen, ich konnte nichts mehr fühlen. Aber ich rührte mich nicht. Erst als sie sich im Schlaf umdrehte und sich gegen das Kissen drückte, konnte ich ihn wegnehmen. Ich stand ganz leise auf und putzte mir geräuschlos die Zähne und rasierte mich. Ich nahm auch etwas Kölnisch Wasser und rieb es mir auf das Haar und in den Nacken. Es war sonderbar, so lautlos in dem grauen Zimmer, mit den Gedanken, und draußen den dunklen Umrissen der Bäume. Als ich mich umdrehte, sah ich, daß Pat die Augen offen hatte und mich betrachtete. Ich hielt inne.»Komm«, sagte sie.

Ich ging zu ihr und setzte mich auf das Bett.»Ist alles noch wahr?«sagte ich.

»Weshalb fragst du?«

»Ich weiß nicht. Weil es Morgen ist, vielleicht?«

Es wurde heller.»Du mußt mir jetzt meine Sachen geben«, sagte sie. Ich nahm die dünne Seidenwäsche vom Boden auf. Sie war leicht und so wenig. Ich hielt sie in der Hand. Schon das war ganz anders, dachte ich. Wer so etwas trug, mußte schon ganz anders sein. Nie würde ich ihn begreifen, nie.

Ich gab ihr die Sachen. Sie legte mir den Arm um den Nacken und küßte mich. Dann brachte ich sie nach Hause. Wir sprachen nicht mehr viel. Wir gingen nebeneinander her in der silbrigen Frühe. Die Milchwagen ratterten über das Pflaster, und die Zeitungen wurden ausgetragen. Ein alter Mann saß vor einem Hause und schlief. Sein Kinn zitterte, als sei es nicht mehr fest. Radfahrer mit Brötchenkörben fuhren vorüber. Das warme frische Brot roch über die Straße. Hoch über uns zog ein Flieger durch den blauen Himmel.

»Heute?«fragte ich Pat vor der Haustür.

Sie lächelte.»Um sieben?«fragte ich.

Sie sah gar nicht müde aus. Sie war frisch, als hätte sie lange geschlafen. Sie küßte mich zum Abschied. Ich blieb vor dem Hause stehen, bis ich sah, daß in ihrem Zimmer das Licht anging.

Dann ging ich zurück. Unterwegs fiel mir vieles ein, was ich ihr hätte sagen sollen, viele schöne Worte. Ich wanderte durch die Straßen und dachte daran, was ich alles hätte sagen und tun können, wenn ich nicht so gewesen wäre, wie ich war. Dann ging ich zu den Markthallen. Die Wagen mit Gemüse, Fleisch und Blumen waren schon da. Ich wußte, daß man hier für den gleichen Preis dreimal soviel Blumen bekam wie in den Läden. Ich kaufte für alles Geld, das ich noch bei mir hatte, Tulpen. Sie sahen herrlich aus, ganz frisch, mit Wassertropfen in den Kelchen. Ich bekam einen großen Arm voll. Die Verkäuferin versprach mir, sie um elf Uhr zu Pat zu schicken. Sie lachte mich an, als sie es versprach, und legte noch einen dicken Busch Veilchen dazu.

»Mindestens vierzehn Tage wird die Dame ihre Freude daran haben«, sagte sie.»Nur ab und zu eine Pyramiden ins Wasser tun.«

Ich nickte und gab ihr das Geld. Dann ging ich langsam nach Hause.

X

Der Ford stand fertig in der Werkstatt. Neue Arbeit war nicht hereingekommen. Wir mußten etwas unternehmen. Köster und ich gingen auf eine Auktion. Wir wollten ein Taxi kaufen, das dort versteigert wurde. Taxis waren immer ziemlich gut weiterzuverkaufen.

Das Versteigerungslokal war in einem Hinterhaus im Norden der Stadt. Außer dem Taxi wurde noch ein Haufen anderer Dinge verauktioniert. Ein Teil der Sachen stand auf dem Hof. Betten, wackelige Tische, ein vergoldeter Käfig mit einem Papagei, der»Grüß Gott, Liebling!«rief, eine Standuhr, Bücher, Schränke, ein alter Frack, Küchenstühle, Geschirr – das ganze Elend zerbröckelnden, untergehenden Daseins.

Es war noch zu früh, als wir ankamen; der Auktionator war noch nicht da.

Ich kramte zwischen den ausgestellten Sachen umher und sah mir ein paar von den Büchern an – zerlesene billige Exemplare griechischer und lateinischer Klassiker mit vielen handschriftlichen Notizen am Rande. Auf den verschossenen, zerblätterten Seiten standen nicht mehr die Verse von Horaz und die Lieder Anakreons – auf ihnen stand nur noch der Schrei der Not und der Hilflosigkeit eines verlorenen Lebens. Wer diese Bücher besessen hatte, dem waren sie Zuflucht gewesen, und er hatte sie behalten bis zuletzt, und wer sie hergegeben hatte, hierher, der war am Ende.

Köster blickte mir über die Schulter.»Traurig, so was, wie?«Ich nickte und zeigte auf die anderen Sachen.»Das auch, Otto. Zum Spaß werden Küchenstühle und Kleiderschränke nicht hierhergebracht.«

Wir gingen zu dem Wagen, der in der Ecke des Hofes stand. Die Lackierung war abgewetzt und verbraucht, aber der Wagen war sauber, auch unter den Kotflügeln. Ein untersetzter Mann mit herabhängenden, breiten Händen stand in der Nähe und schaute uns stumpf an.

»Hast du die Maschine untersucht?«fragte ich Köster.

»Gestern«, sagte er.»Ziemlich ausgeleiert, aber tadellos gepflegt.«

Ich nickte.»Sieht auch so aus. Der Wagen ist heute morgen noch gewaschen worden, Otto. Das hat der Auktionsfritze sicher nicht getan.«

Köster schüttelte den Kopf und sah zu dem untersetzten Mann hinüber.»Es wird der Besitzer sein. Er stand gestern auch hier und putzte den Wagen.«

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