-->

Faust

На нашем литературном портале можно бесплатно читать книгу Faust, Goethe Johann Wolfgang-- . Жанр: Поэзия / Драматургия. Онлайн библиотека дает возможность прочитать весь текст и даже без регистрации и СМС подтверждения на нашем литературном портале bazaknig.info.
Faust
Название: Faust
Дата добавления: 15 январь 2020
Количество просмотров: 302
Читать онлайн

Faust читать книгу онлайн

Faust - читать бесплатно онлайн , автор Goethe Johann Wolfgang

Внимание! Книга может содержать контент только для совершеннолетних. Для несовершеннолетних чтение данного контента СТРОГО ЗАПРЕЩЕНО! Если в книге присутствует наличие пропаганды ЛГБТ и другого, запрещенного контента - просьба написать на почту [email protected] для удаления материала

1 ... 70 71 72 73 74 75 76 77 78 ... 83 ВПЕРЕД
Перейти на страницу:

Faust

Freiherzige Wohltat wuchert reich;

Laß deinen Blick sich aufwärts wenden!

Mich deucht, er will ein Zeichen senden,

Gib acht, es deutet sich sogleich.

Kaiser

Ein Adler schwebt im Himmelhohen,

Ein Greif ihm nach mit wildem Drohen.

Faust

Gib acht: gar günstig scheint es mir.

Greif ist ein fabelhaftes Tier;

Wie kann es sich so weit vergessen,

Mit echtem Adler sich zu messen?

Kaiser

Nunmehr, in weitgedehnten Kreisen,

Umziehn sie sich; — in gleichem Nu

Sie fahren aufeinander zu,

Sich Brust und Hälse zu zerreißen.

Faust

Nun merke, wie der leidige Greif,

Zerzerrt, zerzaust, nur Schaden findet

Und mit gesenktem Löwenschweif,

Zum Gipfelwald gestürzt, verschwindet.

Kaiser

Sei's, wie gedeutet, so getan!

Ich nehm' es mit Verwundrung an.

Mephistopheles

Dringend wiederholten Streichen

Müssen unsre Feinde weichen,

Und mit ungewissem Fechten

Drängen sie nach ihrer Rechten

Und verwirren so im Streite

Ihrer Hauptmacht linke Seite.

Unsers Phalanx feste Spitze

Zieht sich rechts, und gleich dem Blitze

Fährt sie in die schwache Stelle. —

Nun, wie sturmerregte Welle

Sprühend, wüten gleiche Mächte

Wild in doppeltem Gefechte;

Herrlichers ist nichts ersonnen,

Uns ist diese Schlacht gewonnen!

Kaiser

Schau! Mir scheint es dort bedenklich,

Unser Posten steht verfänglich.

Keine Steine seh' ich fliegen,

Niedre Felsen sind erstiegen,

Obre stehen schon verlassen.

Jetzt! — Der Feind, zu ganzen Massen

Immer näher angedrungen,

Hat vielleicht den Paß errungen,

Schlußerfolg unheiligen Strebens!

Eure Künste sind vergebens.

Mephistopheles

Da kommen meine beiden Raben,

Was mögen die für Botschaft haben?

Ich fürchte gar, es geht uns schlecht.

Kaiser

Was sollen diese leidigen Vögel?

Sie richten ihre schwarzen Segel

Hierher vom heißen Felsgefecht.

Mephistopheles

Setzt euch ganz nah zu meinen Ohren.

Wen ihr beschützt, ist nicht verloren,

Denn euer Rat ist folgerecht.

Faust

Von Tauben hast du ja vernommen,

Die aus den fernsten Landen kommen

Zu ihres Nestes Brut und Kost.

Hier ist's mit wichtigen Unterschieden:

Die Taubenpost bedient den Frieden,

Der Krieg befiehlt die Rabenpost.

Mephistopheles

Es meldet sich ein schwer Verhängnis:

Seht hin! gewahret die Bedrängnis

Um unsrer Helden Felsenrand!

Die nächsten Höhen sind erstiegen,

Und würden sie den Paß besiegen,

Wir hätten einen schweren Stand.

Kaiser

So bin ich endlich doch betrogen!

Ihr habt mich in das Netz gezogen;

Mir graut, seitdem es mich umstrickt.

Mephistopheles

Nur Mut! Noch ist es nicht mißglückt.

Geduld und Pfiff zum letzten Knoten!

Gewöhnlich geht's am Ende scharf.

Ich habe meine sichern Boten;

Befehlt, daß ich befehlen darf!

Obergeneral

Mit diesen hast du dich vereinigt,

Mich hat's die ganze Zeit gepeinigt,

Das Gaukeln schafft kein festes Glück.

Ich weiß nichts an der Schlacht zu wenden;

Begannen sie's, sie mögen's enden,

Ich gebe meinen Stab zurück.

Kaiser

Behalt ihn bis zu bessern Stunden,

Die uns vielleicht das Glück verleiht.

Mir schaudert vor dem garstigen Kunden

Und seiner Rabentraulichkeit.

Den Stab kann ich dir nicht verleihen,

Du scheinst mir nicht der rechte Mann;

Befiehl und such uns zu befreien!

Geschehe, was geschehen kann.

Mephistopheles

Mag ihn der stumpfe Stab beschützen!

Uns andern könnt' er wenig nützen,

Es war so was vom Kreuz daran.

Faust

Was ist zu tun?

Mephistopheles

Es ist getan! —

Nun, schwarze Vettern, rasch im Dienen,

Zum großen Bergsee! grüßt mir die Undinen

Und bittet sie um ihrer Fluten Schein.

Durch Weiberkünste, schwer zu kennen,

Verstehen sie vom Sein den Schein zu trennen,

Und jeder schwört, das sei das Sein.

Faust

Den Wasserfräulein müssen unsre Raben

Recht aus dem Grund geschmeichelt haben;

Dort fängt es schon zu rieseln an.

An mancher trocknen, kahlen Felsenstelle

Entwickelt sich die volle, rasche Quelle;

Um jener Sieg ist es getan.

Mephistopheles

Das ist ein wunderbarer Gruß,

Die kühnsten Klettrer sind konfus.

Faust

Schon rauscht ein Bach zu Bächen mächtig nieder,

Aus Schluchten kehren sie gedoppelt wieder,

Ein Strom nun wirft den Bogenstrahl;

Auf einmal legt er sich in flache Felsenbreite

Und rauscht und schäumt nach der und jener Seite,

Und stufenweise wirft er sich ins Tal.

Was hilft ein tapfres, heldenmäßiges Stemmen?

Die mächtige Woge strömt, sie wegzuschwemmen.

Mir schaudert selbst vor solchem wilden Schwall.

Mephistopheles

Ich sehe nichts von diesen Wasserlügen,

Nur Menschenaugen lassen sich betrügen,

Und mich ergetzt der wunderliche Fall.

Sie stürzen fort zu ganzen Haufen,

Die Narren wähnen zu ersaufen,

Indem sie frei auf festem Lande schnaufen

Und lächerlich mit Schwimmgebärden laufen.

Nun ist Verwirrung überall.

Ich werd' euch bei dem hohen Meister loben;

Wollt ihr euch nun als Meister selbst erproben,

So eilet zu der glühnden Schmiede,

Wo das Gezwergvolk, nimmer müde,

Metall und Stein zu Funken schlägt.

Verlangt, weitläufig sie beschwatzend,

Ein Feuer, leuchtend, blinkend, platzend,

Wie man's im hohen Sinne hegt.

Zwar Wetterleuchten in der weiten Ferne,

Blickschnelles Fallen allerhöchster Sterne

Mag jede Sommernacht geschehn;

Doch Wetterleuchten in verworrnen Büschen

Und Sterne, die am feuchten Boden zischen,

Das hat man nicht so leicht gesehn.

So müßt ihr, ohn' euch viel zu quälen,

Zuvörderst bitten, dann befehlen.

Mephistopheles

Den Feinden dichte Finsternisse!

Und Tritt und Schritt ins Ungewisse!

Irrfunkenblick an allen Enden,

Ein Leuchten, plötzlich zu verblenden!

Das alles wäre wunderschön,

Nun aber braucht's noch Schreckgetön.

Faust

Die hohlen Waffen aus der Säle Grüften

Empfinden sich erstarkt in freien Lüften;

Da droben klappert's, rasselt's lange schon,

Ein wunderbarer falscher Ton.

Mephistopheles

Ganz recht! Sie sind nicht mehr zu zügeln;

Schon schallt's von ritterlichen Prügeln,

Wie in der holden alten Zeit.

Armschienen wie der Beine Schienen,

Als Guelfen und als Ghibellinen,

Erneuen rasch den ewigen Streit.

1 ... 70 71 72 73 74 75 76 77 78 ... 83 ВПЕРЕД
Перейти на страницу:
Комментариев (0)
название